„Hört auf, Vergewaltigung als Metapher zu benutzen!“, titelte die Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski vor einigen Monaten. Recht hat sie. Man sollte aufhören, von Vergewaltigung zu sprechen, wenn keine Vergewaltigung stattgefunden hat. Wenn man eigentlich sagen möchte, dass etwas zerstört, beschädigt, ruiniert oder entstellt wurde.
Das gilt ganz unabhängig vom Kontext. Aber andersherum ist es umso entsetzlicher, wenn Menschen Vergewaltigung als Metapher gebrauchen, um Gewalt zu verurteilen. „The Rape of Europe. Maxim Kantor on Putin’s Russia (Works 1992-2022)“ nennt sich die neue Ausstellung des „Nationalmuseum für Geschichte und Kunst“ (MNHA). Ihre baldige Eröffnung wurde der Presse am vergangenen Dienstag kurzfristig mitgeteilt. „Cette exposition, montée en un temps record en réaction à la guerre criminelle que la Russie mène actuellement contre l’Ukraine, présente une soixantaine d’œuvres de l’artiste Maxim Kantor“, erklärt das MNHA in ihrem Schreiben. „Peintre d’origine russe vivant en France et connu pour sa position très critique vis-à-vis du régime de Poutine et des récents développements en Russie, Kantor a spontanément accepté d’organiser une exposition d’urgence: les œuvres sélectionnées pour cette occasion démasquent avec force le caractère totalitaire et agressif du régime russe actuel.“
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