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Rätsel um «anonymen» Obama-Roman

Rätsel um «anonymen» Obama-Roman
(AFP)

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Ende Januar erscheint in den USA ein Roman über Präsident Barack Obama. Weder Autor noch Inhalt sind bekannt – Erinnerungen an einen anderen Fall werden wach.

Das Buch umfasst 368 Seiten und wird auf Websites wie jener von Amazon unter dem Titel «O: A Presidential Novel» (O: Ein Präsidentenroman) bereits Kauf angeboten, zum Listenpreis von 25.99 Dollar. Die Veröffentlichung soll am 25. Januar erfolgen, doch mehr ist über das mysteriöse Werk nicht bekannt. Das Cover wird geheim gehalten, als Autor oder Autorin wird ein «Anonymous» genannt, und der Verlag Simon & Schuster hat alle Hinweise auf das Buch von seiner Website entfernt. Anfragen von Journalisten werden nicht beantwortet.

Umso mehr schießen die Spekulationen ins Kraut. Das Buch sei geschrieben worden von jemandem mit «breiter persönlicher Erfahrung» betreffend die Mittel, mit denen Präsident Obama 2012 wiedergewählt werden könne, heisst es etwa auf dem Blog «Politcal Wire». Beim Werweissen über die Identität dieses «Anonymous» tauchen unweigerlich Erinnerungen an einen früheren Fall auf.

War es erneut Joe Klein?

Im Jahr 1996 war «Primary Colors» erschienen, ein «Schlüsselroman» über den Präsidentschaftswahlkampf eines Südstaatengouverneurs namens Jack Stanton. Das Buch war unverkennbar von Bill Clintons Wahlkampf 1992 inspiriert, 1998 wurde es mit John Travolta in der Hauptrolle verfilmt. Auch in diesem Fall blieb der Autor anonym.

Die Spekulationen konzentrierten sich auf den renommierten Journalisten Joe Klein vom Magazin «Time». Klein dementierte vehement, doch eine Textanalyse entlarvte ihn eindeutig als Verfasser, so dass er schließlich in einer denkwürdigen Pressekonferenz die Urheberschaft zugeben musste.

Nur logisch, dass Joe Klein auch im Fall von «O» der Verdächtige Nummer eins ist. In einem Interview mit «Yahoo News» reagierte er wie damals: «Ich bestreite vollkommen, dass ich es geschrieben haben. Ich habe keine Ahnung, wer es getan hat und was darin steht.» Klein erklärte aber auch, er unterstütze «absolut das Recht des Autors, anonym zu bleiben» Spätestens am 25. Januar wird man mehr über das Obama-Buch wissen.