Reine E-Autos fahren sich herrlich, sie ziehen kraftvoll aus dem Stand los, halten auf der Autobahn mühelos Tempo 120 oder mehr und bieten, wie der Testwagen Hyundai Kona EV Sky, zeitgemäßen Komfort, Klimaanlage, nützliche Assistenzsysteme wie Abstandswarner, Spurhalteassistent und Smart Cruise Control, der nicht nur das gewünschte Tempo hält, sondern es dem des vorausfahrenden Autos anpasst und erst dann wieder auf Wunschtempo geht, wenn die notwendige Distanz zum Vordermann wieder hergestellt ist. Im Stau kann das sehr nützlich sein, in Luxemburg sollte jeder so etwas haben. In der Sky-Version finden sich Ledersitze, vorne beheizbar, beheizbares Lenkrad und LED-Scheinwerfer.
„Den bist du doch schon gefahren“, meinte Oma mit den Springerstiefeln und lud eine Kiste Rachenputzer aus dem Sonderangebot in den Kofferraum. Stimmt, das war vor einigen Wochen, aber eben nur über eine kurze Distanz, nicht weit genug, um wieder nachladen zu müssen. Und da liegt das Problem. Laden tut man an einer öffentlichen Säule oder zu Hause mit normalem Stromkabel. Für die Säule braucht man eine Karte von irgendeinem Stromanbieter, Kreditkarte funktioniert nicht.
Hyundai hatte eine Ladekarte und ein 7,2-kW-Ladekabel mitgeliefert, leider aber kein normales Stromkabel, und so war nix mit nachts zu Hause in der Garage aufladen. Also ging’s zur nächsten Ladesäule, die findet man über eine Liste im Bordcomputer, man wählt die gewünschte an und der GPS führt einen dahin. An besagter Säule braucht eine volle Ladung für die 64-kW/h-Batterie unseres Modells gute 9 (neun) Stunden mit dem 7,2-kW-Kabel, an einer Schnellladestation soll es nur knapp eine Stunde für 80% Batteriekapazität dauern, aber eine solche war nicht in der Nähe. Um Oma musste ich mir keine Sorgen machen, die hatte ja Proviant dabei und blätterte in der Bedienungsanleitung ihres neuen Nachtsichtgerätes. Nach etwa drei Stunden hatte ich genug Strom für den Rückweg. Wie gesagt, ein E-Auto erfordert Disziplin, minutiöses Timing, Streckenplanung und Ortskenntnis. Ansonsten ist es eine pure Freude, lautlos durch den Verkehr zu schweben.
Der Hyundai Kona EV Sky mit der großen Batterie (64 kW/h) hat laut WLTP-Testverfahren einen Aktionsradius von 480 km, der Verbrauch liegt laut Werk im Durchschnitt bei 15,2 kW/h für 100 km. Bei gemütlicher Fahrt über 240 km kam ich auf 13,5 kW/h, bei 180 km Autobahn lag der Verbrauch bei 16,2 kW/h und nach etwa 450 km Gesamtstrecke gab der Computer 14,8 kW/h an. Zugegeben, Klimaanlage und Heizung blieben auf „Off“, es gab ja elektrische Fenster. 204 PS und 395 Nm Drehmoment lauten umgerechnet die Leistungsdaten des E-Motors, der Kona EV läuft locker 160 km/h und sprintet von null auf hundert in 7,6 Sekunden.
Es gibt sogar drei Fahrprogramme, eines für Komfort, eines für Sport und eines für Eco, beim Bremsen wird die auftretende Energie in Strom umgewandelt und in den E-Speicher geleitet, am Lenkrad befinden sich zwei Paletten, mit denen man die Intensität der Energie-Rekuperation beim Bremsen und Loslassen des „Gas“-Pedals in vier Stufen einstellen kann. Das reicht für ein kleines kW/h hier und da, ein merklicher Energiegewinn ist damit nicht zu erwarten, es sei denn, man fährt drei Bergetappen der Tour de France, und zwar jeweils nur bergab.
Wieviel Karten von verschieden Stromanbieter brauche ich denn um mich in Europa zu bewegen? Allein mit dem Radius bin ich in fünf Ländern.Und dan soll ich da bei der Lade-Station sitzen oder wie? Oder was kaufen was ich nicht brauche? Warum funktioniert das nicht mit der Bankomatkarte? Die eu hat mal wieder geschlafen. Warum muss ich ein Abo bei verschiedenen Marken für die Batterien bezahlen wo Garantie drauf sein müsste.
Lieber Herr Schonckert, wann testen sie mal einen Wagen mit Brennstoffzelle? Sind die Tankstellen eventuell zu weit weg? Werde mal unserem Transportminister ein Bittschreiben senden damit er eine Tankstelle für Wasserstoff genehmigt. :-)