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Zwei Realos an der Grünen-Spitze

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Robert Habeck ist neuer Vorsitzender der Grünen. Der schleswig-holsteinische Umweltminister erhielt am Samstag beim Bundesparteitag in Hannover 83,3 Prozent der Stimmen. Er bildet gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Annalena Baerbock die neue Doppelspitze der Grünen. Beide gehören zum pragmatischen Realo-Flügel der Partei. Damit brachen die Grünen mit ihrem Prinzip, eine Doppelspitze mit Vertretern des Realo- und des linken Flügels zu besetzen.

Habeck nahm die Wahl mit den Worten an:: «Was ich geworden bin, bin ich durch Euch geworden, lasst mich ein bisschen davon an Euch zurückgeben.»

Habeck darf auch Minister bleiben

Am Freitagabend hatte die Partei Habeck zuliebe ihre Satzung geändert, so dass er acht Monate lang sowohl Parteichef als auch Minister sein kann. Die Ämtertrennung gehört zu den Grundprinzipien der Grünen. Habeck hatte seine Bedingung für die Kandidatur damit erklärt, dass er sein Ministeramt geordnet übergeben will.

Vor seiner Wahl hatte Habeck an die Grünen appelliert, die auseinanderdriftende Gesellschaft wieder zusammenzubringen. Liberalität, Freiheit und Gerechtigkeit müssten sich in Zukunft finden, sagte er. «Der Anfang ist immer die Gegenwart. Es ist immer unsere Zeit. Machen wir sie zu unserer Zeit.»

Baerbock hatte sich zuvor mit rund 64 Prozent der Stimmen gegen die niedersächsische Fraktionsvorsitzende Anja Piel durchgesetzt. «Ich werde mein Bestes geben», sagte sie. Die Klimaschutz-Expertin war unter anderem vom scheidenden Parteichef Cem Özdemir und von Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt unterstützt worden.