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Alter Rebell

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Einer der wenigen US-amerikanischen Intellektuellen von Weltruf, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, unangenehme Wahrheiten bezüglich seines Heimatlandes auszusprechen, ist Noam Chomsky, der heute seinen 89. Geburtstag feiert. Der 1928 geborene Wissenschaftler ist emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology. Bekannt wurde er in den 1950er-Jahren durch sein Modell der «generativen Transformationsgrammatik». Die Grundfrage seiner Arbeit ist, wie wir mit einer begrenzten Anzahl von Sprachregeln («Grammatik») eine unendliche Anzahl von Sätzen bilden können und wie es möglich ist, dass wir Sätze verstehen, die wir nie gehört haben. Menschen haben laut Chomsky eine angeborene Sprachfähigkeit.

Neben seinen sprachwissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt sich Chomsky auch mit politischen Fragen und ist ein vehementer Kritiker des amerikanischen Imperialismus. Selbst bezeichnet er sich als Anarchisten, was in seinem Sprachgebrauch jemand ist, der Machtstrukturen erkennt, bloßstellt und kritisiert. Einfacher ausgedrückt: ein Rebell oder Querdenker. Er ist der Meinung, dass wenn es den Medien nicht gelingt, Missstände erfolgreich anzuprangern, sich Intellektuelle einmischen müssen. Mehrmals hat er die USA als Schurkenstaat und Bedrohung für den Weltfrieden bezeichnet. Mit dem Präsidenten Donald Trump ist diese Bedrohung wieder gewachsen. (Ob er sich schon mit Trumps Sprachkompetenzen beschäftigt hat, wissen wir nicht.)

Die Schriftstellerin Siri Hustvedt hat die Befürchtungen bezüglich Trumps wirrer Entscheidungen auf den Punkt gebracht: «Die Welt, die wir kennen, könnte mit einem Drei-Uhr-morgens-Tweet untergehen.» Trumps Aussage bezüglich Jerusalem macht wieder einmal deutlich, dass das kein Ding der Unmöglichkeit ist. Interessanterweise kam 2013 bei einer weltweiten Umfrage des Instituts WIN/Gallup heraus, dass rund ein Viertel der Befragten der Meinung ist, die größte Bedrohung für den Weltfrieden gehe von den USA aus. Es wäre interessant, zu erfahren, wie viele es heute sind.

Im aktuellen politischen Umfeld erscheint Chomsky wie ein einsamer Rufer in der Wüste. Seine zentrale politisch-philosophische Botschaft ist: Die Menschheit befindet sich gleich an zwei Abgründen, alles andere ist belanglos. Wegen des Klimawandels würde sich schon in den kommenden 20 oder 30 Jahren entscheiden, ob das Experiment Mensch weitergeführt werde oder nicht. Zweitens ist da die Gefahr eines Atomkrieges, eine Gefahr, die allerdings schon über 70 Jahre besteht. Kurze Entspannungsphasen ließen die Menschen vergessen, dass sie die Fähigkeit besitzen, die Welt zu zerstören.

Leider hat die Welt just in diesem Moment einen US-Präsidenten auf dem Buckel, der sich um beide Tatsachen keinen Deut zu scheren scheint. Ob Umweltschutz oder internationale Beziehungen: Kein Fettnäpfchen ist vor ihm sicher. Ist Donald Trump eine «nationale Schande» für die USA (Zitat Ex-CIA-Chef John Brennan), so ist Noam Chomsky ihr Gewissen.

Jacques Zeyen ( Ardèche )
7. Dezember 2017 - 16.02

" Trumps Sprachkompetenzen " sehr gut. Diese Studie erübrigt sich wohl denn wir hören
diesem Clown ja bereits ein Jahr zu.
Die beiden Abgründe die Chomsky erwähnt stimmen meiner Meinung nach teilweise.
Das Klimawandelproblem wird vom ersten generiert, als da wäre- die Überbevölkerung.
Es ergibt keinen Sinn E-Auto zu fahren und die Landschaft mit Windrädern zu verschandeln
wenn gleichzeitig rund um die Welt millionen Hektar Wald abgefackelt werden um Sojabohnen
für 20 Milliarden Rindviehcher zu züchten. Da ist die Dieselhysterie doch ziemlich weit hergeholt.
Das zweite Problem,der Atomkrieg, ist eigentlich nicht das Problem,es ist das Ergebnis.
Und zwar von religiösem ( Juden/Moslems und Hindu/Moslems) oder politischem( Trump,Kim
Putin..) Wahnsinn. Das Experiment Mensch steht auf wackeligen Füßen.

weit
7. Dezember 2017 - 8.48

Immer wieder der Klimawandel .Trump hat keinen Einfluss auf den Klimawandel, ich auch nicht und es ist egal ob ich Diesel fahre oder nicht. So lange die Bevölkerung weiter explodiert und ganze Kontinente nichts von Geburtenkontrolle wissen wollen, aber Wohlstand anstreben , geht der Klimawandel weiter.Und wenn Grüne bei uns auf Wachstum setzen sollen wir Trump aus dem Spiel lassen.