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KlangweltenMade in Scotland: Mit der neuen Platte besinnt sich Biffy Clyro auf alte Tugenden

Klangwelten / Made in Scotland: Mit der neuen Platte besinnt sich Biffy Clyro auf alte Tugenden
 (C) Kevin J. Thompson

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Schon im August des vergangenen Jahres, also zur Veröffentlichung ihres Albums „A Celebration Of Endings“, war die Freude groß, dass Biffy Clyro wieder zu härteren, rockigeren und vor allem energetischeren Klängen zurückgefunden hatten. Wem das gefiel, dem müsste auch das neue Werk „The Myth Of The Happily Ever After“ gefallen.

Laut Sänger und Gitarrist Simon Neil sei es eindeutig eine Reaktion auf das 2020er-Album: „In dem neuen Album steckt eine richtige Reise: All die Gedanken, Gefühle und Stimmungen, die wir in den letzten 18 Monaten hatten, kollidieren in diesen Stücken. ‚A Celebration…‘ hatte diese innere Kraft, aber dieses Mal geht es uns vielmehr um Verletzlichkeit: wie verwundbar wir als Band und als Menschen doch in dieser schrägen Phase unseres Lebens sind.“ Es ist auch eine Konsequenz aus der Corona-Lockdown-Problematik. Statt in eine Metropole wie London oder Los Angeles zu reisen, verschanzte sich die Band für sechs Wochen in ihrem zum Studio umfunktionierten Proberaum an der schottischen Westküste und nahm somit erstmals ein Album in Schottland auf.

Biffy Clyro – „The Myth Of The Happily Ever After“
Biffy Clyro – „The Myth Of The Happily Ever After“

Gab es zwischendurch die Befürchtungen, Biffy Clyro würden sich im Mainstream-Gedudel verirren, ist der Rock auch auf „The Myth Of The Happily Ever After“ immer noch ihre Paradedisziplin. „Unknown Male 01“, ein Song über Freunde, die Selbstmord begangen haben, gehört zu dieser – zumindest ab Minute drei.

Regelrecht wütend preschen sie in „A Hunger In Your Haunt“ und „Denier“ vor und liefern mit dem orchestral-rockigen „Witch’s Cup“ einen erstklassigen Ohrwurm ab. Daneben stehen „Holy Water“ und „Haru Urara“, beides halb Balladen, halb Gitarrenstürme, das Synthiepop-Stück „Existed“ und das treibende, rhythmisch sehr variable „Errors In The History Of God“. Das Album schließt mit dem wahnsinnigen „Slurpy Slurpy Sleep Sleep“ ab und haut einem nochmal so richtig auf die Zwölf. So wie man es früher von Biffy Clyro gewohnt war. (Kai Florian Becker)

Anspieltipps: Witch’s Cup, Unknown Male 01, Holy Water, Slurpy Slurpy Sleep Sleep (zu hören z.B. bei YouTube)

Bewertung: 8 von 10 Punkten