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EditorialWeshalb die Menschen Paulette Lenert vertrauen

Editorial / Weshalb die Menschen Paulette Lenert vertrauen
Der Personenkult um Paulette Lenert ist Ausdruck von Hoffnung und Angst zugleich Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Man möchte nicht in ihrer Haut stecken. Alle Blicke sind auf sie gerichtet, jeder Fehler könnte Menschenleben kosten – ein Zurück gibt es nicht mehr: Die Rede ist von Paulette Lenert.

Der Personenkult um Luxemburgs Gesundheitsministerin ist Ausdruck von Hoffnung und Angst zugleich. Drastische (wirtschafts-)politische Maßnahmen, eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit und medizinische Lieferengpässe verunsichern die Luxemburger. Lenert beruhigt die Menschen mit ihrer sachlichen Krisenkommunikation: Ihr Aufstieg zu „Paulette nationale“ ist der Dank dafür. Wer ihr aber genau zuhört, sollte sich keinen Illusionen hingeben: Die Corona-Krise und ihr bevorstehender „Höhepunkt“ in Luxemburg sind vor allem mit Ungewissheiten verbunden. Die Stimmung könnte schnell kippen.

Die Krise verdeutlicht zudem die Gefahren eines globalisierten Wirtschaftssystems, das auf Kostenreduktion und fragilen Lieferketten, statt auf sozialen Imperativen basiert. Ein Beispiel hierfür ist die Besorgung des medizinischen Materials. Lenert hat jüngst im Tageblatt-Interview beschrieben, wie Luxemburg logistisch vorgeht. Die Regierung wirkt dabei weniger wie ein politischer Akteur, sondern eher wie ein Dealer auf der Suche nach Stoff in klandestinen Welten: Überbietungspraktiken, Beschlagnahmungen und Schweigen sind derzeit offenbar das Erfolgsrezept international abgeschlossener Lieferketten. Wobei abgeschlossene Lieferketten kein Garant für Qualitätsprodukte sind: Bei vielen Cargo-Ladungen handele es sich um „Schrott“.

Sie gab zudem zu, dass die jüngst von Außenminister Jean Asselborn angekündigte Fracht aus China nicht gelandet sei. Dass die Gesundheitsministerin diese Missstände offen thematisiert, überrascht und trägt vermutlich zu ihrer aktuellen Popularität bei. Denn spätestens jetzt fällt den Menschen auf, dass nicht blumige Diskurse, sondern Pragmatismus und das Vertiefen von Dossiers im Zweifel Leben retten. Und selbst diese Gewissenhaftigkeit schützt nicht vor Fehlern: Das Krisenmanagement der Regierung ist nichts anderes als eine politische Interpretation erster wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Erfahrungswerte des internationalen Corona-Krisenmanagements.

Interessanterweise klingt Lenert, entgegen ihrem gemäßigten Image, fast schon wie eine Politikerin von „déi Lénk“, wenn sie die hässlichen Seiten der Globalisierung beschreibt. Sollte Luxemburg die sanitäre, wirtschaftliche und soziale Corona-Krise meistern, könnte sie eine Schlüsselrolle als Reformerin in der Regierung übernehmen. Denn bei ihrer Kapitalismuskritik schwingt unmissverständlich eins mit: Freie Märkte und träge staatliche Strukturen verhindern die Erfüllung der zentralen Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der Menschen. Auch in Luxemburg.

Lucilinburhuc
28. März 2020 - 19.35

Guter Artikel. Alles auf dem Punkt gebracht. "Personenkult" könnte allerdings falsch verstanden werden. "Die Stimmung könnte schnell kippen" - eben, sie wird kippen, leider und zwangsläufig. Leser solten gründlich lesen.

J.Scholer
28. März 2020 - 12.14

@Tarzan: Der Information wegen, das Problem der Virologen, Wissenschaftler ist nicht das eigentliche Virus, das Hauptproblem ist das schnelle Mutieren des Virus , es an Gefährlichkeit zunimmt und auch die jüngeren Generationen bedroht . Das Alter der Meistinfizierten liegt zwischen 30 und 59 Jahren , ab 60 nimmt die Infiziertenzahl stetig ab,allerdings die Sterblichkeitsrate je höher das Alter zu. Allerdings stellen immer mehr Wissenschaftler fest ,dass Jugendliche ohne Vorerkrankungen , auch schwer erkranken , sogar sterben. In England hat der schwer Jüngstinfizierte das Alter von fünf Jahren. Interessant, aber bisher ohne Beweis noch wissenschaftliche Begründung , Zusammenhang , betrachtet man die kürzlich veröffentlichten Satellitenbilder über Abnahme der CO2 Werte, so macht es einen stutzig die Epizentren dieser Pandemie in hoch CO2 belasteten Gebieten ( Nord Italien,Madrid,..)liegen.Reiner Zufall oder Zusammenhang ? Hat CO2 Belastung auf Verbreitung, Mutation dieses Viruses Einfluss?

