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Vorsicht! Der beißt!

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Mit 200 PS gehört der Fiesta ST200 zu den Besten seiner Klasse.

Ein 1,6 Liter EcoBoost-Vierzylinder mit Turboaufladung und 200 PS, so ein Aggregat garantiert Kraft, Durchzugsstärke und Fahrfreude in jedem Kompakt- oder Mittelklassewagen dieser Welt. Wenn nun ein Kleiner wie der Fiesta mit diesem Potenzial auftaucht, dann ist neben Übermut und Angriffslust auch Vorsicht angesagt.

Wer nicht aufpasst, ist mit diesem Auto meist schneller, als die Polizei erlaubt. Durch Tempo-30 –Zonen, die ja bei uns immer populärer werden, sollte man am besten rückwärts fahren, andernfalls droht man schon beim Beschleunigen vom ersten in den zweiten Gang über das 30-Limit zu schnellen und im schlimmsten Fall unter einem der Monster-SUVs zu landen, mit denen die verzweifelten Hausfrauen dieser Welt vor den Schulen und KIndergärten herumkurven.

„Die neue Saison fängt ja toll an, meinte Oma mit den Springerstiefeln und vergrub sich im Recaro-Beifahrersitz. Routiniert legte sie den Sicherheitsgurt an, rückte ihre Sonnenbrille zurecht und zog dann ihren Magnum aus der Tasche und fuchtelte damit vor meinem Gesicht rum. „Jetzt kann‘s losgehen, meinte sie grinsend. Ich konnte sie dann überreden, auf ein Eis im Auto zu verzichten und sie setzte sich auf eine Parkbank, schleckte ihr Eis und sah den Kindern im Schulhof zu, die sich ihre erste Morgen-Zigarette anzündeten, während ihre eiligen Mütter krachend durch die 30er Zone zum Frisör düsten.

Leinen los!

„Dann lass den Kleinen mal von der Leine, knurrte Oma und wir verschwanden im morgendlichen Verkehr und kämpften uns mühsam durch das Getümmel auf der Suche nach der grossen Freiheit auf einsamen Strassen. Der Fiesta ST200 ist beileibe kein braver Junge, er brummte ungeduldig unter dem Blechkleid und zog an der Leine wie ein Jagdhund, der eine Witterung aufnimmt. Loslassen konnten wir die 200 PS nur kurzzeitig, wenn überhaupt, denn es gab Gegenverkehr, ein Schulbus tauchte vor uns auf, der Milchmann war auch unterwegs, eine Herde Kühe oder ein verirrter Rentner ebenfalls oder es folgte eine Baustelle, die jeden Anflug von Gasgeben und Beschleunigen im Keim erstickten. Noch gibt es auf Landstrassen und im Wald keine Tempo 30-Zonen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann ein paar übereifrige Müslis der Schelm reitet oder ein EU-Zwergen-Konveniat stattfindet.

Handlich, wendig und toll am Gas liegt der Fiesta ST200 auf der Strasse, er fährt sich wie ein Sportwagen seines Kalibers gefahren werden muss aber nicht mehr darf. Da muss einem auch der Verbrauch egal sein, der laut Werk 6,1 Liter, nach unserer Fahrt 7,3 Liter anzeigt. Der CO2-Ausstoss beträgt 140 g/km, das ist viel weniger Umweltbelastung als eine Luxemburger Kläranlage, die ja bekanntlich aus Kacke viel Mist macht, aus dem viel böses Zeug entweicht. Da lob ich mir die Kühe, die aus Gras Kacke machen und nach getaner Verdauung Gas ablassen. Bei offener Flamme ergibt das einen Rückstoss, mit dem so eine Kuh auch schon mal einen Fiesta ST200 überholen kann. “Wir lassen die Kuh fliegen“, bedauert Oma. Nur richtig Auto fahren dürfen wir nicht mehr!“