Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – dreieinhalb Milliarden Menschen – seien für nur zehn Prozent des weltweiten Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase verantwortlich, würden aber von Stürmen, Dürren und anderen Folgen des Klimawandels besonders hart getroffen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Organisation.
Demnach sind die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für die Hälfte der CO2-Emissionen verantwortlich. Zwar wachse der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase vor allem in den Schwellenländern, er diene dabei aber hauptsächlich der Produktion von Waren, die in reichen Ländern konsumiert würden, heißt es in dem Bericht. «Klimawandel und soziale Ungleichheit sind untrennbar verknüpft und bilden eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts», erklärte der Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig.
Ein Angehöriger des reichsten Prozents der Weltbevölkerung ist dem Bericht zufolge für 175 Mal mehr Treibhausgase verantwortlich als ein Angehöriger der ärmsten zehn Prozent. Der gesamte Treibhausgasausstoß der ärmeren Hälfte der chinesischen Bevölkerung, dies entspreche rund 600 Millionen Menschen, betrage nur ein Drittel der Emissionen, die den 30 Millionen reichsten US-Bürgern zugeschrieben würden. Kowalzig kritisierte, dass bei den Verhandlungen in Le Bourget bei Paris jedes Land lediglich für die Emissionen verantwortlich gemacht werde, die auf seinem Territorium entstünden.
Es werde nicht berücksichtigt, dass für den Konsum in anderen Ländern produziert werde. «Das führt dazu, dass sich manche reiche Länder mit Klimaschutz brüsten, obwohl sich lediglich die Produktion verlagert hat, der Konsum aber unverändert hoch ist.» Zum Auftakt des Klimagipfels am Montag waren rund 150 Staats- und Regierungschefs angereist, knapp zwei Wochen lang beraten nun die Regierungsdelegationen über ein neues Klimaschutzabkommen.
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