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Wiesn-Besucher stürmen Oktoberfest

Wiesn-Besucher stürmen Oktoberfest

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Bei riesigem Andrang hat das Oktoberfest seine Pforten geöffnet. Die Menschen drängten am Samstagmorgen in Scharen durch die Eingänge. Einige schubsten Ordner beiseite und rannten auf das Gelände, um einen der begehrten Plätze in den Bierzelten zu ergattern.

Um ganz vorne zu stehen, waren die ersten Wiesngäste nach eigenen Angaben schon um 04.00 Uhr aufgestanden. Dass das Gelände erst um 09.00 Uhr zugänglich ist, ärgert sie nicht. «Man muss sich das Oktoberfest verdienen», erklärte Ryan aus Kanada.

Die Angst vor Terror rückte bei vielen in den Hintergrund. Der 19-jährige Niklas kommt seit drei Jahren zur Wiesn. Auch dieses Mal wolle er mit seinen Freunden einfach eine gute Zeit haben. «Wir kommen wie immer jeden Tag.»

Die Gepäckaufbewahrungsstelle gegenüber hatte vor 07.00 Uhr noch geschlossen. Ohnehin hatten die meisten Rücksäcke und größere Taschen gleich zu Hause gelassen. Sie sind in diesem Jahr erneut aus Sicherheitsgründen verboten.

Dirndl und Lederhose

Die meisten Gäste kamen festlich in Dirndl und Lederhose. Auch bei den Besuchern aus Frankreich oder Puerto Rico blitzte unter den Regencapes Tracht hervor. Für die US-Amerikanerin Katie ist das Dirndl selbstverständlich: «Ich bin gekommen, um deutsche Kultur zu erleben – und ein Teil davon zu sein.»

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird um Punkt 12.00 Uhr das erste Fass Bier anzapfen und damit die Wiesn eröffnen. Wie jedes Jahr wird mit Spannung erwartet, wie viele Schläge er beim braucht.

Angesichts der latenten Terrorgefahr haben die Behörden ihr Sicherheitskonzept nochmals ausgeweitet. Polizeibeamte mit Bodycams, zusätzliche Videokameras und mehr Blumenkübel als Zufahrtssperren gehören zu den erweiterten Maßnahmen. Über eine Lautsprecheranlage sollen zudem Besucherströme bei einem Alarm besser geleitet werden.

Über sie werden um 09.00 Uhr auch die Besucher begrüßt: auf Deutsch, auf Englisch und auf Bairisch.

Zahlen zum Oktoberfest

– Festgelände: Das Wiesn-Gelände hat 34,5 Hektar. Bis zu 400.000 Menschen drängen an einem starken Tag auf das Areal.

– Wirtschaftsfaktor: Gut eine Milliarde Euro bringen die Besucher ein.

– Beschäftigte: Rund 8000 fest angestellte und 5000 wechselnde Arbeitskräfte sind im Einsatz.

– Bierzelte: Das größte ist das Hofbräuzelt mit knapp 10.000 Sitzplätzen inklusive Biergarten. Alle Zelte zusammen: rund 119.000 Plätze.

– Essen & Trinken: 2016 tranken die Gäste 6,6 Millionen Maß Bier. Dazu verzehrten sie knapp 367 000 Brathähnchen, 116 Ochsen und 58 Kälber. Plus 28 Tonnen gebrannte Mandeln.

– Klos: Rund 1400 Sitzplätze, ein Kilometer Stehplätze und 41 behindertengerechte Toiletten.

– Fundsachen: Gut 3300 im vergangenen Jahr, darunter 760 Ausweise, 810 Kleidungsstücke, 656 Geldbörsen, 410 Mobiltelefone, 220 Schlüssel, ein Blutdruckmessgerät und zwei Hörgeräte.