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„Young Talents’ Week“: Kreative Ferien für die Jugendlichen aus Sanem

„Young Talents’ Week“: Kreative Ferien für die Jugendlichen aus Sanem
Der Manga-Workshop mit Sabrina Kaufmann war der beliebteste Kurs der „Young Talents’ Week“ Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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In der Gemeinde Sanem fand in dieser Woche zum ersten Mal die „Young Talents’ Week – à suivre …“ statt. Vier Tage, an denen Jugendliche zwischen 12 und 26 Jahren an unterschiedlichen Workshops teilnehmen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Am Donnerstag hielt Sabrina Kaufmann die letzte Manga-Zeichenstunde.

Donnerstagmorgen, letzter Oktobertag im Jahr. Im „Ale Musekssall“ in Sanem ist nur das leise Kratzen von Bleistift auf Papier zu hören. Zwei Jungen und vier Mädchen zeichnen konzentriert an Manga-Figuren, die sie sich selbst ausgedacht haben. Sabrina Kaufmann steht aufmerksam daneben und gibt Tipps. Die zwölfjährige Eve ist eine der Kurs-Teilnehmerinnen – und das nicht zum ersten Mal. „Ich besuche ihre Workshops in Ehleringen jede Woche“, sagt sie. Eve liest selbst gerne Mangas und möchte irgendwann einmal ihre eigene Geschichte zeichnen. Dafür muss sie aber noch üben, wie sie selbst findet – und das nimmt sie sehr ernst. Selbst in den Schulferien nutzt sie die Gelegenheit, um an Zeichenstunden in Sanem teilzunehmen.

„Wir haben mit den Grundlagen der Anatomie angefangen – und somit gelernt, wie beispielsweise eine Hand oder ein Gesicht gemalt wird“, erklärt Kaufmann, die diese Kunstform seit acht Jahren unterrichtet. Am letzten Tag nun sollen die Jugendlichen also ihre eigene Figur zum Leben erwecken. Anhand von mindestens drei Charakteristika sollen sie zuvor den Charakter ihrer Figur beschreiben. Manche haben sich aber auch eine ganze Geschichte ausgedacht.

Lous Manga-Mädchen zum Beispiel weint, weil sie von ihrer bösen Schwiegermutter dazu gezwungen wird, ihren Liebhaber umzubringen. „Ich zeichne sehr gerne und bin zum ersten Mal in einem Manga-Kurs“, sagt die 11-Jährige. „Ich habe schon viel dazugelernt.“ Auch Miga, ebenfalls 11, nimmt zum ersten Mal an solch einem Workshop teil. „Noch vor drei Tagen hätte ich mir überhaupt nicht ausmalen können, dass ich so etwas zeichnen kann“, sagt sie begeistert und deutet auf ihre Manga-Figur. Eine ihrer Freundinnen war auch schon in Sabrina Kaufmanns Kurs. „Sie will mir noch einiges zeigen.“ Gemeinsam mit ihrer Freundin möchte Miga ihre neu erlangten Fähigkeiten ausbauen.

Kreativität und Fantasie

Nicole Pletschet, Präsidentin der Kulturkommission, ist ebenfalls zugegen. Sie macht sich ein Bild vom Manga-Workshop. Die Gemeinde habe bisher nicht viel für Jugendliche angeboten, meint sie. „Die Idee dazu hatten wir schon länger – nun wurde sie endlich umgesetzt!“ Der Namenszusatz „à suivre …“ erweckt bereits den Anschein, dass es nicht die letzte „Young Talents’ Week“ in Sanem sein wird. „Wir fangen klein an und wollen das Vorhaben dann über die Jahre ausweiten“, sagt sie.

Die „Young Talents’ Week“ hat am Montag mit vier Workshops gleichzeitig angefangen. So bot der „Photoclub Gemeng Suessem“ einen Kurs an, in welchem Jugendliche die Welt der Fotografie entdecken konnten, mit Straßenkünstler Raphaël Gindt konnte man zwei Bänke auf Belval in ein Kunstwerk verwandeln und mit Maler Tom Kree eine spezielle Maltechnik ausprobieren. Verschiedene Workshops dauerten zwei Tage, andere drei – und der Manga-Kurs gleich vier.

Nicole Pletschet ist mit der ersten Ausgabe der „Young Talents’ Week – à suivre …“ jedenfalls vollends zufrieden. Insgesamt haben 12 Jugendliche teilgenommen. Ihre Werke wurden am Donnerstagabend bei einer Abschlussfeier im Gemeindehaus ausgestellt. „Das Feedback war sehr gut, sowohl von den Jugendlichen als auch von den Künstlern“, sagt sie. Für die nächste Ausgabe hat die Kulturkommission jedenfalls schon viele weitere Ideen. Pletschet spielt beispielsweise mit dem Gedanken, einen Workshop zu Rap und Poetry Slam anzubieten. Eine „Young Talents’ Week – à suivre …“ eben.