US-Fernsehlegende Bill Cosby hat am Dienstag erneut den Weg ins Gericht antreten müssen. In der Voranhörung vor dem Gericht in Norristown im Bundesstaat Pennsylvania sollte es um die Frage gehen, ob gegen den Komiker ein Strafprozess wegen sexuellen Missbrauchs eröffnet wird. Nach der Anhörung sollte die zuständige Richterin entscheiden, ob es genügend Anhaltspunkte für eine formelle Anklage gibt. Am Tag zuvor war ein neuerlicher Antrag des Ex-Stars abgewiesen worden, die Anklage fallen zu lassen.
Der 78-Jährige ließ sich auf dem Weg zum Gericht von Begleitern stützen, er betrat das Gebäude mit ernstem Blick. Mehr als 50 Frauen beschuldigen den einstigen Star der «Cosby Show», sie sexuell missbraucht zu haben. Cosbys Ruf ist seit Bekanntwerden der Fälle schwer ramponiert.
Nur ein Fall wird verhandelt
Vor dem Gericht in Pennsylvania sollte es aber nur um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004 gehen: Cosby soll damals eine 37 Jahre jüngere Mitarbeiterin der Temple University in Philadelphia unter Drogen gesetzt und missbraucht haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm «schwere sexuelle Nötigung» vor. Cosby drohen bis zu zehn Jahre Haft und 25.000 Dollar (22.000 Euro) Geldstrafe. Nach Aussagen der Klägerin gab Cosby ihr damals in seinem Haus in einem Vorort von Philadelphia «blaue Pillen» und versicherte auf Nachfrage, diese seien «pflanzlich». Etwa eine halbe Stunde später habe sich die junge Frau, die auch Wein getrunken hatte, schlecht gefühlt, ihr Sehvermögen sei gestört gewesen und sie habe kaum sprechen können. Cosby hat gestanden, der Frau eine Pille gegeben zu haben. Er gibt aber an, der Geschlechtsverkehr habe in gegenseitigem Einvernehmen stattgefunden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können