Sie spielte Mary Goodnight in «Der Mann mit dem Goldenen Colt» neben 007-Agent Roger Moore – der Höhepunkt ihrer Karriere. Seit den 60er Jahren verkörpert sie schwedischen Sexappeal. Nun wird Britt Ekland 75.
Schmollmund, blonde Haare, schwarzer Lidstrich – seit den 60er Jahren ziert sie als Sex-Symbol die Klatschspalten. Bis heute ist die Schauspielerin stolz darauf, dass Berühmtheiten wie Peter Sellers, Rod Stewart, Warren Beatty, Lou Adler, George Hamilton und Lord Lichfield zu ihren Eroberungen zählen. Und sie liebt Anekdoten: Bei Dreharbeiten für «Der Mann mit dem Goldenen Colt» versengen kontrollierte Explosionen ihr Bikini-Unterteil, weil sie auf Plateauschuhen nicht schnell genug vom Fleck kommt. Bond-Darsteller Roger Moore, ganz der Gentleman, zerrt sie aus der Gefahrenzone: «Er hat mir buchstäblich das Leben gerettet!» erinnerte sie sich anlässlich seines Todes im Mai.
Das ehemalige Bond-Girl wird am Freitag (6. Oktober) seinen 75. Geburtstag feiern. Für ihren 68. Geburtstag ließ sich Ekland eine Rose tätowieren. Wer weiß, was ihr diesmal einfällt?
Zunächst ein Pummelchen
Geboren 1942 in Stockholm, wächst sie zunächst zu einem Pummelchen heran – darauf führt sie ihre lebenslange Besessenheit mit ihrem Aussehen zurück. Die Eltern lassen sie einen Sekretärinnenkurs machen, falls aus der Schauspiel- und Modelkarriere doch nichts wird.
Mit 21 filmt sie in London und fällt dem Inspektor-Clouseau-Darsteller Peter Sellers auf. Er ist 17 Jahre älter, zweifacher Vater, geschieden – ein Weltstar. Beide sind im vornehmen Dorchester-Hotel untergebracht. Eines Tages: Ein Klopfen an ihrer Zimmertür. «Das war nicht irgendein Klopfen», erinnerte sie sich Jahrzehnte später in der «Daily Mail». «Das war eines dieser Klopfen, mit denen sich alles ändert. Ich öffnete die Tür und da war ein Fremder, jemand, über den ich in schwedischen Zeitungen gelesen hatte, und lud mich in seine Suite ein.»
Am nächsten Tag stellt Sellers seine neue Flamme seinen Freunden Lord Snowdon und Prinzessin Margaret im Kensington-Palast vor. Zehn Tage später sind sie verheiratet; zwei Monate später ist Ekland schwanger. Doch nach vier Jahren und einer Tochter ist die Romanze schon wieder vorbei. Die Regenbogenblätter stürzen sich auf ihre Enthüllungen über seine manische Depression und Herzanfälle. Er rächt sich später mit «professioneller Freundin und Laienschauspielerin», obwohl sie in über hundert Filmen mitspielt, darunter dem Gangsterfilm «Jack rechnet ab» (engl.: «Get Carter»), dem Horrorwerk «The Wicker Man» und der Komödie «Die Nacht, als Minsky aufflog».
Ihr Leben lässt sich in Liebesgeschichten erzählen: Mit dem Plattenproduzenten Lou Adler hat sie einen Sohn. Dann ist sie acht Jahre mit Sänger Rod Stewart zusammen. Eine zweite Ehe mit dem zwanzig Jahre jüngeren Schlagzeuger Slim Jim Phantom der Rockabilly-Band «Stray Cats» folgt; sie ist Mitte 40, als ihr zweiter Sohn zur Welt kommt.
Verunglückte OP
Nach der Scheidung hat sie schlichtweg Pech: Sie will sich 1994 die Lippen aufspritzen lassen doch das Material ist ungeeignet. «Es hat mein Aussehen zerstört und mein Gesicht ruiniert. Es war der größte Fehler meines Lebens», gestand Ekland der britischen Fernsehsendung «Loose Women». «Wenn ich Fotos von davor anschaue, sah ich sehr gut aus. Heute sehe ich das, aber damals konnte ich es nicht sehen.» Zeitweise kann sie nicht einmal mehr ihre Lippen bewegen; die Folgen des verpfuschten Eingriffs sind bis heute sichtbar.
Selbst mit über 70 steht sie noch mit eigenen Shows auf der Bühne, absolviert Fernsehauftritte und rackert sich in Reality-Shows ab. Zur Ruhe setzen will sie sich noch lange nicht; das wäre für sie wohl so, als würde sie das Leben aufgeben.
«In meiner Jugend war ich nur ein fades kleines Ding, das in ihrem Minirock umhergeschlendert ist, sehr wenig verdient hat und was ich verdient habe, sehr unklug investiert habe», sagte sie der «Daily Mail». Mit Pilates und Power-Walking hält sie sich seit über 15 Jahren in London, Schweden und Los Angeles fit – trotz Osteoporose. «Auf diese Weise kann ich die 75 als Meilenstein betrachten, den ich genießen kann – und nicht als als Stopp am Ende des Lebens.»
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können