Neu-Winzer Günther Jauch (55) packt bei der Weinlese auf seinem Gut gerne mit an. Er schneidet Reben, wäscht Bütten aus und hilft, wo er kann. «Man weiß am Abend, was man geschafft hat. Und das ist ein gutes Gefühl», sagte Jauch in Kanzem an der Saar der Nachrichtenagentur dpa. Noch bis Mitte nächster Woche läuft die Lese auf dem «Weingut von Othegraven», das Jauch zum Juli 2010 aus Familienbesitz gekauft hat. Mit dem Jahrgang 2011 sei er sehr zufrieden. «Es ist ein tolles Jahr für den Wein.» Es gebe nicht nur Superqualitäten, sondern «endlich auch richtig große Mengen».
Auch wenn das Leben als Weingutsbesitzer viel Spaß mache – Erholung sei es nicht. «Das ist für mich hier nicht die Sommerfrische, ich arbeite hier», sagte der Star-Moderator. Es gebe immer was zu tun: «Man läuft hier einmal rum und sieht ununterbrochen Baustellen, wo man irgendetwas machen muss.» Auch Holzholen gehöre dazu. Am liebsten sortiere er gerade nach der Lese die Trauben aus. Seit Jauch das renommierte Weingut in dem 620-Einwohner-Ort übernommen hat, kommt er häufig an die Saar.
Ausgleich zum Fernsehalltag
Klar seien die Tage als Winzer-Azubi auch ein Ausgleich zum stressigen Fernsehalltag. «Es ist einfach völlig anders.» Wegen seiner neuen Talkshow in der ARD ARDneue Suche mit diesem Objektverfeinern nach diesem ObjektVerfügbare Bedeutungen: ARD habe er aber nicht mehr so viel Zeit. «In Berlin musste die Sendung ja erst mal aufs Gleis gebracht werden und da bin ich auch noch mitten dabei und da werde ich immer so ab Mittwoch sehr nervös.» Fernsehen sei eben sein Hauptberuf.
Auf dem rund 16 Hektar großen Weingut, dessen Gründung ins 16. Jahrhundert zurückgeht, werden alle Riesling-Trauben per Hand gelesen. Die Hänge des «Kanzemer Altenberg» sind über 60 Prozent steil. «Das hat Matterhorn-Qualitäten», sagte Jauch, der bis zu seinem 12. Lebensjahr oft in den Ferien auf dem Weingut war. War doch seine Großmutter Elsa von Othegraven die Schwester von Maximilian von Othegraven, der einst das Gut führte.
Die Jauchschen Weine verkaufen sich gut. Aus 2009 seien alle Tropfen schon weg. Von 2010 sei «unser Brot und Butter-Wein, der ‹Max›, auch schon ausverkauft». Nun müsse wohl auf den 2011er gewartet werden. Dass der Wein wegen des Namens Jauch gut weggeht, glaubt der 55-Jährige nur bedingt. Anfangs habe es sicher einen Neugiereffekt gegeben. «Aber auf lange Sicht wird dieser Faktor nicht mehr so eine Rolle spielen.» Das sei auch in Ordnung so. «Ich bin überhaupt nicht beleidigt, wenn jemandem mein Wein nicht schmeckt.»
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