Der Sommer ist da! Und der ist ganz schön warm. Durch das Loch in der Ozonschicht direkt über Australien, fühlt man sich tatsächlich manchmal wie ein Spiegelei in der Pfanne. Nach nur 15 Minuten in der Sonne kann man einen Sonnenbrand riskieren. Das stört mich allerdings nicht, denn ich liebe die Sonne, umso mehr wenn ich am Meer lebe. Was mir nicht gelingt, ist Weihnachten mit Sommer zu assozieren. Die Weihnachtsstimmung hat mich noch nicht gepackt, da es sich einfach nicht nach Weihnachten anfühlt. Heiße Schokolade, Schnee und Regen, Minusgrade, Mütze, Schal und Handschuhe? Nicht in Sydney. Weihnachten ist hier mehr Party als Fest. In Luxemburg freut man sich auf gemütliche Abende mit der Familie, hier ist Feiern am Strand in knappen roten Klamotten angesagt.
Viel Essen, Geschenke und ein behagliches Kaminfeuer gegen Cocktails, laute Musik und Barbecues. Schwierige Entscheidung. Trotzdem wünsche ich meiner Familie und meinen Freunden in Luxemburg ein frohes und glückliches Fest! Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, also vergesst meine Geschenke nicht.
In den letzten zwei Wochen hat Essen eine große Rolle gespielt. Liegt es an mir oder an Australien, dass ich irgendwie immer an Essen denke? Das könnt ihr jetzt beurteilen.
„Kniddelen“ und Timtams
Am 28. November war ich mit drei Freundinnen den Strand „Little Bay“ besuchen. Zwischen Coogee und Little Bay liegen Maroubra und Malabar. Den Rückweg haben wir zu Fuß zurückgelegt (ungefähr anderthalb Stunden). Nach unserem Strandausflug hatten wir einen Mädelsabend in meiner Wohnung mit Chris (armer Chris). Gekocht wurden „Kniddelen“! Das war echt toll. Natürlich wusste niemand, was das ist. Ich fand es aufregend ihnen ein Stück Luxemburg näher zu bringen. Was man aus ein bisschen Speck, Mehl, Milch und Eiern doch zaubern kann. Die „Kniddelen“ waren schmackhaft und kamen gut an. Als „Dessert“ gab es Timtams. Timtams sind australische Kekse und der Hammer. Es gibt drei Sorten: Normale Schokolade (Originals), doppelte Schokolade und weiße Schokolade (yummy!).
Ein anderes australisches Lebensmittel ist Vegemite. Vegemite liebt oder hasst man , dazwischen geht nicht. Es ist eine Art Brotaufstrich, der sehr salzig schmeckt. Ich bin jedoch kein Fan davon. Erdnussbutter kann ich außerdem auch nicht gebrauchen. (Meine Mitbewohner sind große Fans davon!)
„Burger Competition“
Vor ein paar Tagen hatten wir zwei Gäste im Burger Barrel, die an der „Burger Competition“ teilgenommen haben. Die Regeln des Wettbewerbs sind einfach: Du hast 30 Minuten um deine angegebene Zahl von Burgern zu essen. Wenn du es schaffst, kriegst du dein Geld zurück, wenn nicht nehmen wir ein Bild von dir auf und hängen es an die „Wall of Shame“. Der Rekord lag bei acht Burgern. Unsere Gäste nahmen sich neun und zehn Burger vor. In den ersten 10 Minuten hatten beide schon sechs (!) Burger gegessen. Es sah also ganz so aus als würden sie es schaffen. Es hat schlussendlich aber nicht geklappt, da beiden echt übel war. Nur noch jeweils ein Burger hatte gefehlt, doch sie konnten keinen einzigen Bissen mehr runterkriegen. Sie haben es locker aufgenommen, jedoch kein Getränk aufs Haus akzeptiert, da ihnen immer noch speiübel war. Ich glaube, ich werde es leider nicht mehr miterleben, wie jemand den Rekord knackt.
„All you can eat Pizza-Tag“
Am 5. Dezember hatten wir im Tropicana 20 Dollar „All you can eat Pizza-Tag“. Man bezahlt 20 Dollar und bekommt soviel Pizza, wie man essen will/kann. Ich hatte frei und war mit Freundinnen in Bondi Lunch essen. Wir waren im bekannten „Icebergs Dining Room and Bar“. Ein leckeres Mittagsessen am Strand von Bondi. Danach ein Eis (Crème brûlée mit Banane!) und dann waren wir ins Tropicana noch Kaffee trinken. Es ist witzig, dort Gast zu sein, während deine Freundinnen arbeiten müssen. Wir bekamen haufenweise gratis Pizza (es hat schon viele Vorteile dort zu essen, wo du auch arbeitest!). Von 13 bis 18 Uhr nur gegessen, getrunken und gequatscht; ein schöner freier Tag!
