Kopf des TagesTerry Jones, die Seele der exzentrischen Monty Python

Kopf des Tages / Terry Jones, die Seele der exzentrischen Monty Python
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Zum Tode von Monty-Python-Komiker Terry Jones

Er war die Seele der exzentrischen Monty Python. Danach folgte eine Karriere als Autor, Regisseur und Schauspieler, bis er an Demenz erkrankte. Nun ist Terry Jones gestorben.

„Los, komm, Brian. Sonst haben die ihn gesteinigt, bevor wir da sind“, jammert Brians Mutter mit durchdringender Stimme in der Bibelfilm-Persiflage „Das Leben des Brian“. Mit Bartschatten, buschigen Augenbrauen und kreischender Stimme verkörperte Terry Jones mit Wonne die weiblichen Quälgeister der Monty-Python-Truppe. Jahrzehntelang lernten Schüler Englisch mit dem Kultfilm, der den Starrsinn politischer und religiöser Gruppen verspottete. Nun ist Terry Jones im Alter von 77 Jahren in London gestorben.

In den 70er-Jahren stellten die Pythons mit ihrem anarchistischen Humor die Comedy-Welt auf den Kopf, danach gingen sie meist eigene Wege. 2016 wurde bekannt, dass Terry Jones an einer Form von Demenz litt, die zu fortschreitenden Sprachstörungen führte. Er hinterlässt seine zweite Ehefrau Anna Söderström und drei Kinder. In einer Mitteilung der Familie hieß es, Angehörige und Freunde seien stets bei ihm in seinem Zuhause gewesen, als er „sanft aus dem Leben geglitten“ sei.

Terry Jones führte Regie bei „Das Leben des Brian“, einem Kassenschlager, und bei „Der Sinn des Lebens“, für den er 1983 den Großen Preis der Jury des „Cannes Film Festival“ erhielt, sowie zusammen mit Terry Gilliam bei „Die Ritter der Kokosnuss“. Später schrieb der Mittelalter-Experte rund 25 Werke, von Kinderbüchern bis zu historischen Abhandlungen, präsentierte mehrere BBC-Serien und führte Regie in Filmen wie „Erik der Wikinger“. „Es fühlt sich seltsam an, dass ein Mann so vieler Talente und von solch endlosem Enthusiasmus einfach so leise verschwindet“, schrieb John Cleese, ein weiterer Monty-Python-Veteran, auf Twitter. 

Geboren wurde Terry Jones, der eigentlich Terence hieß, am 1. Februar 1942 in Wales. An der Universität in Oxford lernte er in den 60ern Michael Palin kennen. Die beiden wurden später bekannt als die „netten Pythons“. Währenddessen fand sich das konkurrierende und provokativere Autorenteam Eric Idle, Graham Chapman und John Cleese in Cambridge zusammen; der Amerikaner Terry Gilliam stieß 1969 dazu. Im selben Jahr schafften die sechs den Durchbruch mit ihrer absurden BBC-Serie „Monty Python’s Flying Circus“. Der Sender fand die Serie „fürchterlich geschmacklos“.

Bei einer Signierstunde verliebte sich Jones mit 62 in die 41 Jahre jüngere schwedische Studentin Anna Söderström. Sie heirateten heimlich, nachdem ihre gemeinsame Tochter 2009 auf die Welt gekommen war und Jones sich von seiner ersten Frau getrennt hatte. 2016 zeichnete ihn die britische Filmakademie in Wales mit dem Bafta-Cymru-Preis aus. Jones konnte schon nicht mehr sprechen; sein Sohn dankte in kurzen bewegten Worten, den Tränen nah. (dpa)

alouise
23. Januar 2020 - 20.01

@Henry Edward "He was a very naughty boy." He's not dead, he's pining for the fjords.

Henry Edward
23. Januar 2020 - 19.29

He was a very naughty boy.