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Politische Statements in Poesie gehüllt

Politische Statements in Poesie gehüllt

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Aus Bangladesch geflohen, aus Indien vertrieben, lebt sie nun mal hier und mal dort. Ihre offizielle Adresse ist Paris. Nun bekommt sie von den Städten Esch, Metz und Thionville die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Es ist noch nicht lange her, als Taslima Nasreen in Esch zu Gast war. Sie war es, die letztes Jahr im April die „Carte blanche“ des „Printemps des poètes“ erhielt und an einem bewegenden Abend in der KuFa ihre Gedichte vortrug und dadurch ihre politischen Statements machte. Denn sie ist in erster Linie eine Kämpferin für die Rechte der Frau.

Le mardi, 3 mai:
Dialogues avec lycéens & étudiants
10.00 h: Théâtre d’Esch: Taslima Nasreen rencontrera les élèves du Lycée Hubert Clément et du Lycée des Garçons
13.15 h: Campus Walferdange:
Taslima Nasreen rencontrera les étudiants de l’université du Luxembourg pour lectures, dialogues et débats.
Le mercredi, 4 mai:
Mantra
20.00 h: Théâtre d’Esch: pièce de danse de Héla Fattoumi / Eric Lamoureux, présentée par le Centre choréographique de Caen / Basse- Normandie
Le jeudi, 5 mai:
Taslima dans les mots
 20.00 h: au Centre Pompidou Metz: rencontre littéraire
Le vendredi, 6 mai:
Entre femmes
18.00 h: au Beffroi de Thionville: rencontre
Citoyenne d’honneur
A cette occasion, Taslima Nasreen sera faite „Citoyenne d’honneur“ des villes d’Esch-sur-Alzette, Metz et Thionville.

Ihre Poesie hilft ihr, sich auszudrücken. In ihrem Gedicht „A letter to mum“ zum Beispiel spricht sie sich gegen die Verhüllung von Frauen aus, gegen die Burka, den Niqab, das Kopftuch. „Du siehts wie ein Geist aus“, klagt sie ihre Mutter an, von der sie sich mehr Unterstützung, mehr Solidarität im Kampf um Gleichberechtigung gewünscht hätte.

Schreibende Frauenärztin

Taslima Nasreen ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Frauenärztin. Bereits in jungen Jahren hat sie sich in ihrem Heimatland Bangladesch unermüdlich für die Rechte der Frauen eingesetzt.

Als sie 1994 ihren Roman „Lajja“ (Scham) veröffentlichte, von dem innerhalb von fünf Monaten 60.000 Exemplare verkauft wurden und der in 30 Sprachen übersetzt wurde, ging die Verfolgungsjagd los. Muslimischen Extremisten bedrohten sie mit dem Tod und verhängten eine „Fatwa“ über sie, die bis heute nicht aufgehoben wurde. Seit sie 1994 gezwungen war, aus Bangladesch zu fliehen, lebt sie zwischen den Ländern, zuerst in Schweden, dann in Berlin, jetzt offiziell in Paris. Für ihren literarischen Kampf für geschlechtliche Gleichberechtigung und Minderheitenschutz wurde sie u.a. mit dem Sacharow-Preis (2004) des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.

Mantra

Dass sie nun erneut nach Luxemburg kommt, ist den Kontakten von Serge Basso de March zu verdanken, der den Abend letztes Jahr in der KuFa mit organisierte und sich um Taslima Nasreen kümmerte. Die Idee, sie für ein grenzüberschreitendes Poesie-Projekt einzuladen, kam auch, weil Charles Muller ein Tanzstück des „Centre chorégraphique de Caën“ programmiert hat, das die Verschleierung von Frauen als Gefängnis entblößt. Die Tänzerin Héla Fattoumi hat mit dem Choreografen Eric Lamoureux mit Mantra ein Tanzstück konzipiert, das für die Freiheit der Frau – ihrer Stimme und ihres Körpers – radikale Ausdrucksmittel gefunden hat.

Dieses sicherlich aufreibende und provozierende Tanzstück nicht luftleer auf sein Publikum wirken zu lassen, sondern gleichzeitig Gesprächsrunden und Diskussionsmöglichkeiten über das explosive Thema der Unterdrückung der Frau anzubieten, war ein Anliegen von Jean Tonnar, Kulturschöffe der Stadt Esch. Die Idee „Autour de Taslima Nasreen“ war geboren.

Rundtischgespräch

Und so wird Taslima Nasreen auch im Anschluss an die Aufführung von „Mantra“ am 4. Mai im Escher Theater gemeinsam mit Héla Fattoumi und Eric Lamoureux an einem Rundtischgespräch teilnehmen.

Der Kampf für Gleichberechtigung hört niemals auf. „Autour de Taslima Nasreen“ ist ein grenzüberschreitendes Projekt, mit dem die Städte Esch, Thionville und Metz ein politisches Zeichen setzen.