Zwei Freundinnen hatten sich auf den Nachhauseweg gemacht, aber Ana und ich hatten Lust auf Kuchen. Der Fressmarathon war also noch nicht vorbei! Wir sind nach Randwick (grenzt an Coogee) in ein Lokal, das für seine Kuchen und traditionellen Süssigkeiten bekannt ist. Von einfachen Brownies bis zu einfallsreichen Crumbles bekommt man alles, was das Herz begehrt. Das Beste: Man bezahlt je nach Gewicht des Kuchenstücks, d.h. man kann so viele Kuchen kosten wie man will. Was wir (natürlich) getan haben. Außerdem haben wir „Kürtösch“ gegessen, eine ungarische Süssigkeit. Seit diesem Tag muss ich mich beherrschen, um nicht jeden Tag nach Randwick zu sausen, um mir Kürtösch zu besorgen. Ich weiß auch nicht, was mit uns an diesem Tag los war, aber es war auf jeden Fall ein toller und kalorienreicher Tag!
„Foodora“, „Deliveroo“, „UberEats“ und „Menulog“
Vielleicht liegt es ja wirklich an Australien und nicht an mir… Auch wenn es ums Frühstück oder Biersorten geht, übertrifft dieses Land sich selbst. Beim Kellnern fiel es mir anfangs schwer, mir die vielen unbekannten Essensgerichte zu merken. Auch die vielen Biersorten waren mir unbekannt (Blue Moon, Stone and Wood Pacific Ale, 4 Pines Kolsch, Whale Ale, Dad’s Pils, usw…). Dann gibt es vier Hauptlieferanten, wenn es ums Essen geht. Es ist also nicht so wie in Luxemburg, dass das Restaurant, in dem man bestellt, das Essen liefert. In Sydney übernehmen „Foodora“, „Deliveroo“, „UberEats“ und „Menulog“ diese Rolle. Das war schon alles sehr ungewohnt am Anfang und jetzt kann ich mir meine Welt ohne all das nicht mehr vorstellen.
Was ich sonst noch so während diesen zwei Wochen getrieben habe war ins Beach Road Hotel und ins Coogee Bay Hotel feiern zu gehen. Ich muss allerdings immer wieder feststellen, dass die Briten und die Iren das Klischee ihrer Nation, wenn es ums Feiern geht, voll bestätigen (ja, die trinken viel!). Dann war ich noch auf einem Markt in Bondi Junction und in den „McIver Women’s Pool“ in Coogee. Ich liebe diesen Ort! Man liegt auf Kliffen am Meer und kann gechilled vor sich hindösen. Absoluter Lieblingsplatz um zu entspannen.
Außerdem bin ich einem „Lori“, also einem Honigpapagei auf dem Weg zur Arbeit begegnet. Diese kleinen bunten Papageien sind sehr zutraulich und hübsch anzusehen. Und wie atemberaubend ist es denn, solchen Geschöpfen einfach mal so über den Weg zu laufen! Für mich ist Australiens Tierwelt immer wieder überraschend und schön (wenn man die Spinnen, Schlangen und Haie mal außen vor lässt).
Immer barfuß
Ich versuche mit Hilfe einer App etwas Spanisch zu lernen. Die App heißt „Duolingo“ und funktioniert gut! Ich wollte schon immer Spanisch lernen, da diese Sprache mich einfach begeistert. Bis jetzt klappt es.
Im Allgemeinen fördert Australien nicht nur meine Englischkenntnisse, sondern auch meine deutschen und französischen Srachkompetenzen. Im Tropicana arbeiten nur „Traveller“, u.a. auch Deutsche und Franzosen. So kann ich meine drei Fremdsprachen jeden Tag gebrauchen und das macht mir echt Spaß.
Erwähnenswert ist auch, dass die Australier fast nie Schuhe anhaben, egal ob in einem Restaurant oder im Einkaufsladen. Und wenn sie „Schuhe“ anhaben, dann sind es Flipflops. Ich liebe diese Einstellung und diese Lebensweise!
Was mir bis jetzt noch nicht mal aufgefallen war, ist, dass die Aussies manchmal „TA“ sagen anstatt „Thank you“. Manchmal kommt es einem so vor als würden sie eine neue Sprache erfinden. Für die Aussage „Gut gemacht!“ sagen Aussies: „Good on yer/you, mate!“
Und jetzt noch eine gute Nachricht zum Schluss: Elena wird mich am 17. Januar besuchen und meine Eltern werden am 25. Januar eintreffen! Meine letzten Wochen in Sydney werden also besonders schön. Ich freue mich riesig darauf!
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