Seit Beginn des Schuljahres arbeiten Dutzende Schüler aus dem hauptstädtischen ECG an einem ausgesprochen ehrgeizigen Kunstprojekt: „sidanse“, ein fast zweistündiges Tanzspektakel, in dessen Mittelpunkt jener Virus steht, der oftmals in Vergessenheit gerät und doch so unglaublich vielen Menschen das Leben nimmt.
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ECG
Am 2. April um 20 UhrKontakt & Reservierung
21, r. Marguerite de Barbant
L-1254 Luxemburg
Tel.: (+352) 22 28 09
www.lcto.lu / www.ltecg.lu
„Mit ’sidanse’ möchten wir ein Zeichen setzen, unsere Solidarität zum Ausdruck bringen und ganz gezielt eine Vereinigung unterstützen, die unentwegt Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen ins Leben ruft“, erklärt Domingos Pires Edson. Er selbst ist passionierter Tänzer und teilt diese Leidenschaft mit seinen Klassenkameraden, die sich selbst in ihrer Freizeit bedingungslos für das Gelingen dieses ambitionierten Schulprojekts einsetzen. „Die Einnahmen, die wir am Tag der öffentlichen Aufführung am anstehenden 2. April erhalten, fließen auf das Konto der Stiftung ’Stop Aids Now!’“, verdeutlicht Melissa Piersanti.
48 Tänzer und zehn Choreografien
Doch es sind nicht nur Schüler der zwölften Klasse des ECG, die sich aktiv und aufopfernd an der Verwirklichung der Choreografie „sidanse“ beteiligen. Einige Gymnasiasten aus benachbarten Lyzeen und Schüler aus dem Konservatorium der Stadt Luxemburg partizipieren an der Gestaltung des Tanzspektakels. „Insgesamt tanzen 48 Jugendliche“, sagt Celena Miny.
„Zehn verschiedene Choreografien stehen auf dem Spielplan. Jede einzelne befasst sich mit Gefühlen, die unweigerlich mit dem Thema Aids verknüpft sind: Liebe, Enttäuschung, Verzweiflung, Hass und der Tod“, sagt die Schülerin.
Silvia Monteiro, preisgekrönte Tänzerin, tanzt mit, eng umschlungen mit ihrer Partnerin, mit der sie die Liebe eines homosexuellen Paars verkörpert. Georges Pires Edson aber tanzt allein, zur Musik von Clint Mansell, den unachtsamen Moment der Infizierung, der sein Leben stillschweigend und tiefgreifend verändern wird. Ayssa Kristiansen tanzt die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die ihr den Verstand raubt.
„Doch es gibt auch Hoffnung“, sagt Melissa Piersanti. „Die Hoffnung auf Prozesse und Umbrüche, die der Ausgrenzung HIV-infizierter Menschen einen Riegel vorschieben.“ Die Schüler des ECG plädieren für Menschlichkeit, Verantwortung und Engagement. Sie zeigen sich solidarisch, Tag für Tag. „Dafür bedarf es keines internationalen Tages“, sagt Domingos Pires Edson. Nach monatelangen Vorbereitungen und unzähligen Probetagen mit den verschiedenen Choreografen und Tanztruppen blicken die Schüler des ECG voller Zuversicht und Vorfreude auf den anstehenden Samstagabend.
Kunstausstellung
„Ab 19.15 Uhr öffnen wir die Türen. Doch bevor wir um 20 Uhr die Bühnen betreten, haben die Besucher die Möglichkeit, eine Kunstausstellung zu besichtigen und sich ausführlich über die Gefahren des tödlichen Virus zu informieren“, erklärt Celena Miny. Mit „sidanse“ zeigen die Schüler des ECG Eigeninitiative, legen Zeugnis ab und erinnern daran, dass HIV uns alle betrifft und dass es unumgänglich ist, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene zu sensibilisieren.
„Sidanse“, das geben die Schüler offen zu, wäre ohne die moralische Unterstützung ihrer Lehrerin Manon Hoffmann kaum zu verwirklichen gewesen. Doch heute, wenige Tage vor der Aufführung, fiebern die Schüler dank ihres unerschütterlichen Ehrgeizes und eisernen Willens ihrem Auftritt entgegen.
„Hoffen wir, dass alles glatt läuft“, sagt Domingos Pires Edson. „Das wird es!“, prophezeit Melissa Piersanti. Beide Schüler lachen beherzt und verabschieden sich mit den antreibenden Worten: „Wir sehen uns morgen, auf der Generalprobe.“
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