Das Elektroauto BMW i3 fällt auf. Kaum eine Ampel oder ein Fußgängerstreifen, ohne dass der Wagen zahlreiche Blicke anzieht. Von Grund auf als Elektroauto entwickelt, hebt sich der i3 bereits optisch von anderen Fahrzeugen ab. Die blauen Zierleisten, die fehlende B-Säule sowie die vollständig verglaste Heckklappe tragen ihren Teil dazu bei.
Fahrradreifen?
Sie alle fallen jedoch nicht so sehr ins Auge wie die ab Werk montierten 19-Zoll-Felgen mit ihren ungewöhnlichen, ja fast fahrradähnlichen schmalen Reifen. Diese sind eine rollwiderstandsoptimierte Sonderanfertigung für das Auto und sollen für einen niedrigen Energieverbrauch sorgen. Die schmalen Reifen bemerkt beim Fahren jedoch nur, wer zügig über eine kurvige Landstraße unterwegs ist.
„Wie fährt der sich denn?“ und „wie weit kommen Sie mit einer Akkuladung?“, waren die meisten Fragen die mir gestellt wurden.
Die Frage nach der Reichweite ist berechtigt, wenngleich nicht pauschal zu beantworten. Mit Ausnahme von Tesla gilt für alle aktuellen Elektroautos, dass sich die mit einer Ladung erfahrbare Kilometerzahl im niedrigen dreistelligen Bereich bewegt. Selbstverständlich hat aber auch hier die Fahrweise einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch.
Zugriff aus dem Stand
Das maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern steht nahezu ab dem Stand zur Verfügung. Bei Bedarf schiebt sich der i3 daher auf den ersten Metern nach einer Ampel an allen anderen Verkehrsteilnehmern vorbei. Dies geht allerdings ebenso zulasten der Reichweite wie längere Autobahnfahrten bei höherer Geschwindigkeit. Über die Wahl von drei verschiedenen Fahrmodi lassen sich aber die zur Verfügung stehende Leistung, die Höchstgeschwindigkeit sowie elektrische Nebenverbraucher beeinflussen. Im so genannten Comfort Modus kann mit voller Leistung und Klimatisierung bis zu 150 km/h schnell gefahren werden, im Modus „EcoPro+“ ist bei 90 km/h Schluss, gleichzeitig wird die Heizung deaktiviert.
Gemacht für die Stadt
Sein volles Potenzial spielt das Auto jedoch ohnehin im Stadtverkehr aus. Sobald der Druck auf das Gas- beziehungsweise „Geschwindigkeitspedal“ reduziert wird, beginnt der Elektromotor als Generator zu arbeiten und wandelt Bewegungsenergie in Strom um. Mit etwas Übung lässt er sich in der Stadt daher nahezu ohne Bremspedal bewegen. Bei den ersten Versuchen im zähfließenden Verkehr kann es allerdings durchaus vorkommen, dass man auch einmal 20 Meter früher als erwartet zum Stehen kommt.
Futuristisch
Das Design ist sehr futuristisch gestaltet. Die Verarbeitung liegt auf BMW Niveau, keine billig Plastikarmaturen und jede Menge hochwertige Materialien. Auch beim Raumgefühl hat man den Eindruck der Wagen wäre größer als er tatsächlich ist. Sowohl der Fahrer, als auch der Beifahrer haben ausreichend Platz. Die hinteren Plätze sollen aber nur von Kindern genutzt werden. Die Beinfreiheit lässt zu wünschen übrig. Von außen gleicht der Wagen eher einem kleinen Ufo als einem Auto.
Fazit: Der BMW i3 eignet sich als Stadtauto. Mit einer Reichweite von knappen 250 Kilometern im EcoPro + (ohne Heizung) Modus ist er optimal für kleinere Strecken. Für Reisen aber ist er nicht der passende Wagen. Auch der Preis lässt zu wünschen übrig. Der i3 ist ab 36.000 Euro ohne Optionen erhältlich. Die Ruhe aber, die stets im Inneren des Wagens herrscht ist fast unbezahlbar.
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