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Zukunft, multimodal

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Investitionen gegen den Verkehrsinfarkt.

Im Verkehrssektor werden in Luxemburg endlich (Schwellen-)Nägel mit Köpfen gemacht. Die Regierung hat klar erkannt, dass dem Schienenverkehr im Rahmen eines multimodalen Gesamtkonzeptes bei der Verkehrsplanung eine prioritäre Rolle zukommen muss.

Denn kein anderes Verkehrsmittel schafft in der Rush Hour so große Kapazitäten wie die Schiene. Außerdem wird bei uns der Personentransport auf der Schiene integral mit klimaneutral erzeugtem Strom betrieben, mit welchem moderne Triebfahrzeuge zudem ausgesprochen sparsam umgehen.

Ausbau der P+R-Anlagen ist entscheidend

Wichtig in einem multimodalen Konzept ist der Umstand, dass man mit ihm Autofahrer dazu überreden kann, zumindest einen Teil ihres alltäglichen Arbeitsweges mit dem öffentlichen Transport zu bestreiten. Und in dieser Hinsicht ist der konsequente Ausbau der P+R-Anlagen, wie ihn die neuesten Pläne von CFL, Luxtram und Regierung vorsehen, entscheidend.

Vom Zeitaufwand her ist der öffentliche Transport für viele Menschen dann nicht attraktiv, wenn sie ihren gesamten Trip zur Arbeit mit Bus und Bahn zurücklegen müssen, denn gerade im ländlichen Raum ist das eigene Auto oft schneller und bequemer als der Überlandbus. Wobei Letzterer nichtsdestoweniger eine unverzichtbare Rolle in unserer nationalen Verkehrsplanung zu spielen hat.

Wer nämlich mit seiner Privatkarosse zum nächsten «Pôle d’échange modal» wie etwa Ettelbrück, Mersch oder dem Héienhaff fahren kann, um dort auf Bahn, Tram oder Bus umzusteigen, den könnte die Aussicht darauf, anschließend den täglichen Stau ohne Stress einfach umfahren zu können, durchaus motivieren, seine bisherigen Transportgewohnheiten zu ändern.

Erleichterung für Grenzgänger

Und auch die Frontaliers, ohne deren Arbeitskraft unsere Volkswirtschaft innerhalb eines einzigen Tages restlos kollabieren würde, sparen Unmengen von Frust und Nerven, wenn sie ihre Blechkarosse in Grenznähe abstellen und sich relaxed und sicher zum Job fahren lassen können. Weshalb die Schaffung von neuen Parkplätzen in Rodange, Wasserbillig, Bascharage und Ulflingen unerlässlich ist, um die chronische Überlastung unserer Autobahnen und Fernstraßen zu lindern.

Das Herz des schienengebundenen Personentransportes hierzulande schlägt im Hauptbahnhof Luxemburg. Konsequente Investitionen in zwei neue Bahnsteige mit vier Gleisen sowie in seine Satelliten Howald und Pfaffenthal sollen es vor dem täglichen Infarkt bewahren.

Und auch die Tram macht erst richtig Sinn, seitdem das Projekt über die ursprüngliche Verbindung Gare-Luxexpo hinaus zum Findel und zur Cloche d’Or verlängert wurde, weil dort auf neuen «Pôles d’échange modal» Tausende bereits vor den Toren der Stadt aus Auto, Zug und Bus in die Straßenbahn umsteigen können.

Unerlässliche Investitionen

Sicher, die ausufernden Verkehrsprobleme, unter denen dieses Land ächzt, werden sich nicht über Nacht in Wohlgefallen auflösen. Doch die konsequenten Investitionen der Regierung in die Schiene sind unerlässlich, um zu verhindern, dass wir demnächst elend am Chaos ersticken.

Und noch einmal, liebe Petrolheads, selbst wenn viele von euch den öffentlichen Transport tränenreich und wutentbrannt als eine Art Kommunismus auf Rädern verteufeln, niemand wird euch zwingen, ihn zu benutzen. Ihr dürft gerne im Stau versauern, wenn es das ist, was euch Freude macht.

