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Cafés und RestaurantsWiedereröffnung womöglich erst am 1. April

Cafés und Restaurants / Wiedereröffnung womöglich erst am 1. April
Gute Miene zum weniger guten Spiel: Nach Abschätzung der Lage geht Horesca-Generalsekretär François Koepp kaum davon aus, dass Cafés und Restaurants vor dem 1. April 2021 wieder öffnen dürfen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Lage sei ernst, so François Koepp, Generalsekretär des Gaststätten- und Gastronomieverbandes Horesca. Unter Umständen werden Cafés und Restaurant nicht vor dem 1. April wieder öffnen können. Hilfe von staatlicher Seite sei mehr denn je nötig, jetzt und auch nach der Wiedereröffnung. Ein Gerichtsurteil, das einem Café-Betreiber zugesteht, die Miete während der Zwangsschließung nicht zahlen zu müssen, sei ein positives Signal, so Koepp, allerdings müsse man die zweite Instanz abwarten. Versuch der Beschreibung eines Istzustandes im Gewerbe, das sieben Prozent der nationalen Wirtschaftsleistung ausmacht.

Verständnis habe er, so François Koepp. Verständnis für jene aus dem Gaststätten- und Gastronomiegewerbe, die protestieren. Verständnis aber auch für die Regierung, welche die in dieser Form nie dagewesene Herausforderung meistern muss. Irgendwo scheint der 59-Jährige zwischen die Fronten geraten zu sein. Nicht vorstellbar, dass ihm, dem Vollbluthotelier und Generalsekretär des Horesca-Verbandes (Hotels, Restaurants, Cafés) die aktuelle Situation gefallen könnte.

Deshalb setzen er und seine Mitstreiter sich ein, um diesen für die Wirtschaft wichtigen Sektor durch die Krise zu bringen. Aber es sind schwierige Zeiten für Berufsverbände wie die Horesca. An Lob mangelt es, Kritik hagelt es. Und die tue weh, „wenn sie persönlich wird, wenn zum Beispiel der Horesca-Präsident Alain Rix und ich auf sozialen Netzwerken als Dreck bezeichnet werden, der verschwinden soll“.

Die Kritik führt François Koepp auch darauf zurück, dass sich einige nicht richtig informieren über ihre Möglichkeiten und die Bandbreite an Hilfen, die sie von staatlicher Seite in Anspruch nehmen können. Vielleicht mag es aber auch daran liegen, dass einige sich Wunder erhoffen von der Horesca, selbst dann, wenn sie nicht Mitglied sind und den Jahresbeitrag von 105 Euro nicht zahlen. Wunder, die der Verband natürlich nicht vollbringen kann. „Aber helfen kann und will er, wo immer es geht“, so Koepp. Als Vermittler, als Interessenvertretung. „Alles, was der Sektor heute an Hilfen bekommt, ist auf unser Mitwirken zurückzuführen.“ Hört sich nicht sehr bescheiden an, klingen tut es in diesen Zeiten trotzdem wie Führungsstärke.

Außenpolitischer Einfluss

Der Hoffnungsstreif am Horizont rückt indes in immer weitere Ferne. „Wenn ich mir die Nachrichten aus den letzten Stunden ansehe/höre, dann denke ich mittlerweile an den 1. April als Wiedereröffnungstag für unsere Cafés und Restaurants.“

Das läge, laut François Koepp, auch an außenpolitischem Einfluss: „Wenn Frau Merkel uns erlaubt, zu öffnen“, sagt er und betont, dass seiner Meinung nach die Regierung unter großem Druck stehe und nicht Gefahr laufen wolle, dass wieder Grenzen geschlossen werden. Dann würde die Wirtschaft kollabieren. „Das versuche ich auch unseren Mitgliedern zu erklären, nämlich, dass wenn alles zusammenbricht, auch keine Hilfen mehr kommen, weil einfach kein Geld mehr da ist. Das wollen wir vermeiden und deshalb handeln wir verantwortungsbewusst. Nicht jeder scheint das so zu sehen.

Eigentlich mache sich die Horesca schon seit Januar 2020 Gedanken über die Krise, also bevor es den ersten Fall in Luxemburg gegeben hat. Zu dem, was der luxemburgische Hotel- und Gaststättenverband von Beginn an erreicht habe, gehöre die Möglichkeit, dass der Sektor in den Genuss der Kurzzeitarbeitslosigkeit kommen kann „was bis dahin nicht der Fall war, weil dieser Mechanismus für die Großindustrie gedacht war“, so Koepp. Zudem sind Vorschläge gemacht worden, wie man den Betrieben während des Lockdowns helfen könnte.

Dass nicht alle in gleichem Maße von diesen Hilfen profitieren können, liege auch an den von der Europäischen Union gesetzten Rahmenbedingungen, wie sich nationale Hilfen abspielen dürfen, so Koepp:„Hilfeleistung hängt nicht alleine von Luxemburg ab.“

François Koepp sagt aber auch klar, dass alle Hilfen dieser Welt ein normal gut gehendes Geschäft nicht ersetzen können. Er gibt auch zu verstehen, dass Betriebe nicht öffnen, weil Öffnen vielleicht bedeute, weniger Geld zu bekommen.

Auch deshalb ist die Horesca dabei, daran zu arbeiten, wie die Zeit weiter überbrückt wird und wie geholfen werden kann, wenn wieder eröffnet werden darf. Wenn wieder alle arbeiten sollen, aber weniger Geld reinkommt, weil die Anzahl der Gäste um die Hälfte gekürzt wird. Ein Gespräch am Freitag mit Regierungsvertretern sei in diesem Sinne, so Koepp. Beschlüsse wurden dabei, Stand Freitagabend, nicht getroffen. 

