Selbst ein Brad Pitt, der mit seiner Über-Sexsymbol-Ehefrau und der kleinen Armee von Kids das Rampenlicht scheut wie kein Zweiter, muss ab und an beim Klatschpresse-Spielchen mitmachen. So etwa, wenn es seinen neuen Film zu promoten gilt. «Moneyball» heißt sein neuster Streifen, in dem Pitt nicht nur Hauptdarsteller ist, sondern auch noch als Produzent fungiert.
un hat Pitt dies zum Anlass genommen, im US-Magazin «Parade» ein längeres Interview zu geben, in dem er erstaunlich offen Intimitäten preisgibt. So erfährt man etwa, dass er hundertprozentig für die Schwulenehe einsteht. Er und Angelina würden erst heiraten, «wenn jedermann heiraten kann».
Außerdem hat er, ein bekennender Atheist, an sich nichts gegen Religionen, außer wenn diese zu bestimmen versuchen, wie andere Leute ihr Leben führen sollen: «Sie verbreiten Elend» – eine Ansicht, die bei seiner eigenen, streng christlichen Familie nicht gerade gut ankommt. «Doch schlussendlich lieben wir uns trotzdem. Wir sind immer noch eine Familie.»
«Kein interessantes Leben»
Doch am saftigsten sind jene Brocken, die er aus der Ära Aniston preisgibt: «Ich verbrachte die gesamten Neunzigerjahre mit dem Versuch, mich zu verstecken. Ich wollte der ganzen Promi-Kakophonie ausweichen. Mit der Zeit hatte ich mich regelrecht satt, wie ich da auf der Couch saß, einen Joint in der Hand, mich versteckend. Es fühlte sich so armselig an. Es wurde mir klar, dass ich zwar versuchte, einen Film über ein interessantes Leben zu finden, selber aber kein interessantes Leben führte. Ich denke, meine Ehe [mit Jennifer Aniston] hatte etwas damit zu tun. Ich versuchte so zu tun, als wäre meine Ehe etwas, was sie in Wahrheit nicht war.»
Sankt Angelina
Okay! Keine Frage, dass die Blogosphäre postwendend obige Aussage verkürzt als «Brads armselige Ehe mit Jen» darstellte, dies zumal er weiterführend seine aktuelle Lebenssituation und Partnerin in den Himmel lobt: «Eines vom Grossartigsten, vom Schlausten, das ich je tat, war meinen Kindern Angie als Mutter zu geben. Sie ist eine derart grossartige Mutter. Mann, ich bin so glücklich sie mein Eigen zu nennen.»
Brad weiter: «Ich lege sehr viel mehr Wert darauf, ein zufriedener Mensch zu sein. Ich bin zufrieden mit der Wahl, die ich getroffen habe. Zufrieden damit, die Frau, die ich liebe, gefunden zu haben – Angie – und eine Familie aufzubauen, die ich über alles liebe.» Eine Familie sei ein «riskantes Unterfangen: Je größer die Liebe, desto größer der Verlust. So lautet das Tauschgeschäft. Doch ich nehme alles».
«Ich bin der Langweilige!»
Mit Aniston hatte Pitt nie besagte Familie. Aniston inszeniert sich bis heute als die Verlassene, die trotz Aussehen und Erfolg keinen bleibenden Partner finden kann. Da passen obige Aussagen bestens ins Schema – so sehr, dass sich Brad Pitt nun gar genötigt sieht, ein Statement abzugeben. Nicht Aniston sei armeslig gewsen, sondern er selbst: «Es tut mir sehr leid, dass es so interpretiert wurde, Jen ist eine unglaubliche, großzügige, liebende und lustige Frau, die meine Freundin bleibt. Es ist eine wichtige Beziehung, die ich sehr schätze. Was ich sagen wollte, war nicht, dass Jen langweilig war, sondern ich wurde langweilig und ich war dafür verantwortlich.»
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