Dabei dürft ihr aber eines nie vergessen: Ihr steht nicht im Stau, ihr seid der Stau. Denn wenn alle fahren wollen, dann fährt am Ende niemand! Niemand, außer Bahn, Bus und Tram.

Francis Wagner
20. Oktober 2017 - 10.40

@ jeannosch: Bitte lesen Sie unsere Artikel, bevor sie hier großartig kommentieren. Im Tageblatt stand zu lesen, dass in Ettelbruck am Bahnhof ein großes Parkhaus entsteht. Sogar eine Illustration des Objektes war dort zu sehen, aus der hervorgeht, das das Gelände sehr wohl vorhanden ist. Das ganze hat 430 Plätze und wird 2023 in Betrieb gehen. Aber viele Leute, die hier kommentieren lesen eh nie Zeitung und brachen drauf los ohne sich vorher zu informieren.

GuyT
20. Oktober 2017 - 2.01

Nachträglich kannm man sich auch todärgern über die verpasste Riesenchance die vor mehr als 20 Jahren vorgestellt wurde und viel Probleme erst gar nicht aufkommen gelassen hätte: Das geniale Verkehrskonzept BTB (Bus-Tram-Bunn) aus dem Jahren 1994 von LSAP Ministerin Delvaux wurde leider von der damaligen DP sabotiert. Diese (un)Verantwortlichen müssste man jetzt zur Rede stellen.!

Jeannosch
19. Oktober 2017 - 18.51

Nun ich wohne in Ettelbrück , bisher hat nock kein Bagger einen Stein bewegt um einen Parkplatz P&R zubauen.Am Bahnhof fehlt augenblicklich das nötige Gelände, es stehen etwa 100 Parkplätze zur Verfügung, der Deich überbelastet, fehlender Parkraum ebenfalls für die Besucher der Geschäfte.In Ettelbrüch wird seit Jahren geplant, angekündig( Monopol und Parkhaus im Deich lassen grüssen),die Stadt versinkt im Durchgangsverkehr , und sollte in 10 Jahren die Umstrukturierung der Bahnhofsgegend vielleicht abgeschlossen sein, woran ich zweifele, wird sich das Verkehrsaufkommen wieder verändert haben.

Francis Wagner
19. Oktober 2017 - 14.47

@ Jeannosch 2: "Natürlich könnte man in den Zug in Ettelbrück einsteigen, aber geeignete Parkplätze inexistent oder Mangelware." Bitte lesen Sie unsere Artikel, bevor sie kommentieren. In Ettelbrück, Ulflingen und Mersch werden - wie wir berichteten und was wir kommentierten - daher von der CFL direkt an den Bahnhöfen große P&R-Anlagen gebaut.

Francis Wagner
19. Oktober 2017 - 14.44

@ Jennosch: Ich Teile das Land mitnichten in Klassen ein, da ich nirgendwo behauptet habe, dass nördlich von Walferdingen ökonomisch tote Hose herrsche. Es ist aber nun mal so, dass der größte Teil unseres Wohlstandes und Steueraufkommens in der Hauptstadt und Umgebung erwirtschaftet wird, und mithin auch der Löwenanteil der Gelder, die nachher im Norden und im Minette (ich bin Escher) u.a. in das Transportwesen investiert werden. Investitionen in den ÖT werden aber im Verhältnis zu den bestehenden Beförderungsbedürfnissen getätigt. Und diese fallen in der Regel direkt proportional zur Zahl der Einwohner und (sehr wichtig!) der Arbeitsplätze aus. In der Hauptstadt leben nachts rund 110.000 Menschen tagsüber aber das Doppelte. Die Aufgabe, täglich über 100.000 Menschen morgens in die Stadt hinein und abends wieder hinaus zu bringen existiert nun mal im Norden nicht. Und auch nicht im Minette, wo aber die Beförderungsbedürfnisse nichtsdestotrotz erheblich größer sind als im Norden.

