Da steht er mit seinen 4,67 m Länge und beeindruckt allein schon von der Optik her. Von der Kompaktklasse, in der einst der Focus bei seiner Ersterscheinung für Furore sorgte, hat er sich längst verabschiedet. In der Break-Version, die bei Ford als „Turnier“ geführt wird, setzt er mit seinem Raumangebot neue Maßstäbe und begeistert daneben in der Luxus-Version „Vignale“ mit einem edlen und anspruchsvollen Interieur, gut geformten Ledersitzen und perfekter Übersicht.
Woran erkennt man den Vignale sonst noch? Nun, außen gibt’s mehr Chrom, vor allem am Kühlergrill, und innen, wie gesagt, hochwertige Premium-Ausstattung und Verarbeitung in Leder. Auf der Rückbank fühlt man sich wie in einer Limousine größeren Kalibers, während der Fahrt erlebt man hervorragenden Federungskomfort bei entspanntem Dahingleiten oder, je nach Bedarf, etwas aufdringlicherem Fortbewegungsdrang.
Gute Kurvenstabilität und gleichzeitig gutes Schluckvermögen auf unebenen Straßen sind nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen, doch in diesem Kombi arbeitet eine neue Hinterachse, die gleichzeitig so weich und stabil arbeitet, dass man fast nichts davon merkt, und das ist bekanntlich der Zweck des ganzen Aufwands. Konsequent und aufwendig hat Ford im neuen Focus auch den Sicherheitsbereich erweitert und Assistenzsysteme eingebaut, unter denen der Stauassistent mit Fahrspurpilot, blendfreies Fernlicht oder kamera-unterstütztes Ausleuchten der Kurven herausragen.
Beim Auftauchen von plötzlichen Hindernissen greift ein Ausweich-Assistent aktiv in die Lenkung ein, so etwa wie mein damaliger Fahrlehrer es bei mir immer tun musste, aber heute erledigt das die Elektronik. Und da der Focus Turnier mit seinen 4,67 m nicht immer leicht zu parken ist, hilft hier ein Parkassistent per Knopfdruck.
Unser Testwagen war mit dem 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel von 120 PS ausgerüstet, der für normale, wenn auch nicht begeisternde, Fahrleistungen sorgt, aber das ist nicht unbedingt die Priorität in einem familienorientierten Segment, wo Platzverhältnisse, Ausstattung und Komfort den Ton angeben. Die 120 PS des Diesel bringen immerhin ein Drehmoment von 300 Nm, das Ansprechverhalten ist zufriedenstellend, der Motor liegt im mittleren Drehzahlbereich gut am Gas und die weiche, manuelle Sechsgang-Schaltung muss nicht permanent bemüht werden, um diesen Motor bei Laune zu halten. So läuft er über 190 km/h Spitze und lässt sich 10,3 Sekunden Zeit für den Sprint von null auf hundert, das nur nebenbei.
Der Verbrauch bewegt sich laut Werk zwischen 3,7 und 3,9 Litern. Sollten Sie auf 5 Liter kommen, wäre das angesichts der Größe und des Gewichts (1.413 kg ohne Zuladung) keine Zumutung. Ich notierte nach kurzer Fahrt einen Durchschnitt von etwa 5,5 Liter auf 100 km, davon ein großer Teil auf Landstraßen mit vielen Tempowechseln und Schaltvorgängen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können