Dieser Film zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben der beiden Geschwister Purdey und Makenzy und gibt uns einen Einblick in die erschwerte und komplizierte Lebensweise der beiden Teenager. Die beiden müssen größtenteils auf sich selbst gestellt klarkommen, da ihre Mutter selten zu Hause ist. Um Geld zu beschaffen, begibt sich Makenzy auf kriminelle Wege, indem er beispielsweise Fahrräder stiehlt und weiterverkauft. Purdey gibt vorübergehend ihren Wunsch, Krankenschwester zu werden, auf und versucht sich mit einem Job als Putzfrau über Wasser zu halten.
Die vielen Detail- und Nahaufnahmen, die während des Filmes eingesetzt werden, helfen dabei, die Emotionen auf den Gesichtern der beiden Darsteller zu verdeutlichen und so eine tiefere Einsicht in die Gefühle der Charaktere zu erlangen. Auch der Verzicht auf den Gebrauch von anderen Kameraeinstellungen oder vielen Zwischenschnitten verdeutlicht dies zusätzlich. Auf Musik wird weitestgehend verzichtet, wenn man von Hintergrundgeräuschen von Radio- oder Fernseher mal absieht. Alle diese Aspekte bringen den Zuschauer dazu, sich mehr auf den Ton, die Stimmen und vor allem die Mimik der Schauspieler zu fokussieren.
Warme Farben
Den ganzen Film hindurch liegt ein leichter Gelbfilter über den Bildern, der die Atmosphäre gemütlicher, aber vor allem auch wärmer wirken lässt. Verdeutlicht wird hierbei die Bedeutung der Hitze und des Sommers, also der Jahreszeit, in der sich der Film abspielt.
Mir persönlich hat der Film gut gefallen, auch wenn die vielen Groß- und Gesichtsaufnahmen den Film hin und wieder etwas langatmig wirken lassen, wird die eigentliche Botschaft des Zusammenhalts dadurch nur verdeutlicht. Der ganze Film liefert eine „Momentaufnahme“ des Lebens der Geschwister, und hat keinen richtigen Anfang und auch kein definitives Ende. Hier stehen die Liebe und der Zusammenhalt von Geschwistern im Vordergrund und auch ohne einen wirklichen Höhepunkt wirkt die Geschichte trotzdem vollständig.
Da die beiden Schauspieler auch in der Realität Geschwister sind, wirkt die Darstellung der Bruder-Schwester-Beziehung umso realistischer. Dies kann man auch an gelegentlichen Neckereien, oder alterstypischen ironischen Beleidigungen, genauso wie dem Leitmotiv des Zusammenhalts in schwierigen Situationen sehr gut sehen.
Das Drama um das Geschwisterpaar ist es wert, sich den Film anzusehen, um das nicht immer einfache und wenig geradlinige Leben von Teenagern wie Purdey und Makenzy zu verstehen, die in einer schwierigen Welt durch ihren Zusammenhalt gemeinsam erwachsen werden.
Infos
Originaltitel: „Il pleut dans la maison“
Produktionsland und -jahr: Belgien 2023
Genre: Drama
FSK: 16
Regie: Paloma Sermon-Daï
Darsteller: Makenzy Lombet, Purdey Lombet
Laufzeit: 82 Min.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können