Angesichts seines drohenden Endes als Außenminister wirft Sigmar Gabriel SPD-Chef Martin Schulz Wortbruch vor. «Was bleibt, ist eigentlich nur das Bedauern darüber, wie respektlos bei uns in der SPD der Umgang miteinander geworden ist und wie wenig ein gegebenes Wort noch zählt», sagte Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Welches Versprechen er meint, sagte er nicht. Gabriel hatte im Januar zugunsten von Schulz auf den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur verzichtet, um Außenminister zu werden. Es wird seither kolportiert, dass Schulz ihm damals für den Fall einer neuen großen Koalition versprochen hat, dass er das Außenamt behalten darf.
Schulz hatte am Mittwoch erklärt, dass er selbst Außenminister werden will, obwohl er nach der Wahl ausgeschlossen hatte, in ein Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einzutreten. Der 58-jährige Gabriel, bisher Vizekanzler und von 2009 bis 2017 der am längsten amtierende Parteichef seit Willy Brandt, droht der Sturz in die politische Bedeutungslosigkeit, obwohl er laut letztem ARD-«Deutschlandtrend» Deutschlands beliebtester Politiker ist.
Das Aus der Karriere?
«Für mich beginnt jetzt eine neue Zeit. Meine kleine Tochter Marie hat mir heute früh gesagt: ‹Du musst nicht traurig sein, Papa, jetzt hast Du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht'», so Gabriel.
Aus Sicht von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) ist Gabriels Karriere noch nicht zu Ende. Gabriel habe großartige Arbeit geleistet, sagte Weil bei einer SPD-Klausur bei Hannover. «Ich bin sicher, wir werden weiter von ihm hören. Das ist nicht das Ende seiner politischen Arbeit und auch nicht seiner politischen Karriere.» Gabriel hatte am Donnerstag nach Bekanntwerden der geplanten Ressortverteilung diverse Termine und Reisen, die er noch als geschäftsführender Außenminister geplant hatte, abgesagt, darunter auch den Besuch bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
Nach vielen Alleingängen und einer gewissen Sprunghaftigkeit hatte er vor der Abgabe des SPD-Vorsitzes massiv an Vertrauen in der Partei verloren. Der Mann aus Goslar verzichtete am Ende zugunsten Schulz› auch auf die Kanzlerkandidatur. Seine wiederholte Kritik an der SPD und ihrer Wahlkampagne ließ ihn noch einsamer werden.
Kritik an Schulz wächst
«Ich habe das Amt des Außenministers gern und in den Augen der Bevölkerung offenbar auch ganz gut und erfolgreich gemacht. Und da ist es ja klar, dass ich bedauere, dass diese öffentliche Wertschätzung meiner Arbeit der neuen SPD-Führung herzlich egal war», sagte Gabriel nun. Er wisse, dass in der Politik auch schon mal mit harten Bandagen gestritten werde. «Aber es sollte mit offenem Visier erfolgen.» Gabriel sagte weiter: «Ich komme wohl noch zu sehr aus einer analogen Welt, in der man sich nicht immer nur umschleicht, sondern sich einfach mal in die Augen schaut und die Wahrheit sagt. Das ist scheinbar aus der Mode gekommen.»
Auch Schulz wird nach dem anstehenden SPD-Mitgliedervotum über den Koalitionsvertrag mit der Union den Parteivorsitz abgeben, an Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles. Sie hatte als Generalsekretärin unter dem Agieren des damaligen Vorsitzenden Gabriel gelitten und hat daher laut Parteikreisen kein Interesse daran, dass er Minister bleibt. «Ich bin Martin Schulz persönlich dankbar. Ich habe schon Anderes in unserer Partei erlebt», hatte sie am Mittwoch in der Pressekonferenz zur Übernahme des Vorsitzes gesagt.
An der Basis wächst aber die Kritik, da Schulz mehrere Wenden und Wortbrüche vollzogen hat – etwa bei den Aussagen, dass es keine große Koalition mit ihm gebe und er kein Minister werden wolle. Außerdem hatte er stets betont, ihm gehe es nur um Inhalte, nicht um Posten – nun sieht es aus, als wolle er mit dem Amt des Außenministers seine Karriere in Berlin retten. Mit Spannung werden die Reaktionen an der Basis bei den Debatten zum Mitgliederentscheid über die große Koalition erwartet.
Wat soll den Wieler nach vun dem ganzen hannerlëschtegem an korruptem Verhalen vun Politiker denken. Onofhängeg ewéi eng Partei an dat nitt nëmmen bei eisen Nopeschlänner.
Partei intern ass haut een dem aneren säin Däiwel.
Et geet just nach em Muecht an gutt bezuelten Platzen an duerno nach eng zolidd Pensioun.
Alles just nach Politeschen Theater wou een den "dégout" kritt fir nach wielen ze goen.
Oh Sigmar mit Krokodilstränen ! Ja warum hat er denn vor der Wahl auf seinen Anspruch als Kanzlerkandidat verzichtet ? Er hat doch Kalkuliert ;dass das Resultat desaströs wird.Und dann wird sein Name nicht mit dieser Niederlage inVerbindung gebracht ! Dem Schulz hat er reichlich Honig um den Bart geschmiert,damit der sich auf den Schild heben lässt.Was aufgrund dessen Eitelkeit ja auch geklappt hat . Und nun stellt sich Gabriel hin und beklagt mangelhafte Aufrichtigkeit im Umgang miteinander ?
Das Ganze ist an Scheinheiligkeit kaum mehr zu überbieten !!!!
Schönen Tag noch Liebe Luxemburger Politiker
"Mir wellen, wellen net, gin an d'Oppositioun, wellen dann awer an zum Schluß schloen Schulz an Gabriel sech d'Käpp an." Spiegelbild der heutigen Politik und dann wundert Mann/Frau sich der Politikverdrossenheit und dem Aufkommen populistischer Parteien.
E Schultz e Ligener halt, vun schulzen (leien) ;)
Ist fast so wie bei uns in der Kleinkrämerpartei als die den Stip fallen liessen
Den Häer Schulz préparéiert de Wee fiir di next Wahlen : schwaarz-brong
Den Schulz kann man doch aufgrund seines belanglosen Geplappers und seiner falschen Aussagen nicht mehr für voll nehmen.
Mat so'u engem Schulz geht de Mitgliederbefragung schief aus !