Horesca

Die 1970 gegründete Horesca (Hotels, Restaurants, Cafés) ist offizieller Gesprächspartner gegenüber allen staatlichen, politischen, administrativen und privaten Instanzen, wenn es darum geht, die Interessen der Hotel- und Gaststättenbranche zu verteidigen. Horesca-eigenen Angaben zufolge sind 65 Prozent aller Betriebe in Luxemburg Mitglied. Bei jenen, die nicht Mitglied sind, handle es sich François Koepp zufolge um Ein-Mann-Betriebe. Die Branche beschäftigt insgesamt 22.000 Menschen und erwirtschaftet 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). 

Gericht kippt Mietzahlung

Ein Urteil in erster Instanz des Friedensgerichts Luxemburg hält fest, dass ein Café-Betreiber für die Zeit, in der zwangsweise geschlossen war, keine Miete an die Brauerei zu zahlen braucht. Das Urteil vom Januar dieses Jahres sei schwer zu interpretieren, so François Koepp, der zudem darauf hinweist, dass die Brauerei Berufung eingelegt hat und man auf die Entscheidung der zweiten Instanz warten müsse. Schwierig sei eine Einschätzung vor allem deshalb, weil der Café-Betreiber bereits vor der Krise die Auflagen des Vertrags nicht erfüllt habe. Deshalb sei er auch zur Zahlung der angehäuften Schulden verurteilt worden und ihm sei der Mietvertrag gekündigt worden. Da steckt der Teufel im Detail, kann man den Horesca-Generalsekretär verstehen. Bewegt habe es trotzdem etwas, so Koepp, der von einem baldigen Treffen mit der „Brasserie de Luxembourg“ (Diekirch/Mousel) im Rahmen dieses Urteils spricht.

J.Scholer
8. Februar 2021 - 11.27

@Marco Goetz: Ein landbekanntes Hotel bietet seine Zimmer an , selbstverständlich mit auserlesenem Menü auf dem Zimmer serviert. (diese Werbung einsehbar in den soz.Medien) Ob nun Sauna, Schwimmbad, Fitness geöffnet sind , weiß ich nicht , aber was mir auffällt , mit Freunden also sich in mehreren Zimmern einquartieren und dem geselligen Beieinander seinen Lauf lassen. Wird in unserem Land mit zweierlei Maßen gehandelt ,der betuchten Upper Class mit dem nötigen Kleingeld durch die Hintertüre das gesellige Zusammenleben ermöglicht ?

Pit Meier
8. Februar 2021 - 9.47

Large Scale Testing und Tiny Scale Vaccination. Luxemburg ist Europameister im Impfen! Von hinten! Horesca schließen und Verbote aussprechen ist viel einfacher als eine Strategie zu erarbeiten und zu implementieren. Das Palettchen Impfstoff, das Bettel selbst in Empfang genommen hat, ist längst verbraucht. Wegen der verbockten Impfbestellung bleibt der Lockdown mindestens 3 Monate länger. Das Sterben geht weiter. Wo sind Bettel und Lenert jetzt? Auf Tauchstation das Problem aussitzen! Das haben sie von Merkel schon gelernt.

G.B.
7. Februar 2021 - 18.47

Aprilscherz der neuen Art , zum „ Weinen « , oder ?

Marco Goetz
7. Februar 2021 - 14.40

Realist, nennt Fakten, nennt Äre Numm, da kënne mer diskutéierern!

Linda
7. Februar 2021 - 13.34

J.C Kemp. Ech hun festgestallt.! !!!!!!Géif awer déi net unschaissen goen!! Mir hun genuch Leit wou daat kontrolléieren!!!

Joanna
7. Februar 2021 - 9.07

Verschidde Restoën an Bistroën hun vill an d'Hygiensmoosnahmen an hire Lokaler investéiert an sin 100% an der Reih, ganz aanescht geseit ëtt am Bus-Zug-Tram Sektor aus,inklusiv Flieger, do kann een de Virus gratis kréien, virwaat all déi Horesca-Betrieber ësou futti maachen, an deenen groussen Supermarchéen do ass villes och nëtt ëmmer conform,do ass een och frou wann een do eraus ass, eis Regierungs an EU-Bonzen ginn ëmmer méi onkompetent, daat bëschte Beispiel ass déi Impfstory, nëmmen lauter Verzweifelungsmosnahmen déi ëmmer méi Panik beim Bierger hanner loossen, ësou wiesou interresséiert den Mëttelstand an kléng Betrieber déi politësch Korinthekackerten iwerthaapt guer nëtt méi, si sinn eng Minoritéit, mais mir brauchen se trotzdem alleguer.

J.C. Kemp
6. Februar 2021 - 18.26

@Linda: Op de Gare si vill Caféen an op de Schinne fueren d'Zich. An Délateurë (Uschësser) sinn iwwerall beléift.

Linda
6. Februar 2021 - 17.54

Ah bon. Op da gare ass en café. Deen huet Freidech Panzerottien vakaaft. An dobannen souzen da Um Comptoir Béier ze drenken!!

Marco Goetz
6. Februar 2021 - 15.50

Realist? Da nennt Fakten: Nennt äre Numm, da kënne mer diskutéieren. Marco Goetz

1 joer ouni resto
6. Februar 2021 - 14.45

Effektiv wischiwaschi hypothesen di kengem hellefen! Wou kann en responsabelen vun engem clibbchen sou eppes verzapen? Vleit ass et jo den 30.3.? Oder 2.4., keen abrellsgeck...

Realist
6. Februar 2021 - 14.26

Ett leeft een ni virun t'kar. Aert 'wahrscheinlech' pickt keen. Mir welle fakten. Vum bettel.