Weil sich ein chinesisches Ehepaar weigert, seine Wohnung zu räumen, müssen die Autofahrer auf der neuen Schnellstraße nun einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.
Mitten im Leben: Dieses Haus im Dorf Xiazhangyang ist mal ein echter Hingucker. Es steht auf einer neu gebauten Autobahn, die in die Stadt Wenling führt. Eine Wohnung gehört Rentner Luo Baogen und seiner Gattin. (Tageblatt-Archiv)
Das Paar hatte schon zugestimmt, seine Wohnung zu räumen. Dann aber änderten die Hausherren ihre Meinung: Die Kompensation reiche nicht aus, befanden die Senioren. (Tageblatt-Archiv)
Luo Baogen und seine Aussicht: Während das Haus früher umgehend geräumt worden wäre, werde heute Privateigentum mehr geachtet. (Tageblatt-Archiv)
Vielleicht hat sich das Autobahn-Ehepaar ja diese Hausbesitzerin zum Vorbild genommen. Im März 2007 weigerte sich eine Dame namens ... (AP)
.... Wu Ping ihr Haus zu verlassen, obwohl ein Gericht die Räumung angeordnet hatte. Drei Jahre lang hielt die Chinesin durch, ... (Tageblatt)
... doch 2010 wurde ihr Heim in Chongqing schliesslich abgerissen. (Tageblatt)
Mit dem Kapitalismus ändern sich in China auch die Gesetze. Seit März 2007 ist privates Wohnungseigentum im Reich der Mitte geschützt. Der Nachteil: Mega-Bauprojekte werden nicht mehr ganz so rasant umgesetzt wie früher.
Im Fall eines Rentnerpaares im Dorf Xiazhangyang in der Provinz Zhejiang, das sich weigerte, seine Wohnung zu räumen, arbeiteten die Bauarbeiter dennoch weiter. Nun steht das Haus inmitten einer mehrspurigen Autobahn, die in die Stadt Wenling führt.
Den Senioren war eine Entschädigung von umgerechnet knapp 10.000 Euro angeboten worden, die sie aber nicht ausreichend finden. Dafür besteht ihr Vorgarten jetzt aus Teer. Und es wird noch schlimmer kommen, denn die Autobahn ist noch gar nicht eröffnet: Zu der schnöden Aussicht werden dann auch noch Lärm und miese Luft hinzukommen.
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