Nach dem Tod des großen Humoristen Loriot will sein Verlag Diogenes einen Gesprächsband herausgeben. «Das war der Wunsch von Loriot», sagte Verlagssprecherin Ruth Geiger am Mittwoch in Zürich. «Das war ihm ein großes Anliegen.» Ursprünglich sollte das Buch, das zum Teil bereits veröffentlichte Gespräche enthält, zum 88. Geburtstag Vicco von Bülows im November auf den Markt kommen. Nach seinem Tod wird die Veröffentlichung nun vorgezogen. Das letzte Buch von Loriot mit dem Titel «Bitte sagen Sie jetzt nichts» soll schon im September erscheinen. Es enthält nach Verlagsangaben «Gespräche mit Loriot aus vier Jahrzehnten».
Loriots «Auf den Hund gekommen» war im Jahr 1954 eins der ersten Bücher, das vom Diogenes Verlag veröffentlicht wurde. In fast sechzig Jahren erschienen 114 verschiedene Bände von Loriot-Büchern bei Diogenes, in einer Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren.
Kondolenzbekundungen
Am Mittwoch kondolierte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) der Witwe des Komikers, der am Montag im Alter von 87 Jahren in Ammerland am Starnberger See gestorben war. «Mit großer Trauer, mit Wehmut und mit Abschiedsschmerz haben wir vom Tod Ihres Mannes erfahren», schrieb er und sprach ihr und den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Loriot war seit 1951 mit seiner Frau Rose-Marie – genannt Romi – verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter.
Bereits am Dienstag hatten zahlreiche Prominente, Politiker und Weggefährten Loriots sich betroffen vom Tod des großen Komödianten gezeigt. Bundespräsident Christian Wulff sagte, Loriots Tod sei ein «unersetzlicher Verlust». Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Loriot als «großen Künstler und wunderbaren Menschen».
Es gab viel Lob
Bei einer Preisverleihung am Dienstagabend in Berlin lobten einige Prominente Loriots intelligenten und pointierten Humor. Die Schauspielerin Heike Makatsch sagte: «Ich habe ihn schon als Kind oft im Fernsehen gesehen mit meinen Eltern – wie ihm die Nudel an der Nase klebte. Den Lottogewinner-Sketch fand ich immer sehr, sehr witzig.» Die Schauspielerin Veronica Ferres sagte: «Deutschland ist um einen großen Humoristen, ich möchte fast sagen Philosophen, ärmer geworden.»
Wann und wo Loriot beigesetzt werden soll, will die Familie nicht bekanntgeben, wie der Diogenes Verlag betonte. «Und sie bittet, das zu respektieren.» Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden.
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