Francis Wagner
19. Oktober 2017 - 14.16

@ armand: Ja, eine "Congestion Charge" wie in London wäre wahrscheinlich eine wirksame Methode, um eine ganze Menge von ÖT-Muffeln doch noch zum Umsteigen zu bewegen.

marek
19. Oktober 2017 - 8.37

recht haben Sie! Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht wer die Schwarzfahrer kontrolliert? Ein Muster nach ASFINAG aus Österreich, die machen komplette arbeit, da löhnt man, und nicht zu knapp, da überlegt man sich dreimal ob man Blödmann spielt.

Jeannosch
19. Oktober 2017 - 8.06

Herr Wagner Sie teilen das Land in Klassen ein, so als wäre der Norden nicht am Wirtschaftswachstum beteiligt. Erstens möchte ich eine Lanze für unser Bauerntum brechen, ohne deren Wirtschaftszweig "déi Staater an déi aus dem Süden den Mastick vun den Fenster friessen gengen". Da der Öffentliche Transport im Norden so schlecht ist sind die Arbeitnehmer ,welche im Zentrum arbeiten gezwungen sich von der Wemperhardt aus bis nach Luxemburg ,in die Reihe der schleichenden Blechkarawane einzugliedern.Stop and Go das Tagesgeschäft.Zu den einheimischen Karawenengängern gesellen sich noch "d'Neibelgier, déi aus der Eifel, dem Venn asw." Natürlich könnte man in den Zug in Ettelbrück einsteigen, aber geeignete Parkplätze inexistent oder Mangelware.

armand
18. Oktober 2017 - 23.04

am ende des tages wird eine maut für luxemburg-stadt stehen. die einzige möglichkeit den grossteil der pendler auf die schiene zu bekommen.

Mich
18. Oktober 2017 - 21.05

Wir brauchen schnell Busse die jeden aus jedem Dorf zum Bahnhof bringt!!

Francis Wagner
18. Oktober 2017 - 17.53

@ Een vum Duerf: Dass so viel in die Transportprobleme in und um die Hauptstadt investiert wird, rührt ganz einfach daher, dass die Hauptstadt und die umliegenden Gemeinden den bei weitem wichtigsten Wirtschaftsstandort dieses Landes darstellen. Und das lässt sich auch nicht "par ordre de moufti" ändern. Finanzindustrie und europäische Institutionen z.B. bilden in der Stadt einen „Cluster“, um den sich auch die ihnen zuarbeitenden Branchen (Rechtsanwälte, Buchhalter und andere Dienstleister) konzentrieren. Das ist in allen größeren Wirtschaftszentren der Welt so. Und bei allen unbestreitbaren Nachteilen ist es aber nun mal so, dass ein Großteil unseres Wohlstandes und unserer Steuereinnahmen von den Unternehmen im Großraum der Stadt Luxemburg sowie deren Mitarbeitern erwirtschaftet werden. Was nun Esch anbetrifft, da ist ja eine direkte Buslinie über die Autobahn nach Luxemburg angedacht, wobei ich aber nicht weiß, wo das Projekt gegenwärtig dran ist. Ich würde da aber ganz klar eine schienengebundene Lösung bevorzugen. Immerhin sind die beiden Escher Bahnhöfe Zentrum und Belval vier Mal pro Stunde und Richtung mit der Hauptstadt verbunden. Zurzeit dauert die Fahrt allerdings oft eine Viertelstunde länger als die fahrplanmäßigen 20 Minuten. Ab dem Moment, wo die Autobahn direkt in die Liaison Micheville übergehen wird, dürfte sich auch im Escher Stadtzentrum die Lage noch einmal verbessern. Zudem soll Esch, das ja bereits das Zentrum des doch ziemlich leistungsfähigen TICE-Netzes ist, in Zukunft ja auch noch durch den zukünftigen Minette-BHNS bedient werden.

