Irgendwie will die neue Platte „Fix Yourself, Not the World“ von The Wombats nicht so richtig in Schwung kommen. Auch wenn der Opener, ähnlich wie auf dem Vorgängeralbum „Beautiful People Will Ruin Your Life“ (2018), ein Mitreißer ist, gelingt es dem Trio hier nicht, die Energie aufrechtzuerhalten. Vielmehr dümpeln die Songs der diesjährigen LP nahezu vor sich hin und vermitteln den Eindruck einer gewissen Redundanz – praktisch alle Tracks klingen mehr oder weniger gleich, sodass man das Gefühl hat, alles schon einmal gehört zu haben. Und gewinnt die Platte stellenweise wieder an Elan und Tempo, dann nur um durch langatmige Songs wie „Method to the Madness“ wieder ausgebremst zu werden. Als ebenso trivial und unspektakulär entpuppt sich auch die Schlusskomposition der LP, bei der den Wombats dann wohl endgültig die Luft ausging.

Trotzdem ist „Fix Yourself, Not the World“ kein vollkommen misslungenes Album, denn immerhin punkten die Liverpooler mit ihren Texten, die vor allem eins sind: aussagekräftig. Hinter den vermeintlichen Upbeat-Melodien verstecken sich – wie es bei den Lyrics von The-Wombats-Songs so oft der Fall ist – melancholische Strophen und Refrains, die von recht harmonischen Drum-Grooves, melodischen Gitarrenriffs und einigen längeren Synthesizer-Einlagen, wie in „Wildfire“, begleitet werden. Ging die Band mit dem Album „Glitterbug“ (2015) vor allem in Richtung Synthie-Pop, rudern The Wombats mit ihrer neuen Platte nun einen Schritt zurück: Typische Indie-Pop-Elemente, wie man sie auch aus älteren Songs des Trios kennt, kommen wieder vermehrt zum Einsatz, der Indietronic-Gehalt geht dennoch nicht ganz verloren. Trotzdem können die meisten Tracks von „Fix Yourself, Not the World“ nicht mit früheren Titeln wie „Our Perfect Disease“ oder „Let’s Dance to Joy Division“ mithalten – ihnen fehlt schlichtweg das gewisse Etwas.
Auf der neuen Platte des Liverpooler Trios verstecken sich dennoch vereinzelte Songs, die nicht nur catchy sind, sondern sogar Ohrwurmpotenzial haben – „People Don’t Change People, Time Does“ gehört ebenfalls zu den stärkeren Tracks des Albums. Dank eingängiger Titel wie „Flip Me Upside Down“ und „Worry“ kann „Fix Yourself, Not the World“ sich zwar zeigen lassen, wird jedoch nicht zu einem Hörerlebnis.
Anspieltipps: „Flip Me Upside Down“, „If You Ever Leave, I’m Coming with You“, „People Don’t Change People, Time Does“
Bewertung: 4/10
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