Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben in einer umfangreichen Studie untersucht, welche Auswirkungen das autonome Fahren auf die Mobilität der Zukunft haben wird.
Schon heute kommen Automatisierungstechnologien in der Luftfahrt und im Verkehr auf See oder auf Schienen vielfach zum Einsatz. Im Gegensatz dazu verläuft die Entwicklung im Straßenverkehr mit privaten und öffentlichen Fahrzeugen deutlich verhaltener und langsamer. Ein Grund dafür liegt darin, dass das Navigieren im Straßenverkehr komplexere Interaktionen zwischen den Verkehrsteilnehmern erfordert.
Drei Vorteile
In der vom Instituts für Mobilitätsforschung (ifmo) in Auftrag gegebenen Studie „Autonomous Driving“ sehen die Forscher vor allem drei Vorteile bei autonomen gegenüber konventionellen Fahrzeugen.
– Zum einen kann die Fahrtzeit in autonomen Fahrzeugen effizienter genutzt werden, weil man sich nicht mehr auf das Führen des Fahrzeugs konzentrieren muss und die Hände vom Lenkrad nehmen kann. Auf diese Weise ließe sich Fahrtzeit beispielsweise als Arbeitszeit nutzen.
– Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung von Autos durch neue Personengruppen, beispielsweise von Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Jugendlichen.
– Zudem könnten sich autonome Fahrzeuge künftig auch vollständig allein fortbewegen und als „Robotaxis“ Passagiere abholen.
Teurer, aber sicherer?
Bis zum Jahr 2035 errechneten die Verkehrsforscher einen Anteil autonomer Fahrzeuge an der Gesamtfahrzeugflotte für Deutschland von 17 bis maximal 42 Prozent, für die USA von 11 bis maximal 32 Prozent. Aufgrund der neuen Nutzergruppen sowie der größeren Attraktivität des autonomen Fahrens durch die nun zum Teil nutzbare Fahrzeit, könne man dabei mit drei bis neun Prozent mehr gefahrenen Kilometern rechnen.
Autonomes Fahren werde im Vergleich zum konventionellen Autofahren zwar teurer, aber auch komfortabler und sicherer und biete Personen weitere flexible Mobilitätsoptionen, stellt die Studie fest. Zudem ließe sich durch den Einsatz von Automatisierungstechnologien die Energieeffizienz erhöhen und Emissionen reduzieren.
Die vollständige Studie wurde vom Institut für Mobilitätsforschung online veröffentlicht und kann dort nachgelesen werden.
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