Dort, wo das zur Musik von Tschaikowsky getanzte Märchen 1877 Uraufführung feierte, triumphierte die größte Balletttruppe der Welt nun erstmals wieder mit dem Klassiker. Im restlos gefüllten Prunksaal des im Zarenglanz unlängst wiedereröffneten Hauses gaben rund 1800 Zuschauer Starballerina Swetlana Sacharowa (32) in der Rolle des weißen und schwarzen Schwans immer wieder minutenlang Szenenapplaus.
«Einfach unvergleichlich!» und «Bravo! Bravo!» riefen viele Zuschauer Sacharowa am Freitagabend zu. Das Bolschoi gilt als Wiege des klassischen Balletts mit makellosem Spitzentanz, athletischer Sprungkraft und streng synchronen Bewegungen. Die Balletttruppe hat mehr als 200 Tänzer und damit so viele, wie keine andere der Welt.
Höchste Ansprüche
Als herausragend in dem tempelartigen Säulenbau des Bolschoi Theaters wurden auch Wjatscheslaw Lopatin in der sprunggewaltigen Partie des Hofnarrs sowie Nikolai Ziskaridse als Magier gefeiert. «Schwanensee» gilt als Ballett der Ballette mit höchsten Ansprüchen an Tanztechnik sowie darstellerische Ausdruckskunst. Die Rolle des Prinzen tanzte Alexander Woltschkow.
Nach Angaben des Bolschoi erlebte das Publikum in den insgesamt 236 Spielzeiten bisher fast 1700 «Schwanensee»-Aufführungen, darunter vier am Wochenende. In der Choreografie des Altmeisters Juri Grigorowitsch von 2001 stirbt anders als in anderen Inszenierungen am Ende der Schwan. In den verschiedenen Aufführungen überlebt mal der Prinz nicht oder beide sterben oder das Paar überlebt und wird glücklich.
Online übertragen
Das Bolschoi Theater war am 28. Oktober 2011 mit einem Festakt nach der Sanierung wiedereröffnet worden. Neben dem historischen Säulenbau im Stadtzentrum bespielt das Bolschoi auch eine neuere Bühne. Nach Angaben des Staatstheaters werden einzelne Ballettaufführungen inzwischen auch im Internet übertragen.
Zu Demaart








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