«Gizmodo» – einer der weltgrößten Technologie-Blogs – will das private Leben des Facebook-Gründers öffentlich machen. Die Leser sollen dem US-Medium Schnappschüsse von Mark Zuckerberg schicken, die ihn abseits der Weltbühnen zeigen – möglichst privat. Als Belohnung für jedes aktuelle Bild winken 20 US-Dollar, wie aus einem am 7. Juni veröffentlichten Aufruf hervorgeht.
Begründet wird die Foto-Hetzjagd mit der widersprüchlichen Haltung des Facebook-Chefs in Sachen Privatsphäre. Für jemanden, der nicht an die Privatsphäre glaube, sei Zuckerberg furchtbar zurückhaltend, kritisiert Gizmodo. Und spielt damit auf die spärlichen Informationen an, die der 28-Jährige im Internet über sich preisgibt.
Facebooks Geschäftsmodell basiere darauf, dass private Informationen und Erlebtes öffentlich geteilt würden, argumentiert Gizmodo. Wenn der Facebook-Chef mit der Privatsphäre der Nutzer (Werbe-)Geld verdiene, dann sei es nichts als fair, wenn die Nutzer auch etwas von Zuckerbergs Privatsphäre erhielten.
Von Paparazzi gejagt
Die Gizmodo-Aktion unter dem Slogan «Summer of Zuck» hat bereits heftige Reaktionen ausgelöst in den USA. Konkurrenten wie Techcrunch bezeichnen den Aufruf nicht nur als «verrückt und dumm», sondern auch als gefährlich. Tatsächlich ist Zuckerberg nicht gerade klagefaul, wenn es um den Ruf seines Unternehmens geht. Ein anderer US-Kommentator meint, Zuckerberg werde auch so schon genug von den Paparazzi gejagt.
Dass sich Zuckerberg kaum unbemerkt in der Öffentlichkeit bewegen kann, zeigt ein heimlich gedrehtes Amateur-Video von seiner Hochzeitsreise in Italien. Als der Facebook-Chef kurze Zeit vor einem Geldautomaten verweilte, machten schnell Meldungen die Runde, er könne den Bankomaten nicht bedienen.
Gizmodo legt sich nicht zum ersten Mal mit einem mächtigen IT-Konzern an. Als 2010 ein Apple-Mitarbeiter in einer Bar in Kalifornien einen iPhone-Prototypen verlor, erhielt das US-Medium den Zuschlag – für 5000 US-Dollar. Allerdings sind die Umstände des Deals bis heute nicht restlos geklärt.
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