Ratgeber: Mit dem Motorrad in den Urlaub
Nachdem im Frühjahr die ersten Kilometer absolviert worden sind, steht für viele Motorradfahrer nun die Sommer- und Urlaubssaison an. Ob in der Gruppe oder auch solo, die besonderen Fahrten „mit Sack und Pack“ erfordern auch einen besonderen Umgang mit der Maschine. Grundsätzlich gilt auch hier erst einmal: Die Maschine muss in einem einwandfreien Zustand sein. Wer nur den geringsten Zweifel daran hat, dass sein Motorrad zu Hundert Prozent in Ordnung ist, sollte den Urlaubscheck von der Fachwerkstatt erledigen lassen, rät das Essener Institut für Zweiradsicherheit (IfZ).
Zusätzliches Gepäck verändert wegen des Gewichts die Fahrphysik. Dieser Effekt kann durch schlechte Verteilung noch verstärkt werden. Masse, Schwerpunkt, Lenkkräfte, Kipp-, Nick- und Giermomente, all das wird beeinflusst und kann zu unerwarteten Fahrzeugreaktionen führen. Wichtig ist, den Schwerpunkt des Motorrades möglichst tief zu halten. Schwere Gepäckstücke gehören möglichst tief deponiert und leichte darüber.
Zudem sollte man darauf achten, die Verteilung auf beide Räder nicht zu sehr zu verändern und das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Da beim Beladen folgenschwere Fehler begangen werden können, sollte man dies nicht „auf den letzten Drücker“ unter Zeitdruck erledigen, warnt das IfZ. Daher lieber ein paar Tage vor der Abfahrt beginnen, um noch Zeit für Korrekturen zu haben und „unter Last“ eine Proberunde auf der Hausstrecke zu fahren.
Im Blick behalten werden muss die maximal erlaubte Zuladung des Fahrzeugs. Sie sollte keinesfalls überschritten werden. Hierbei sind die Herstellerangaben unbedingt zu berücksichtigen. Gleiches gilt natürlich für die Höchstgeschwindigkeit, insbesondere mit Koffern, hier sind die Grenzen schnell erreicht. Bei der Probefahrt kann man sich auch gleich mit den veränderten Fahreigenschaften des Motorrads vertraut machen. Beladen wird so manches Motorrad deutlich träger, was die Beschleunigung betrifft. Somit verlängern sich auch Überholvorgänge, die aus diesem Grund besonders vorsichtig angegangen werden sollten. Zudem führt die Beladung zu längeren Bremswegen.
Je nach Fahrerkonstitution und Wetterlage sollte sich niemand überschätzen. Die Experten aus Essen empfehlen pro Tag nicht mehr als 400 Kilometer auf gut ausgebauten Landstraßen. Werden die Strecken sehr kurvenreich, sollte die Tagesdosis bei 200 bis 300 Kilometern liegen. Auf der Autobahn können es bei günstigen Witterungsverhältnissen auch mal 600 bis 800 Kilometer sein. Jeder Tankstopp und jede Pause sollten genutzt werden, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und natürlich ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um das Konzentrationsvermögen aufrechtzuerhalten.
Wenn es in der Gruppe in den Urlaub geht, sollten vor Fahrtbeginn klare Regeln besprochen werden, die jeder einhält. Alle sollten sich einig darüber sein, dass kein
Wettbewerb untereinander herrscht. Also nicht gegenseitig zu längeren oder schnelleren Etappen hochschaukeln, sondern versetzt mit genügendem Abstand zueinander und ohne gegenseitiges Überholen fahren. Auch beim Überholen Dritter gilt: Jeder mit Abstand und Augenmaß für sich, statt dem Vordermann blind zu folgen. Jeder fährt trotz Teamgeist – unter Beachtung der besprochenen Gruppenregeln und vor allem der Straßenverkehrsordnung – für sich selbst verantwortlich, betont das Institut für Zweiradsicherheit.
Es empfiehlt sich, auf unbekannten Strecken ein paar Sicherheitsreserven ins Kalkül zu ziehen, da man sich nicht auf bekannte Fahrbahnzustände und Kurvenverläufe verlassen kann. Auch ein Blick in die rechtlichen Bestimmungen der Reiseländer gehört dazu. So sind in einigen Ländern zum Beispiel auch auf dem Bike Verbandkasten, Warndreieck und ähnliches mitzuführen.
An der Kei'er um Strech fuhren an sech ob dei' Gei'genspuur an d'Kei'er lee'en !!!!