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Kopf des TagesGitarrenlegende und Astrophysiker: Queen-Gitarrist Brian May wird 75

Kopf des Tages / Gitarrenlegende und Astrophysiker: Queen-Gitarrist Brian May wird 75
 Foto: PA Wire/dpa/Aaron Chown

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Queen-Gitarrist Brian May wird 75

Die Corona-Pandemie hat bei Brian May emotionale Spuren hinterlassen. Bei Instagram, wo der Queen-Gitarrist sehr aktiv ist, gab er kürzlich Einblicke in sein Seelenleben. „Die Gefühle, die ich habe, sind verwirrend“, schrieb der Mann mit der berühmten riesigen, mittlerweile ergrauten Lockenmähne. Dazu postete May ein Video, das ihn bei der Ankunft an einem Hotel in Italien zeigt. „Solche Szenen berühren mich sehr – sie berühren uns alle.“

Mit Maske, abgeschirmt durch Sicherheitspersonal, bahnt sich der Musiker in dem kurzen Clip seinen Weg durch jubelnde Fans und versucht, im Sinne der selbstverordneten Corona-Regeln auf Tournee die Distanz zu wahren. „Situationen wie diese sind momentan kaum auszuhalten, am Ende bin ich isoliert, abgeschirmt von dem menschlichen Kontakt, nach dem wir uns alle sehnen“, so May. „Es ist eine Ironie … so geliebt zu werden und trotzdem so allein zu sein.“

Immerhin spielt May, der am heutigen 19. Juli 75 Jahre alt wird, nun wieder regelmäßig Konzerte mit seinem langjährigen Bandkollegen, Drummer und Freund Roger Taylor sowie Sänger Adam Lambert. „Die Gesichter zu sehen und Augenkontakt zu haben, die winkenden Hände zu sehen, den Freudenjubel zu hören, das ist etwas Einzigartiges“, schwärmte May. Auf ihrer gigantischen „Rhapsody Tour“, die sie bis Ende Juli durch Europa führt, spielten Queen und Adam Lambert auch beeindruckende zehn ausverkaufte Shows in der Londoner o2-Arena.

Mit Blick auf die Konzerte drückte May nicht nur seine Begeisterung für die Euphorie der leidenschaftlichen Queen-Fans aus, sondern stellte auch klar, was ihm nicht gefällt: Handykameras und Pappschilder, auf denen Fans um Drumsticks oder Gitarrenplektrons bitten. „Erst recht, wenn diese Schilder jemandem dahinter die Sicht nehmen“, monierte er. Er gebe das Plektron immer jemandem, der nicht danach fragt.

Queen war 1970 aus Mays Band Smile hervorgegangen, in der er während seines Studiums gespielt hatte. Der Gitarrist, der am 19. Juli 1947 als Brian Harold May im heutigen Londoner Stadtteil Twickenham zur Welt kam, studierte Mathematik und Physik. Nach seinem Abschluss soll er ein Angebot abgelehnt haben, am Jodrell-Bank-Radioobservatorium in Cheshire als Doktorand anzufangen. May, der trotz seiner Lockenmähne nie so recht wie ein Rockstar wirkte, wollte sich lieber auf die Musik konzentrieren. Im Nachhinein eine gute Entscheidung.

Mit Ausnahmesänger und Performer Mercury entwickelten sich Queen zu einer der erfolgreichsten Rockbands der Musikgeschichte. Hymnen für die Ewigkeit wie „We Will Rock You“, „Bohemian Rhapsody“ oder „We Are The Champions“ machten das Quartett weltberühmt. Immer wieder wandelten sie ihren Sound und experimentierten. In den 80ern lieferten sie radiotaugliche Pop- und Rockhits am Fließband, darunter „I Want To Break Free“, „Radio Ga Ga“ oder „Under Pressure“. Das letzte Konzert mit Mercury, der 1991 an den Folgen einer Aids-Erkrankung starb, fand 1986 im englischen Knebworth statt.

Nach Mercurys Tod, der May lange schwer zusetzte, konzentrierte er sich zunächst auf seine Solokarriere. 1992 veröffentlichte er das Album „Back To The Light“, auf dem er selbst den Gesang übernimmt, mit der einigermaßen erfolgreichen Single „Too Much Love Will Kill You“. Den Song hatten Queen ursprünglich aufgenommen, aber nicht veröffentlicht. Eine Version mit Mercurys Gesang erschien 1995 auf dem posthum veröffentlichten Queen-Album „Made In Heaven“.

Das Lied behandelt das Ende von Mays Ehe mit Chrissy Mullen, die von 1977 bis 1988 hielt. Mit Mullen hat der Gitarrist drei Kinder – James, Louisa und Emily. Grund für das Ehe-Aus: Mitte der 80er Jahre hatte er mit der Sängerin und Schauspielerin Anita Dobson an einem Album gearbeitet und sich dabei in Dobson verliebt. Erst 2000 heirateten die beiden. Auch der Queen-Song „I Want It All“ soll von Mays turbulentem Liebesleben in dieser Zeit inspiriert worden sein.

Neben der musikalischen Karriere hat Brian May seine Begeisterung für die Naturwissenschaften nie aufgegeben – und nach über drei Jahrzehnten sogar seine Doktorarbeit fertiggestellt. 2007 verlieh ihm das Imperial College in London den Doktortitel in Astrophysik. Seine Arbeit wurde auch als Buch veröffentlicht. Als Lektüre für Queen-Fans ist „A Survey of Radial Velocities in the Zodiacal Dust Cloud“ von Dr. Brian May allerdings nur bedingt zu empfehlen.

Frank Goebel
19. Juli 2022 - 13.27

Nur zu gerne.

May hat ja übrigens auch den "Asteroid-Day" mitinitiiert, der auf die Gefahren durch Asteroiden aufmerksam macht und der ja in Luxemburg immer besonders begangen wird.

https://www.tageblatt.lu/nachrichten/queen-musiker-greift-von-luxemburg-nach-den-sternen-15819329/

- Beste Grüße aus der Redaktion

Ujheeb
19. Juli 2022 - 13.13

Merci fir dee schéinen Artikel iwwert dee wonnerbare Mënsch a Musiker!!