Monsieur Jean ist ein junger Mann, der davon träumt, was er später im Leben einmal machen will: Er will nur inmitten der Fische im Meer tauchen und als Beruf Fische messen. Doch die bittere wirtschaftliche Realität zwingt die Familie zum Auswandern in den Norden, in unsere Gegenden. Das Meer wird er lange nicht wiedersehen.
Info
«Monsieur Jean et Monsieur Jean»
Vorführungen:
Samstag, 25.4., 19 Uhr (Premiere auf Luxemburgisch)
Sonntag, 26.4., 11 Uhr (französisch) + 15 Uhr (luxemburgisch)Dauer: 55 Minuten
Publikum: 8-99 Jahre
Autor und Regie: Agnès Limbos
Mit: Betsy Dentzer, Luca De Michele und Marc Planceon
Musik: Evangelia Rigaki
Musiker: Guy Frisch und Luc Hemmer (Schlaginstrumente), André Pons-Valdès (Geige), Claude Origer (Posaune)
Produktion: Traffo – Carré Rotondes, United Instruments of Lucilin
Infos & Tickets:
www.rotondes.lu
Monsieur Jean Nummer zwei ist ein Mann um die 50, der etwas anderes macht, als das, was er sich in seiner Jugend erträumt hatte. Anstatt im Meer zu tauchen, muss er in den Kohlenminen im Norden schuften.
Bei den beiden handelt es sich um die gleiche Person, die sich in Parallelwelten aufeinander zu und wieder voneinander fort bewegen. Ihrem Schicksal entgehen sie jedoch nicht. Während der eine sein Leben plant und träumt, zieht der andere eine nüchterne Bilanz.
Kindertheater
Das Stück ist als Kindertheater konzipiert: Es gibt wenig Text, desto mehr Begegnungen, die ab und zu ins Tänzerische gleiten. (Das Stück wird übrigens in einer luxemburgischen und in einer französischen Version gezeigt).
Fast übermächtig präsent ist die Musik bei diesem Tanzstück. Sie hat einen deutlich meditativen Charakter. Eines der Probleme für die Schauspieler und Tänzer sei gewesen, sich nicht von der Musik treiben zu lassen, sondern quasi gegen sie anzutanzen, erklärte die Autorin und Regisseurin Agnès Limbos.
Am Anfang des Stückes werden dem Zuschauer einige Symbole präsentiert, die es ihm erleichtern sollen, die Geschichte zu verfolgen. Für Agnès Limbos stehen allgemein Objekte im Mittelpunkt eines Theaterstücks. Mithilfe von ihnen lasse sich zum großen Teil auf das gesprochene Wort verzichten. Die Sachen würden den Zuschauern helfen, die symbolhafte Geschichte zu entziffern, die am Anfang etwas sonderbar erscheint. So spielt Jean mit einem Zug, der die Reise, das Wegfahren aus der Heimat andeutet.
Die Objekte könnten auch beim Zuschauer eigene Erinnerungen erwecken, die sich mit Klischees und der kollektiven Erinnerung vermischen.
Eine Schulklasse von Zehnjährigen schaute sich das Stück gemeinsam mit der Presse am Dienstag an. Während die Erwachsenen grübelten, imitierten einige Kinder spontan die Bewegungen und das Geschehen auf der Bühne. Im Anschluss überschütteten sie die Schauspieler mit Fragen. Während wir noch grübelten.
Zu Demaart
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