Ihre beiden Töchter Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon, die beide ebenfalls als Schauspielerinnen und Sängerinnen bekannt sind, trugen gemeinsam mit mehreren Sargträgern den Sarg ihrer Mutter in die Kirche. Zu den Trauergästen zählten die französische Schauspielerin Catherine Deneuve, Präsidentengattin Brigitte Macron und Kulturministerin Rima Adbul-Malak. Auch der Sänger Benjamin Biolay und die Schauspielerinnen Isabelle Huppert, Chiara Mastroianni und Maïwenn waren bei der Trauerfeier anwesend.
„Unsere kleine Engländerin“
Vor Beginn der Zeremonie war ein Porträt von Birkin auf dem Großbildschirm zu sehen, und mehrere ihrer Lieder wurden gespielt, was viele Fans mit Beifall quittierten. Andere konnten ihre Trauer kaum verbergen: „Unsere kleine Engländerin“, sagte die 63 Jahre alte Marie-Pierre Frapart mit Tränen in den Augen.
Vor dem Haus, das Birkin gemeinsam mit dem Musiker Serge Gainsbourg in Paris bewohnt hatte, legten Fans Blumen ab. Das Haus soll im September der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und um ein Gainsbourg-Museum ergänzt werden.
Birkin war international unter anderem durch das Lied „Je t’aime … moi non plus“ bekannt geworden, das sie 1969 mit Gainsbourg aufgenommen hatte. Die beiden führten 13 Jahre lang eine teils stürmische Beziehung. Auch nach ihrer Trennung blieben sie über die Musik miteinander verbunden. Gainsbourg schrieb weiter Lieder für Birkin, auch als sie mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert war.
Stilikone
Birkin hatte ihre britische Heimat mit Anfang 20 verlassen und später die französische Staatsangehörigkeit angenommen. Ihren britischen Akzent verlor sie jedoch nie, was ihren Fans gefiel. Mit ihren Schlaghosen, Minikleidern und dem verwuschelten Pony galt sie als Stilikone der 70er Jahre. Das Luxusmodehaus Hermès benannte 1984 ein Taschenmodell nach ihr, das bis heute begehrt ist.
Neben der Musik war die Schauspielerei ihre zweite große Leidenschaft. Birkin wirkte in etwa 70 Filmen mit und arbeitete mit Regisseuren wie Jean-Luc Godard, James Ivory und Agnès Varda zusammen. Der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde sie in Michelangelo Antonionis Klassiker der 60er Jahre „Blow Up“.
In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. Trotz ihrer Leukämie und eines leichten Hirnschlags hatte sie noch Pläne für weitere Auftritte, wie ihre Familie berichtete. Der Tod machte ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung.
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