Ein Zaun hat einen liebestollen Esel auf dem Weg zu einer Zebrastute nicht stoppen können – Jahrzehnte später ist das ungewöhnliche Ergebnis der Romanze als Präparat in Mainz zu sehen. Der Kopf des Tieres ähnelt dem eines Esels, während die Beine wie bei einem Zebra gestreift sind. Sogenannte Ebras sind laut Josef Unger vom Bergtierpark Fürth-Erlenbach (Odenwald) eine absolute Seltenheit. «Das ist nachweislich nicht ganz so einfach», sagte der Tierpfleger am Donnerstag bei der Vorstellung des Präparats. Denn Zebrastuten seien sehr temperamentvoll und eitel. «Die nehmen nicht jeden.»
Das Ebraweibchen wurde in dem hessischen Tierpark gezeugt und lebte dort 29 Jahre lang bis zu seinem natürlichen Tod im Jahr 2009. Dass es nun im Naturhistorischen Museum in Mainz stehe, gehe auf eine alte Abmachung zwischen dem Haus und dem Park zurück, erklärte Unger.
Einzigartig
Das Ebra-Präparat ist nach Angaben der zoologischen Präparatorin des Museums, Bettina Henrich, deutschlandweit einzigartig. Vielleicht sei es auch weltweit das einzige, sagte sie. Ihr selbst seien überhaupt nur drei Fälle von gezeugten Ebras auf der Welt bekannt.
Eine Kreuzung zwischen einem Zebra und einer anderen Pferdeart wird Zebroid genannt. Bei dem Präparat in Mainz handelt es sich um ein Ebra, das heißt der Vater war ein Esel, die Mutter ein Zebra. Andersherum wäre es ein Zesel oder Zebresel. Bei Hybriden wird normalerweise zuerst der Vater genannt.
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