Mit einer rasanten Verfolgungsjagd quer durch Istanbul beginnt das atemberaubende Spektakel, bei dem Autos, Motorräder, Züge und Bagger zum Einsatz kommen und viel Kleinholz entsteht. Gut 20 Minuten dauert dieser Prolog, bevor Adele den Titelsong „Skyfall“ bringt, während 007 im Meer versinkt. Doch es ist nicht das erste Mal, dass der Held vermeintlich stirbt: Auch diesmal taucht James Bond wenig später wieder auf, allerdings ziemlich abgewrackt. Versoffener als jemals zuvor kann 007 nicht einmal mehr richtig zielen. Als das MI6 ihn auf seine Einsatzfähigkeit testet, geht schief, was nur schiefgehen kann.
Doch die alternde M, interpretiert von Shakespeare-Schauspielerin Judi Dench, die selbst drauf und dran ist, von ihrem Posten entbunden zu werden, hält an ihrem Lieblingsagenten fest. Und so kann das Abenteuer richtig losgehen. Das Drehbuch zum neuen „James Bond“ stammt aus den Federn von Neal Purvis, Robert Wade und John Logan. Diesmal steht das MI6 selbst im Visier des Bösen. Und das Böse ist im Innern des Geheimdienstes selbst zu suchen, was das Ganze nicht einfacher macht.
Bond-Widersacher ist im von Regisseur Sam Mendes inszenierten Streifen ein gewisser Silva (Javier Bardem), selbst ehemaliger MI6-Agent. Die Coen-Brüder hatten den Spanier schon in ihrem Film „No country for old men“ eingesetzt, doch bei „Skyfall“ brilliert der Schauspieler regelrecht, und es macht wirklich Spaß, dieser Verkörperung des Bösen schlechthin zuzusehen.
Zurück zu den Wurzeln
Daniel Craig kommt in dem neuen Bond-Film übrigens ohne allzu viel technischen Schnickschnack aus, um schließlich der Lage Herr zu werden: Neben der Walther PPK reicht ihm ein kleiner Peilsender. Mit noch weniger Gadgets war Ian Flemings Agentenheld noch nie unterwegs.
Im Gegensatz dazu verfügt Silva über alle möglichen Waffen und Technologien, um dem MI6 die Hölle heiß zu machen. Doch wie könnte es anders sein: Auch in „Skyfall“ siegt am Ende das Gute über das Böse, auch wenn einer der Hauptprotagonisten der ersteren Kategorie auf der Strecke bleibt. Wer das ist, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur so viel sei noch gesagt: Zum gewaltigen Showdown kommt es nach fast zweieinhalb Stunden allerbester Kinounterhaltung in Bonds Elternhaus in Schottland, wo auch der legendäre Aston Martin DB5, der 1964 zum ersten Mal zum Einsatz kam, wieder auftaucht!
Zu Demaart
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