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Gene Kelly zum 100. Geburtstag

Gene Kelly zum 100. Geburtstag

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Er war Sänger, Schauspieler, Tänzer, Regisseur. Kurz: ein Mann mit vielen Talenten. Seine Filme sind heute allesamt Klassiker Hollywoods. Vor 100 Jahren wurde der Schauspieler Gene Kelly geboren.

Gene Kelly (undatierte Aufnahme) war ein Mann mit vielen Talenten. Vor allem mit der Szene aus dem Film «Singin› in the Rain» hat er Kulturgeschichte geschrieben. (dpa)

Die bekannteste Szene seines Lebens dauert nur wenige Augenblicke. Nachdem er an der Haustür seine Geliebte geküsst hat, tanzt Gene Kelly rund vier Minuten lang durch den strömenden Regen. Im edlen grauen Anzug singt, lacht und steppt er über die grauen Straßen. Mit der Szene aus dem Film «Singin› in the Rain» hat Gene Kelly Kulturgeschichte geschrieben. Am Donnerstag (23. August) wäre er 100 Jahre alt geworden.

Kelly, mit vollem Namen Eugene Curran Kelly, erlangte durch Filmmusicals Berühmtheit. Der am 23. August 1912 als Sohn eines Verkäufers in Pittsburgh geborene Amerikaner galt als Mann mit vielen Talenten. Er drehte mit Hollywood-Legenden wie Judy Garland, führte häufig selbst Regie oder choreographierte einprägsame Tanzszenen.

Kelly bewunderte Astaire

Kelly wurde oft mit seinem berühmten Kollegen Fred Astaire verglichen: Beide galten als außergewöhnlich gute Tänzer – wenn auch mit verschiedenen Stilen. Kelly selbst, der seinen Kollegen sehr bewunderte, soll über deren Stile gesagt haben: «Fred Astaire vertrat die Aristokratie, ich das Proletariat.»

Kelly wuchs in der Industriestadt Pittsburgh auf – mitten in der Wirtschaftskrise. Seine Karriere begann in einer lokalen Tanzschule. «Ich fing mit dem Tanzen an, weil ich wusste, dass es ein guter Weg war, um Mädchen kennenzulernen», sagte er einmal. Sein Talent brachte ihm bald ein erstes festes Broadway-Engagement ein: Eine Rolle im Musical «Leave it to Me» im Jahre 1938. Seinen großen Durchbruch feierte er in der Hauptrolle des Musicals «Pal Joey» 1941. Danach ging es für den jungen Künstler schnell bergauf – er tanzte und spielte sich immer weiter in die Herzen der Zuschauer.

Schon früh ein Star

Als in den frühen vierziger Jahren Hollywood an seine Tür klopfte, war Kelly in New York bereits ein Star. Seinen ersten Film drehte er in der Traumfabrik 1942 für Metro-Goldwyn-Mayer: «For Me and My Gal». Weitere Filme wie «Ein Amerikaner in Paris», «Singin› in the Rain» oder «Einladung zum Tanz» machten den Mann aus Pittsburgh weltberühmt. Und mit den Musicalfilmen «Hello, Dolly» oder «On the Town» machte er sich auch als Regisseur und Choreograph einen Namen.

Auch die Kritiker würdigten seine Leistung im Laufe seiner Karriere. In den fünfziger Jahren erhielt der Film «Ein Amerikaner in Paris», in der Kelly die Hauptrolle spielte und für die Choreographie verantwortlich war, satte acht Oscars. Auch der Schauspieler selbst erhielt einen Ehren-Oscar, die Jury pries seine Vielseitigkeit. 1994 zeichnete ihn der damalige Präsident Bill Clinton mit der «National Medal of Arts» aus.

Mehrere Heiraten

Während Gene Kelly beruflich konstanten Erfolg hatte, blieb sein Privatleben turbulent. In den Vierzigern heiratete der Künstler seine erste Frau Betsy Blair, mit der er eine Tochter bekam. Aus seiner zweiten Ehe mit der 1957 verstorbenen Jeanne Coyne gingen zwei Kinder hervor. 1990 heiratete der Künstler ein letztes Mal: Patricia Ward war die Frau, die ihn bis ans Ende begleitete.

In einer seiner letzten Rollen spielte Kelly einen Senator in der Bürgerkriegsserie «Fackeln im Sturm». Knapp zehn Jahre später, am 2. Februar 1996, starb er 83-jährig in Beverly Hills an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Körper wurde nach eigenem Wunsch noch am selben Tag eingeäschert.