Jean-pierre goelff
18. Oktober 2017 - 15.30

Ach jo,an wann den François nach vill meï moderniseïeren wëll,hiën brengt eben och nit färdeg fiir 25 Joër Gekludders an Geträntels eremzekreien,daat ass nun eben nit dran!Mee,Courage an Idi'en huët hiën schon,bravo!

Jacques Zeyen( Ardèche)
18. Oktober 2017 - 13.58

Richtig. Rentner sollen gefälligst bis 09.00 in der Falle bleiben und ihre Rente geniessen und dann nur mit der Bahn reisen,denn ab 60 nimmt die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr rapide ab. Vielleicht noch "Essen auf Rädern" und der Rentner braucht das Haus gar nicht zu verlassen,jedenfalls nicht vor 21.00. Also lieber Rentner:
"Bleib zu Haus und rühr dich nicht ist die erste Rentnerpflicht,
denn bei tausend Reisen hast du Glück,von einer kehrst du nicht zurück."

Een vum Duerf (den nët an d'Stad wëll)
18. Oktober 2017 - 9.29

Bei denen Projekter do, déi a mengen Aan och Sënn fir d'Stad vill machen, gesin ëch awer ëmmer nach eng gewëssen Iwerhierflëchkeet. Well nët jiddereen muss an d'Stad. Wann een awer gären vum Norden an den Süden (oder ëmgekéiert) wëll, dann féiert keen Wee laanscht d'Stad. Den Konträr. Ët muss een bis an d'Stad, an do dann ëmklammen, wat mat weideren Wardezeiten an och Ëmwéer verbonnen as. Zudem mussen dann Kapazitéiten fir all déi Leit (déi jo guer nët an d'Stad wëllen) geschafen gin. A mengen Aan gët do Esch an denen Plangungen stark vernoléissëcht. Wéi ët ausgeseit, gët och nach nët emol vun enger direkter Verbindung Esch/Uelzecht-Stad geschwat. Wat hun déi Escher verbrach, datt sie nët an esou Plangungen materangeholl gin!? Esou laang déi ganz Plangungen zentralistësch (alles an d'Stad) gemeet gin, verbessert sëch d'Verkéierssituatioun just zum Deel. Also fir déi, déi an d'Stad wëllen.
Wat awer elo den zweetleschten Abschnitt an dem Artikel soll, dat as mir e Rätsel. Esou Ausoën gehéieren nët an een Artikel. Well ëch kann mir nët virstellen, datt ët vill Leit gin, déi freiwëlleg gären am Stau stin. An dann alles am leschten Abschnitt op den Autofuehr zë schieben, dat as mir zë einfach iwerluet. Domadder lenkt een just vun den Problemer, déi den öffentlëchen Transport nët an den Grëff kritt. Wann ët gud Konzepter gin, dann gin së och genotzt.
Esou laang den öffentlëchen Transport just d'Problemer op d'Stad zentraliséiert a nët ufänkt och aner Verbindungen laanscht d'Stad zë bauen, kréien sie den Problem nët mam Transport an den Grëff. Well wen huet schon Loscht op een öffentlëchen Transport wou een duebel esou vill Zeit brauch ewéi mam Auto (trotz Stau), well een 2-3mol ëmklammen muss. An dat nëmmen, well een just zentralistësch denkt.

marek
18. Oktober 2017 - 9.02

warum nicht flexiblere Arbeitsstunden einführen? Zb: Industrie von 6.00 Uhr bis 14.00, Administrationen, Banken etc. von 9.00 bis 17.00 Uhr, Versorgung, Shopping...von 10.00 bis 21.00 Uhr, und vor allem Rentner mal aufklären dass man nicht unbedingt mithelfen muss ein Stau länger zu machen, weil er ab 7.00 Uhr herum irrt, "wo soll ich denn nun hin".....