«Das hat jeden in der Branche überrascht. Bis dahin hatte ich das Gefühl, dass es für ihn bestimmte Leitplanken gab, zwischen denen er sich bewegte», sagte Lanz in einem Gespräch mit der Programmillustrierten «Hörzu». «Aber irgendwie haben wir da offenbar alle eine Ausfahrt übersehen.»
Die Leute hätten bei Gottschalk immer gespürt, dass er nicht nur Entertainer und Paradiesvogel gewesen sei, sondern auch jemand, der für eine Form der Unterhaltung gestanden habe, «die völlig frei war von Sarkasmus oder gar Zynismus. Bei ihm wusstest du: Egal wie dusselig du dich anstellst – hinterher gibt’s immer ein Gummibärchen.» Gottschalk habe Lanz nach seiner Berufung zu «Wetten, dass..?» weder angerufen noch beglückwünscht.
ZDF-Intendant Thomas Bellut wünscht sich acht Millionen Zuschauer zum Neustart von «Wetten, dass..?» am 6. Oktober. «Ich zwinge mich, mir darüber keine größeren Gedanken zu machen», sagte Lanz. «Und zwar deshalb nicht, weil es nichts ist, was ich auch nur ansatzweise beeinflussen könnte. Aber natürlich wird das schwer, und wir müssen uns daran gewöhnen, dass die Zeiten, in denen die Konkurrenz ‹Wetten, dass..?› richtiggehend ausgewichen ist, vorbei sind.» Früher sei im Ersten parallel ein uralter James-Bond-Film gelaufen: «Da wurde nur gerührt. Heute wirst du geschüttelt. Ich freue mich, dass das ZDF mir das zutraut, bin aber demütig genug zu wissen, dass es auch schiefgehen kann.»
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