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IAA Nutzfahrzeuge in Hannover (20.-27.9.)

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UMDENKEN : Nutzfahrzeuge und Kleintransporter gehen an den Strom, wie bei der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zu sehen. Auch in der Verteiler- und Transportbranche scheint ein Umdenken stattzufinden, zumindest bei den Kleintransportern.

Vielversprechende Ansätze zur Elektromobilität

Umdenken: Nutzfahrzeuge und Kleintransporter gehen an den Strom, wie bei der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover anlässlich der Pressetage zu sehen. Auch in der Verteiler- und Transportbranche scheint ein Umdenken stattzufinden, zumindest bei den Kleintransportern.

Elektromobilität betrifft längst nicht mehr nur die Personenwagen. Früher gab es vereinzelt Ansätze, sah man einzelne Kleintransporter oder Minibreaks elektrisch durch den Stadtverkehr huschen, es waren öffentliche Betriebe und Kollektivitäten, die Elektrofahrzeuge zu gewissen Zwecken auf Kurzdistanzen einsetzten, man sieht sie noch in Parkanlagen, auf Golfplätzen und an Flughäfen zwischen den einzelnen Terminals.

Heute hält die Elektromobilität massiv Einzug in den Reigen der Kleintransporter bis 3,5 Tonnen, sei es als Hybrid oder als Full-Electric, ja sogar bei den Großen laufen interessante Versuche Richtung weniger Ausstoß und Lärmbelastung. Was bei Omnibussen im Stadtbetrieb schon längst zum guten – und sauberen – Ton gehört, soll nun auch in den Warenverkehr über die mittlere und langfristig die lange Distanz Einzug halten.

Die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover wird in diesem Fall zur Bühne für alle Hersteller, die hier ihr Engagement für die Elektromobilität der Öffentlichkeit demonstrieren wollen. Natürlich wird es bei einigen Objekten beim Show-Effekt bleiben, Prototypen, die niemals in dieser Form das Licht der Welt erblicken werden, oder Designideen, die sich technisch nun einmal nicht in die wirtschaftliche Realität umsetzen lassen. Der Kunde fordert Elektromobile mit vernünftiger Autonomie und annehmbaren Ladezeiten, die Hersteller verlangen eine bessere Infrastruktur, was die Verfügbarkeit jener Energiequelle betrifft, über die man sich früher keine Gedanken machte, weil es reichte, den Stecker in die Steckdose zu stecken.

Der Gesetzgeber muss gleich zwei Riesenaufgaben bewältigen, nämlich einerseits die Schaffung der geforderten Ladestationen vorantreiben und andererseits seine steuerlichen Auflagen an die Adresse der Konsumenten den neuen Verbrauchs- und Emissionswerten anpassen, welche die Umstellung auf das WLTP-Testverfahren zur Homologierung neuer Modelle unweigerlich mit sich bringt. Nach diesen neuen Testverfahren steigt der Verbrauch bei allen Mobilen, seien es Pkw oder leichte Nutzfahrzeuge, und damit notgedrungen auch der CO2-Ausstoß, der bei uns entscheidend für die Autosteuer ist.

Dies betrifft den Bereich der Nutzfahrzeuge umso mehr, als sich die Betriebskosten für einen Transporter auf die Preisgestaltung der Dienstleistung auswirken. Dazu darf man gespannt sein, ob sich die allgemeine Tendenz zu weniger und damit CO2-günstigerem Hubraum bei gleicher oder gar mehr Kraftausbeute auch im auf Langlebigkeit und Zuverlässigkeit fixierten Nutzfahrzeugbereich durchsetzen wird.

Zukunft des Diesel

Und dann bleibt die Frage des umstrittenen Diesel, auf den man in der Nutzfahrzeug-Branche nicht verzichten kann und auch nicht will. Die vornehmlich in Deutschland angefeuerte Panikmache gegen den immer noch effizientesten Verbrennungsmotor in der Autowelt hat mittlerweile zur Folge, dass in Deutschland der CO2-Ausstoß wieder am Steigen ist, was ja nun wirklich nicht am neuen WLTP-Testverfahren liegt, sondern an falschen, falsch und realitätsfremd berechneten und irreführenden Werten in puncto NOx, Staub- und Partikelemissionen, die jeder so deutet und auslegt, wie er gerade Lust hat, und dann pauschal alle Diesel verdammt. Lieferanten bei uns, die in die Innenstadt wollen, brauchen sich allerdings ob ihrer zumeist modernen Diesel keine Sorgen zu machen. Vorausgesetzt, es will überhaupt noch jemand bei uns in die Innenstadt, irgendwo, da draußen.

In nicht allzu ferner Zeit, wenn der Strompreis – und nebenbei auch der CO2-Ausstoß – so gestiegen sind, dass man in Städten wieder lauthals nach dem Diesel schreit, wird man wieder umdenken müssen. In Erwartung des gewaltigen Anstiegs bei der Nachfrage nach Strom für die reinen E-Fahrzeuge und der damit verbundenen Kosten für die Anpassung der Stromnetze und Stromkapazitäten und angesichts des damit verbundenen Preisanstiegs für jede nicht immer umweltfreundlich produzierte Kilowatt-Stunde sehen Experten nur den Hybrid-Antrieb als machbare Lösung für die nahe Zukunft. Eine neue Chance für den Diesel, wobei ja die meisten Hybridkonzepte bei Pkw und SUV den Benziner bevorzugen?