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„Uns kritt nix klein – Narrenfreiheit, die muss sein»

„Uns kritt nix klein – Narrenfreiheit, die muss sein»
(Tageblatt/Roland Baumann)

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Prinz Josef (13) und seine Schwester Venetia Hannah (11) freuen sich schon riesig. Beide gehen auf das Comenius-Gymnasium. Er möchte Sportlehrer werden, sie Tanzlehrerin. Ein Interview mit Josef und Hannah, dem Düsseldorfer Kinderprinzenpaar der Garde Rot-Weiß 2017.

Bei der Familie Hinkel wird das Karnevals-Gen von Generation zu Generation weitergegeben. Altstadt-Bäcker Josef war bereits 1972 bei der Prinzengarde Blau-Weiß Kinderprinz, bevor er dann 2008 mit Barbara Oxenfort als Venetia „richtiger“ Prinz wurde. Sohn Johannes war vor fünf Jahren Kinderprinz und nun stellt die Familie Hinkel sogar das komplette Prinzenpaar bei der Prinzengarde Rot-Weiß. Prinz Josef (13) und seine Schwester Venetia Hannah (11) freuen sich schon riesig. Beide gehen auf das Comenius-Gymnasium. Er möchte Sportlehrer werden, sie Tanzlehrerin.

„Das Schönste am Karneval ist die Freude am Leben, dass viele Leute mit uns feiern, und dass wir vielen verschiedenen Menschen begegnen und sie kennen lernen“, bricht es ganz spontan aus Kinderprinz Josef (13) und seiner Venetia Hannah (11) auf unsere Frage heraus, was sie so am Karneval lieben. Sie entstammen einer zutiefst karnevalistischen Familie, wo schon gefühlt sämtliche Verwandten irgendwie Prinz oder Venetia waren oder zumindest mit Helau auf die Welt gekommen sind. Aber ein Geschwisterpaar gab es noch nie in dieser bedeutenden Position.

Rund 50 Auftritte in der Session

Ist es schwer als Bruder und Schwester aufzutreten, wollten wir wissen. Auch da kommt die Antwort aus beiden Mündern wie aus der Kanone geschossen: „Eigentlich nicht, denn es vereinfacht die Organisation der Auftritte, wir sind eh viel zusammen und das setzen wir im Karneval fort. Als wir unser Mottolied aufnahmen, probten wir gemeinsam zu Hause und fuhren dann immer zusammen ins Tonstudio.“ Die Mama ist auch froh über diese Erleichterung, denn so agiert sie als Fahrerin des Prinzenpaares völlig unkompliziert, lädt ihre Kinder ins Auto und schon kann’s losgehen. Und der jüngste Spross der Familie, der kleine Franz fungiert als Adjutant des Prinzenpaares und ist so auch immer mit dabei.

Das Pensum in der jecken Zeit bildet eh eine echte Herausforderung. Rund 50 Auftritte haben die Geschwister in dieser Session zu bewerkstelligen, das reicht von großen Sitzungen im Saal, über sog. Biwaks im Freien, meist auf Marktplätzen, bis hin zu Besuchen in Alters- und Pflegeheimen. Am Wochenende können das schon mal an die fünf Auftritte pro Tag sein, mit 20 bis 30 Minuten pro Bühnenpräsenz. Allerdings agieren sie mit ihrem Verein Rot-Weiß als große Truppe mit Tänzern, Musikanten und allem was zum Karneval gehört. Das macht Laune in so einem Verein zu agieren und als buntes Sammelsurium mit anderen Jugendlichen aufzutreten. Kein Stress, keine Plagen – genau das Gegenteil: Richtig viel Spaß als jüngste Vertreter des rheinischen Frohsinns.

„Pänz en de Bütt“

Um den Nachwuchs braucht man sich in Düsseldorf keine Sorgen machen. Aus den 72 Vereinen der Landeshauptstadt wachsen immer neue Kräfte nach und seit es „Pänz en de Bütt“ gibt, wobei Pänz nichts mit dem luxemburgischen Wort gemein hat sondern einfach Kinder bedeutet, wird der Karnevalsnachwuchs ordentlich gefördert. Diese Initiative lockt immer mehr Kids zum Frohsinn und selbst Büttenredner fangen schon in jungen Jahren mit ihren Vorträgen an.