Eine von Musikproduzent Siggi Loch gegründete Stiftung kann mit einem Grundkapital von mehreren Millionen ihre Arbeit beginnen: Die Auktion von Teilen der Kunstsammlung des Jazzkenners und Wegbereiters von Musikern wie Klaus Doldinger und Marius Müller-Westernhagen hat die erhofften Summen eingebracht. Gerhard Richters «Abstraktes Bild» etwa erreichte am Mittwochabend bei Christie’s in London statt der geschätzten 800 000 Pfund (950 000 Euro) 1,45 Millionen Euro. Yves Kleins Abdruck eines Frauenkörpers mit dem Titel «Anthropométrie» verkaufte sich für 1,6 Millionen Euro.
Eine Anthropometrie von Yves Klein aus dem Jahr 1960. (dpa)
Lochs Bilder kamen bei der Abendauktion für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst zum Aufruf und stachen heraus: Sie sind alle in seiner Lieblingsfarbe Blau gehalten.
Am Donnerstagnachmittag waren weitere Bilder bei Christie’s im Angebot, darunter etwa das Ölgemälde «Sammler» von Jörg Immendorff.
Der Blues- und Jazzfan Loch (Jahrgang 1940), Gründer des Labels ATC, hatte sich mit seiner Frau Sissy entschieden, die hochkarätige Sammlung zu verkaufen und das Geld in eine gemeinnützige Stiftung fließen zu lassen, die sich um Menschen in Not kümmert. «Wir haben unser ganzes Leben der Förderung von Kunst und Kultur gewidmet», sagte Loch, der mit Musikgrößen wie Mick Jagger und Rod Stewart zusammengearbeitet hat. Nun wollten sie Menschen helfen, die sich nicht mehr selber helfen könnten.
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