Headlines

Golf-Strom

Golf-Strom

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Autonomie-Anzeige gibt 290 km an. 300 sind die Obergrenze, sagt VW. Klingt nicht schlecht für den Anfang. Beim Verlassen des Werks-Geländes zeigt die Reserve 280 km. So viel für 200 Meter Fahrt! Dann, nach dem Einfädeln in den Verkehr und einigen Bremsmanövern am Kreisverkehr stehen wieder 290 km zur Verfügung. Die Autonomie-Anzeige teilt mit, was bei der festgestellten Fahrweise und Tempo drin ist. Drückt man entschlossen aufs Pedal, geht‘s bergauf oder schneller auf der Strasse, erzählt einem der Computer sofort was Sache ist.

Umgekehrt geht’s natürlich auch. Beispiel die N4 hinunter nach Martelange. Man schaltet einfach den Ganghebel der Automatik auf die Position „Rekuperation“, nimmt den Fuss vom Pedal und schon speichert der Akku im Leerlauf die freigesetzte Energie, wie auch beim Bremsvorgang, und man erhält einige Bonus-Kilometer. Naja, die sind beim anschliessenden Bergauffahren rasch wieder verbraucht. Wer nicht in Eile ist, und das sollte man bei einem e-Fahrzeug nie sein, kann sich auf der N4 in effizienter Energiewirtschaft üben. Sachte und gemütlich mit 80 km/h auf der Geraden, mit den vorgeschriebenen 70 km/h durch eine Ortschaft, bergab mit kaum bemerkbaren Druck aufs Pedal und mit etwas mehr „Gas“ bergauf. Auf diese Weise schaffte ich es, die Reichweiten-Anzeige über eine Strecke von gut 20 Kilometer immer wieder auf eine Reserve 140 km zurück zu „bremsen“.

Bremsen kann man über die 3 Rekuperationsstufen, 1 für schwache und 3 für ziemlich starke Verzögerung, wer will, kann auch den Ganghebel nach hinten betätigen für einen noch nachhaltigeren Brems- und Speichereffekt. Erfordert viel Aufmerksamkeit vom Fahrer, Geduld und Toleranz, wenn ihn ein LKW nach dem anderen mit Tempo 90 überholt. Es geht natürlich auch schneller. Bis 150 km/ soll der neue e-Golf mit seiner 35,8 Kilowatt-Stunden-Kapazität und einer Leistung von 136 PS laufen. Dann ist er aber schneller mit seinem Strom am Ende, als man denkt, besonders wenn man den Modus „Normal“ wählt. Da ich keine Lust auf ein paar Stunden Wartezeit an irgendeiner Pommes Frites-Bude verspürte, schaltete ich den Modus auf „Eco+“, verzichtete damit auf Klimaanlage, Sitzheizung, Gebläse, Musik und bangte mich so Kilometer um Kilometer weiter, bis ich nur noch 10 km von meinem Ziel entfernt war und die Reserve noch 120 km anzeigte. Diese Erkenntnis bewog mich dann zu einer etwas nachdrücklicheren Fahrweise auf den letzten Kilometern und hier zeigte sich der e-Golf mit seinem tiefen Schwerpunkt dank der Akkus im Boden als sehr agil und wendig in Kurven und gar nicht faul im Antritt.

Zum Nachmachen : Speicher vor Antritt der Fahrt: 293 km. 165 km gefahren, Reserve 133 km. Geht nicht auf, stimmt aber. Kilometer-Bonus für Rückfahrt: 290 km. Gefahren 174 km, bleiben 96 km. Geht ebenfalls nicht auf, war aber so! PS : Für die Rückfahrt waren gut 10 Stunden Ladezeit an der normalen Steckdose fällig. An der Schnell-Ladesäule gibt’s 80% Füllung in 45 Minuten. Glücklich, wer eine hat.

De Mechel
18. Juli 2017 - 13.12

Interessanten Artikel. Mé et wär och interessant gewiescht ze wëssen, wéivill daat Spillchen do kascht.