Alle Jahre wieder ruft die bedeutendste Kunstmesse der Welt zum Fest. Das Konzept hat sich im Laufe der Zeit sogar nach Miami und anderswo ausgelagert. Über 200 Galerien aus aller Welt und mehr als 4000 Kunstschaffende sind für einige Tage in der schmucken Schweizer Stadt vertreten.
Art Basel, die vier Tage lang „Museum auf Zeit“ ist, hat 2023 zudem das Privileg, als Kunst-Großevent allein dazustehen, da die Kunstbiennale Venedig und die Documenta Kassel heuer nicht auf der Agenda stehen. Die Art ist eine Mixtur aus Schau und Verkaufskontor, Entdeckungsreise, Bestandsaufnahme und Wiedersehen im Kunst-Gotha, kurzum sowohl das Fachpublikum als auch „Otto Normalbesucher“ kommen auf ihre Kosten. In einer Zeit, in der in New York und anderen Kunstmetropolen via Auktionsergebnisse der Puls der reichen Sammler und Spekulanten gefühlt wird, sind auch in Basel wohl die erreichten Umsatzzahlen der internationalen Galerien für die Kunstszene das Wichtigste.
„Unlimited“-Sektion stets attraktiv
Wichtige Eckpunkte dieses Mega-Events sind neben der klangvollen Liste der teilnehmenden Galerien mit Angeboten aus der Moderne und der aktuellen Kunst die beiden Sonderschauen „Unlimited“ und „Statements“ sowie eine ganze Reihe an Parallelveranstaltungen, welche die Messe an sich ergänzen sollen. Die Verantwortlichen werben dieser Tage auf ihrer Webseite mit diversen Ticket-Packages, um den Kunst-Tourismus der Besucher möglichst rationell zu gestalten.
Parallelmessen der Art Basel sind etwa die „Liste Art Fair Basel“, die 1996 als Entdeckungsmesse gegründet wurde, dann die „Volta Art Fair“, die seit 2005 für „neue internationale Positionen“ gilt, sowie die „Photo Basel“ und die „Design Miami/Basel“ mit Möbel, Licht- und Kunstobjekten. Zudem zählt die Stadt bekanntlich einige Museen, etwa die Fondation Beyeler in Riehen, derzeit mit einer Doris Salcedo-Expo, das Kunstmuseum, das „Museum Tinguely“ und das „Schaulager“, eine recht eigenartige Einrichtung, die etwas abseits vom Zentrum liegt.
Bekannte und weniger klangvolle Namen
Herz der Art ist die Messe-Halle mit diesmal über 300 Ständen von Galerien, die von „Air de Paris“, „BQ“, „Mehdi Chouakri“, „Fraenkel Gallery“, „Goodman Gallery“, „Galerie Max Hetzler“, „Galerie Lahumière“, „Luxembourg + Co“, „Galerie Thomas Schulte“ und „Templon“ bis hin zu „Vielmetter Los Angeles“ reichen.
In der Sektion „Unlimited“, die großformatigen Kunstwerken vorbehalten ist, steht jeweils das Werk eines Künstlers im Vordergrund, etwa Adel Abdessemed bei „Galleria Continua“, Carl Andre und Bruce Nauman in der „Konrad Fischer Galerie“, Roni Horn bei „Hauser & Wirth“, Gerhard Richter bei „David Zwirner“, Thomas Scheibitz bei „Tanya Bobnakdar Gallery, Sprüth Magers“, Markus Schinwald bei „Thaddaeus Ropac“ oder Hiroki Tsukuda bei „Galerie Gisela Captain“, um nur diese zu nennen.
Aus der Abteilung „Statements“ seien lediglich „Chapter NY“ mit Werken von Stella Zhong und „M77 Gallery“ mit Arbeiten von Maria Lai erwähnt. Für „normale“ Besucher der Art Basel gilt, die kurze Zeitspanne von zwei oder Tagen optimal zu nutzen und sich die entsprechenden Tickets zu besorgen, sich zu informieren, wer wo zugelassen wird. In der Tat sind einige Veranstaltungen nur mittels Einladung zugänglich, andere finden bereits vorab ab Montag, dem 12. Juni, statt. Man kann sich durch entsprechende Vorbereitung viel Ärger vor Ort ersparen. Praktische Informationen gibt es unter www.artbasel.com.
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