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Wider den Krieg der Geschlechter

Wider den Krieg der Geschlechter

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Die Stellung der Frauen in der Gesellschaft ist viel besser geworden, findet Robert Goebbels.

Um es unmissverständlich vorwegzusagen: Der Autor der nachfolgenden Überlegungen ist ein kompromissloser Anhänger gleicher Rechte und Pflichten für Frauen und Männer.

Von Robert Goebbels, ehemaliger Minister, früherer Europaabgeordneter

Zulange hat unsere Gesellschaft, haben die Religionen, welche unsere Gesellschaft prägten, den Frauen eine untergeordnete Rolle auferlegt.

Die gefeierte Demokratie der Athener funktionierte nur, weil die freien männlichen Bürger auf der Agora palavern konnten, derweilen Frauen und Sklaven alle Arbeiten verrichten.
Noch heute verbannen Juden und Muslime die Frauen in separate Teile ihrer Gebetsstätten. Bei den Christen ist es in den Kirchen etwas gemischter geworden. Doch bei den Katholiken dominieren weiterhin die Männer, von Priestern über Bischofe und Kardinäle bis hin zum Papst.

Nachdem Saudi-Arabien den Frauen zumindest das kommunale Wahlrecht zuerkannte, bleibt der Vatikan weltweit der letzte Staat, wo die Frauen keine politischen Rechte besitzen!
In vielen Teilen der Welt dauerte es lange, ehe die Frauen politische Rechte erhielten. In Luxemburg führte 1919 die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes zur Dominanz der Rechtspartei. Damals waren viele Frauen der Kirche noch zu hörig.

Heute ist die politische Gleichstellung in unseren Breitengraden absolut. Selbst wenn bei politischen Mandaten die Frauen noch unterrepräsentiert sind. Die Wählerinnen und Wähler vergeben offensichtlich ihre Stimmen nicht nach den politisch korrekten „Gender“-Forderungen der Feministen. Die Sozialisten präsentierten bei den letzten Europawahlen neben ihrer Spitzenkandidatin Mady Delvaux drei weitere Frauen und zwei Männer. Die Wählerinnen und Wähler dankten es der LSAP mit bloß einem Restsitz und platzierten die beiden Männer auf die Ränge 2 und 3.

Wahl der Wählerinnen

In der Hauptstadt wird das Bürgermeisteramt seit vielen Jahren von Frauen besetzt. Zuerst Colette Flesch, seitdem immer wieder Lydie Polfer. In Esch, der zweitgrößten Stadt des Landes, etablierte Lydia Mutsch ebenfalls Frauen-Power, gefolgt von Vera Spautz. Die trotz ihrem linken Profil bei dem jüngsten Wahlgang leider weniger erfolgreich war bei den Bürgerinnen und Bürger.

Erfolge und Misserfolge von Frauen bei politischen Wahlen sind identisch wie Erfolge und Misserfolge von Männern: Sie sind das Resultat eines demokratischen Prozesses, der in richtigen Demokratien nie einen eindeutigen „Volks-Willen“ bringt. Sondern eine breite Vielfalt von verschiedenen Ansichten widerspiegelt. Wobei oft geringfügige Verschiebungen für andere Mehrheitsverhältnisse sorgen.

Es wäre deshalb verfehlt (und bei unserem Wahlrecht sogar undurchführbar) mit Quoten zu operieren. Vor den jüngsten Kommunalwahlen bestand der hauptstädtische Schöffenrat aus fünf Frauen und einem einzigen Mann. In Sandweiler herrschten gar drei Frauen. Niemand störte sich an dieser Überrepräsentierung der Frauen. Niemand forderte strikte „Parität“.
Wichtig ist eigentlich nur, dass kompetente Politiker in die Verantwortung kommen. Was nicht immer der Fall ist, bei Männern und selbst bei Frauen.

In der Wirtschaft bleiben die Frauen noch unterrepräsentiert. Das ist nicht unbedingt ein Ausdruck der Dominanz männlicher Alpha-Tiere, welche den Frauen die Karriereleiter versperren würden.

Vieles ist historisch falsch gewachsen. Soziologische Strukturen ändern sich nur langsam. Wie sagte Mitterrand: „Il faut laisser du temps au temps.“

In den USA schaffte es unter Obama eine Frau, Chefin der Federal Reserve zu werden. Als Yves Mersch in die Exekutive der EZB aufrücken sollte, veranstalteten im Europäischen Parlament einige Damen Zeter und Mordio gegen den männlichen Kandidaten aus Luxemburg. Kurz zuvor hatten die vorwiegend aus Frankreich stammenden Emanzen einen Mann für die EZB durchgewunken. Der war Franzose … Gleiche Rechte und Pflichten für Frauen und Männer sind die Basis. Dennoch gibt es einen unüberwindbaren Unterschied. Frauen und Männer sind ungleich bei der Fortpflanzung, der wichtigsten menschlichen Funktion.

