Die „Foire de l’étudiant“ wartet auch dieses Jahr mit Antworten auf zahlreiche Fragen auf. Ob Schüler, die bereits wissen, was sie später mal werden wollen, oder solche, die noch unentschlossen sind: Sie alle können sich noch am Freitag, am zweiten und letzten Messetag, zwischen 10.00 und 18.30 Uhr an 197 verschiedenen Ständen informieren.
Zwei Tage, 197 Stände, 14 Länder, 13 Studentenverbände, neun Ministerien und 69 Hochschulinstitute – das ist die 33. Luxemburger Studentenmesse in Zahlen. Michèle Hansen arbeitet beim „Service information étudiants“ des Cedies und organisiert die Studentenmesse. Mit dem ersten Tag ist sie durchaus zufrieden: „Es fängt immer etwas ruhiger an, ab 11.00 Uhr kommen mehr Schüler und in der Mittagspause ist am meisten los, weil dann alle freigestellt sind“, sagt sie.
Hansen hat im Vorfeld einen Brief an alle Schulen verschickt, in dem sie die Lehrer bittet, keine Prüfungen und wichtigen Veranstaltungen am 7. und 8. November abzuhalten – „damit auch wirklich alle Jugendlichen die Chance haben, sich hier informieren zu können“, sagt sie. Das habe bisher gut funktioniert.
Die Hallen 2 und 3 der LuxExpo, in denen die „Foire de l’étudiant“ ausgerichtet wird, war am Donnerstag gut gefüllt. Auch der Tageblatt-Stand war regelmäßig besucht. Die Schüler können auch am Freitag noch an einer Umfrage zu ihrem Medienkonsum teilnehmen und erhalten zur Belohnung ein T-Shirt mit einem von drei Sprüchen, die sich alle auf die Meinungsfreiheit und den Pressekodex beziehen: „Vun der Long ob d’Zong“, „Héieresoen ass hallef gelunn“ oder „Net vun der Heck gepléckt“. Ersterer erfreute sich am Donnerstag der größten Beliebtheit. Einige blieben auch stehen, um sich über den Beruf des Journalisten zu informieren. Wie sieht der Alltag eines Reporters aus, was muss dieser studiert haben und wie funktioniert eine Redaktion? Das alles waren Fragen, die den Schülern vor Ort beantwortet wurden.
Druck von den Eltern
Noemie (19) und Eldin (20) besuchen beide die Abschlussklasse des LTPES und waren am Donnerstagmorgen auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen. Im Gegensatz zu Eldin weiß Noemie schon genau, was sie nach ihrem Abschluss machen möchte: „Ich werde als Erzieherin arbeiten“, so die 19-Jährige. Eldin will erst einmal weiterstudieren. „Es ist nicht einfach, das Richtige zu finden“, sagt er. Trotzdem fühlt er sich nicht unter Druck gesetzt. „Wir haben ja noch ein paar Monate Zeit.“
Bo ist 19 Jahre alt und besucht die Abschlussklasse des LGE. Auch er geht das Thema gelassen an und konnte sich auf der Studentenmesse ein genaueres Bild von seinem Traumberuf machen. Er will Pilot werden und fand bei der Luxemburger Armee viele nützliche Informationen. „Mir wurde gesagt, dass im März Tag der offenen Tür der Militärschule in Brüssel ist, vielleicht schaue ich da vorbei“, sagte er. Der 19-Jährige freut sich auf das, was jetzt kommt: „Es wird alles konkreter und ich finde es toll, dass ich bald das machen kann, was ich wirklich will“, sagt er.
Michèle Hansen schätzt, dass der Druck oft von den Eltern kommt. „Sie wollen, dass ihre Kinder einen Beruf finden, der zu ihnen passt und der ihnen Spaß macht – und das ist auch verständlich“, sagt die Messe-Organisatorin. Trotzdem sei es schade, wenn Eltern mit ihren Kindern zur Messe kommen und für diese sprechen. Eltern sollten immer im Hinterkopf behalten, dass es auch etwas Positives hat, wenn ein Plan nicht aufgeht.
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