Die Auszeichnung für Putin traf im Kuratorium auf Widerspruch: Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sagte der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag), er habe sich als Mitglied des Gremiums «strikt gegen Putin ausgesprochen» und der Preisverleihung nicht zugestimmt. Nach Angaben des Sprechers enthielt sich Özdemir bei der Abstimmung.
" class="infobox_img" />Putin ist ein umstrittener Preisträger.
Zum Kuratorium gehören auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz und Wikipedia- Gründer Jimmy Wales. Nach Angaben des Sprechers äußerten auch zwei Unternehmer Bedenken gegen die Auszeichnung Putins, stimmten dann aber mit. Einwände können auch die vorherigen Preisträger erheben, darunter Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU). Sie machten demnach aber keinen Gebrauch von diesem Recht.
Lobhymne auf Putin
In der Begründung heißt es: «Berechenbarkeit gepaart mit Stehvermögen, Verlässlichkeit gepaart mit Kommunikationsfähigkeit machen Charakter und Person von Wladimir Putin aus.» Im Inneren habe er Stabilität durch das Zusammenspiel von Wohlstand, Wirtschaft und Identität geschaffen. «Im Äußeren definierte und definiert er Spielräume durch die Fokussierung auf Zweiseitigkeit, Multipolarität und Respekt.»
Die Quadriga wird seit 2003 jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit verliehen. In der Vergangenheit war die Auszeichnung unter anderem an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie die ehemaligen Staatschefs Michail Gorbatschow (Sowjetunion) und Vaclav Havel (Tschechoslowakei) gegangen.
In Russland steht im kommenden März die Präsidentenwahl an. Unklar ist bisher, ob Kremlchef Dmitri Medwedew 2012 noch einmal antritt. Menschenrechtler werfen dem Ex-Kremlchef Putin einen autoritären Führungsstil vor.
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