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Neues Album „Raw“ZZ Top präsentieren Songklassiker auf die raue Art

Neues Album „Raw“ / ZZ Top präsentieren Songklassiker auf die raue Art
Der am 28. Juli 2021 verstorbene Dusty Hill (l.) und Billy Gibbons (r.) bei einem Konzert in der Burg Clam im Jahr 2019. Das neue ZZ-Top-Album „Raw“ soll am Freitag erscheinen.  Foto: Expa/Reinhard Eisenbauer/APA/dpa

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Drei Jahre nach Veröffentlichung einer sehenswerten Dokumentation über die Kultband ZZ Top erscheint jetzt der Soundtrack dazu, der aus neuen, rauen Aufnahmen bandeigener Klassiker besteht. Es ist auch eine Erinnerung an den vor einem Jahr verstorbenen Bandgründer Dusty Hill.

Eine längere Auszeit haben sich ZZ Top nicht gegönnt. Nur zwei Tage nach dem überraschenden Tod von Gründungsmitglied Dusty Hill im Juli 2021 standen die verbliebenen Mitglieder Billy Gibbons und Frank Beard schon wieder auf der Bühne. Die Show muss weitergehen, so habe es Hill selbst gewollt, hieß es. Der Bassist und Sänger bildete mit Gibbons und Beard rund 50 Jahre ZZ Top, das Trio schaffte es damit ins Guinness-Buch der Rekorde. Krankheitsbedingt war Dusty Hill 2021 nicht mit auf Tournee gekommen. Die Musik für die neue Veröffentlichung hatte die Band noch mit ihm aufgenommen.

„Raw“ ist der Soundtrack zur unterhaltsamen Dokumentation „That Little Ol’ Band From Texas“ über das ikonische Rock’n’Roll-Trio, dessen Schlagzeuger Beard ironischerweise der einzige ohne einen Zauselbart ist. Der Film wurde schon 2019 veröffentlicht. Warum die Songs, die eigens dafür in der texanischen Kleinstadt New Braunfels eingespielt wurden, erst drei Jahre später erhältlich sind, bleibt ein Rätsel. Aufgenommen wurden sie ohne Publikum in der historischen Gruene Hall, die 1878 gebaut wurde und damit als ältestes Tanzlokal in Texas gilt.

Kontrast zu vertrauten Tracks

Der Name „Raw“ (rau/roh) ist Programm. Bandeigene Klassiker wie „Brown Sugar“, „Just Got Paid“ oder „Tush“ geben ZZ Top wunderbar dreckig zum Besten. Selbst 80er-Hits wie „Legs“ oder „Gimme All Your Lovin’“, mit denen die bärtigen Musiker im MTV-Zeitalter deutlich radiotauglicher unterwegs waren, klingen hier herrlich unpoliert – und bieten damit einen schönen Kontrast zu den vertrauten Albumtracks oder den letzten, wuchtigen Liveversionen. ZZ Top sind bekanntlich zuerst eine Bluesband, da besteht hier keine Verwechslungsgefahr.

Dass ZZ Top nach dem Tod von Dusty Hill irgendwann noch mal ein ganz neues Studioalbum (das letzte war 2012 „La Futura“) veröffentlichen, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Doch die Zukunft von ZZ Top als Liveband ist gesichert. Auf Hills eigenen Wunsch hat sein langjähriger Assistent Elwood Francis den Job als Bassist übernommen. Francis, der seit 30 Jahren im Dienst von ZZ Top steht, kann Hill zwar weder als Sänger noch als Typ ersetzen, aber immerhin passt er optisch gut zu ZZ Top. Seit Pandemie-Beginn soll er sich nicht mehr rasiert haben. Das Ergebnis: Er trägt nun einen auffälligen Zauselbart. (dpa)