Das Austragen eines gemeinsam konzipierten Fötus obliegt der Frau. Selbst wenn beim Aufziehen der Kinder immer mehr Väter „elterliche Pflichten“ übernehmen. Doch wenn Paare sich trennen, werden in der Regel die Frauen zum „Alleinerzieher“. Eine, nebenbei gesagt, vom Staat ungenügend honorierte Aufgabe.

Man kann sich den Realitäten in der Gesellschaft nicht verschließen. Es gibt Frauen, die sich
aus freien Stücken der Erziehung ihrer Kinder widmen. Darunter Hochdiplomierte, die bewusst ihre „Karriere“ opfern. So wie es Frauen gibt, die es nach einer Heirat vorziehen, nicht mehr beruflich aktiv zu bleiben. Das kann keine Regierung ändern.

Deshalb ist das ständige Gejammer mancher Emanzen über die angeblich andauernde „Diskriminierung der Frauen“ mit Vorsicht zu genießen. Manche Frauen-Rechtlerinnen gefallen sich offensichtlich in der Rolle des ewigen Opfers. Das Prinzip „gleiche Arbeit für gleichen Lohn“ ist heute in vielen Staaten die gesetzlich verankerte Norm.

Der Unterschied

Auch in Luxemburg. Wo das von Lydia Mutsch gewollte und von Berichterstatter Yves Cruchten getragene Gesetz vom 15. Dezember 2016 die absolute Gehälter- und Lohngleichheit auch im Privatsektor durchsetzte. Damit ist hierzulande die gleiche Bezahlung bei gleicher Leistung garantiert. Über die Chancengleichheit bei den Karrieren darf diskutiert werden.

Die Bettel-Schneider-Regierung fördert jedenfalls systematisch die Beförderung von Frauen in Spitzenpositionen, manchmal an ebenso kompetenten Männern vorbei.
Tatsache ist jedenfalls, dass in wichtigen und hierzulande gut besoldeten Bereichen die Frauen immer dominanter werden. Es arbeiten im Erziehungsbereich und in der Magistratur heute mehr Frauen als Männer. Auch im Europäischen Parlament sind die Beamtinnen in der Mehrheit.
Manche „typische“ Männerberufe befinden sind im Umbruch. Es gibt zunehmend Architektinnen, Ingenieurinnen, Forscherinnen.

Das Prinzip vom gleichen Lohn lässt sich dagegen bei sogenannten Leistungsträgern kaum anwenden. Staranwalte wie ein Gaston Vogel dürfen andere Honorare kassieren als die meisten Kolleginnen und Kollegen vom Barreau. Im Kunstmilieu, bei Malerei, Musik, Film und Theater ist nicht das Geschlecht maßgebend, sondern der individuelle Erfolg.
Es mag ungerecht erscheinen, dass im Sport Männer meistens höhere Prämien kassieren als Frauen. Der „Wert“ eines Messi, eines Ronaldo, eines Neymar ist ohnehin irrational. Er wird letztlich von weiblichen wie männlichen Fans gesteuert.
Wichtig ist, dass in unseren Gesellschaften die juristische Gleichstellung von Frauen und Männern garantiert ist. Auch haben sich die Beziehungen zwischen beiden Geschlechtern weitgehend entkrampft. So ist die Mixität heute eine Selbstverständlichkeit. Mädchen wie Jungen wachsen ohne Komplexe gemeinsam auf.
Deshalb wird die im Gefolge der „Affäre Weinstein“ einsetzende Treibjagd auf die „männlichen Schweine“ immer bedenklicher. Einen Geschlechter-Krieg sollte unsere offene Gesellschaft sich nicht leisten. Davon mehr in einem zweiten Artikel.

Jacques Zeyen
21. Januar 2018 - 9.34

Aber Herr Goebbels,
der Herr Hellinghausen hat doch klar und deutlich geschrieben,dass die katholische Kirche die Emanzipation der Frau erst möglich gemacht hat. Laut den Aussagen des Oktavenpredigers hat auch die Wissenschaft durch die katholische Kirche erst richtigen Aufschwung erhalten. Dass vergewaltigte Frauen von katholischen Kliniken abgewiesen wurden hat er nicht erwähnt.