Die Schauspielerei … Film, Fernsehen, Theater: Sie können es sich aussuchen. Dennoch sind Sie vor allem ein großer Theaterschauspieler. Welchen besonderen Reiz hat für Sie das Theater?
André Junk: «Theater ist Heimat. Als ich anfing mit der Schauspielerei, da gab es nicht so viel Film, und kaum Fernsehen. Ich habe mich gefragt, reibe ich mich jetzt auf, um Karriere zu machen oder versuche ich, bei mir zu bleiben und das zu machen, was ich möchte. Und das Spielen ist im Theater natürlich ein Schmaus. So viele Stoffe, immer wieder neu, du kannst experimentieren, lernst Leute kennen. Am Anfang habe ich nur Theater gespielt, Film und Fernsehen mache ich erst seit zwanzig Jahren …»
Erst?
«Naja, ich bin ja schon vierzig Jahre dabei … Wenn ich zurückdenke, wird mir manchmal ganz anders. Viele Leute bewundern dich, denken, du hast ein erfülltes Leben. Doch eigentlich sage ich mir auch: Mann, du hast nichts anderes hingekriegt. Zum Glück bin ich nicht von meinem Beruf selbst frustriert. Der ist schon sehr erfüllend, aber vieles ist nun mal auch auf der Strecke geblieben. Ehe, Freundschaften, Sachen, die ich auch gerne gemacht hätte …»
Aber Sie würden es wieder tun, oder?
«Ja. Aber anders. Ich würde es anders machen. Ich würde versuchen, mir selber mehr Zeit zu nehmen. Irgendwann bist du an einem Punkt, dass jeder etwas von dir will. Und man ist der Buhmann, wenn man Nein sagt. Schließlich wird man nicht für Sachen geliebt, die man nicht macht.»
Stehen Sie auf der Bühne, um geliebt zu werden?
«Nein!! Nein, naja, nicht, um geliebt zu werden, aber es ist schon ein Genuss, zu sehen und auch anderen zu zeigen, an welche Grenzen man kommen kann. Ein merkwürdiger Genuss, den wohl jeder Mensch kennt, doch die wenigstens geben es zu …»
Das gesamte Interview finden Sie in der Samstagsausgabe (10.Dezember) in Ihrem Tageblatt.
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