Tarzan
28. März 2020 - 9.19

Da es sich beim Corona-virus um ein eigentlich, ja es ist nicht ebola, Pocken oder die pest, harmloses Virus handelt, sollte man die Risikogruppen isolieren. die Wirtschaft muss wieder anlaufen, sonst werden wir uns, unseren Enkeln und deren Kinder einen Berg von schulden auftürmen, der uns und ihnen jeden wirtschaftlichen Spielraum nehmen wird. für Luxemburg werden die Nischen immer kleiner und weniger. dafür sorgen unsere europäischen Partner seit jahren. Darf man die Zukunft kommender Generationen verspielen, „nur“ um (wie soll ich das jetzt umschreiben, ohne aus diesem Leserforum zu fliegen) zu verhindern, dass die Sterblichkeitsrate bei alten bis sehr alten menschen ein wenig steigt. bei denen man auch nicht sicher sagen kann, ob sie durch Corona oder durch Vorerkrankungen gestorben sind? Zur info, ich bin schon über 60.

cmjulie.t
28. März 2020 - 8.20

"Denn bei ihrer Kapitalismuskritik schwingt unmissverständlich eins mit: Freie Märkte und träge staatliche Strukturen verhindern die Erfüllung der zentralen Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der Menschen. Auch in Luxemburg."
dêse Saatz seet ALLES aus
an dat ass nêt nêmmen hei zu Lêtzebuerg esou, dat ass WELTWÉIT

no comment

Hoschlux
28. März 2020 - 0.19

Souguer den Chuck Norris huet Respekt virum Paulette Lenert !

de Schmatt
27. März 2020 - 18.16

Frau Lenert ist Ministerin ( = Dienerin ) und ihr Staff grösstenteils Staatsbeamten (= Staatsdiener ). Aber sie leisten eine hervorragende Arbeit wie alle im Gesundheitswesen und im Diensleistungssektor Beschäftigten. Sie tun ihre Pflicht, mehr als ihre Pflicht, sie setzen ihre Gesundheit, ihr Leben aufs Spiel. Sie verdienen höchste Anerkennung und uneingeschrenkten Respekt und unser aller Dank für ihren Einsatz. Da gibt es kein Wenn und Aber! Wir täten alle gut daran, in unserem eigenen Interesse und in Rücksicht auf unsere Mitmenschen, uns strikt an die Verordnungen zu halten und mit unseren Kommentaren etwas zurückhaltender zu sein. In diesen schwierigen Zeiten ist vor allem Demut angesagt.

trotinette josy
27. März 2020 - 18.05

In Frau Lehnen hat man Vertrauen, weil sie nicht um den Brei herum redet sondern Klartext spricht und handelt.

J.Scholer
27. März 2020 - 17.41

Den Einsatz von Frau Lenert , ihren Mitarbeitern , ...... kann man nur getreu dem Zitat von Bertold Brecht honorieren :“Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

LILY GANSEN
27. März 2020 - 17.31

BRAVO PAULETTE LEHNERT !!!!!
SIN GANZ BEGEESCHTERT VUN ÄRER PRÄSENTATIOUN IWERT DE CORONA-VIRUS-DRAMA ! ESOU SOLL EEN ET MAACHEN : NÄISCHT VERSTOPPEN - AWER OCH NÄISCHT IWERDREIWEN !!
HAT MECH NET GEIRRT WEI DIR SCHON DE EISCHTE KEIER AN D'REGIERUNG GENANNT GIN SIDD - FUERT ESOU VIRUN - ESOU LEIT BRAUCHEN MIR, ELO AN AN DER ZUKUNFT !
LILY GANSEN

Christine Ehmann
27. März 2020 - 15.51

Mol erem eng Politikerin déi wierklech eppes mëcht. Bei souvill Saachen grouss Verspriechen gemeet. Z.b Logement ,als Invalide fënnt een kaum nach eng bezuelbar Wunneng.

Mme Lenert fannen ech sympatesch a kompetent. Top

Clemi
27. März 2020 - 15.36

alles richtig was hier steht, aber "personenkult"??? halte ich für übertrieben und kein gefallen für mme lenert. sie ist dienerin (minister) für das land, genau wie das beamtenteam das hinter ihr steht, und genau wie alle gesundheitsberufe cgdis force de l'ordre müllmänner in der alimentation tätige etc. etc. sicher ist sie das "gesicht" der krise und liefert so wie ich das beurteilen kann bisher hervorragende arbeit ab, aber dann gleich von "kult" zu sprechen...

Steve THULL
27. März 2020 - 13.33

Ech fannen och dass d Madame daat Sachlech an Détailert mecht,mier sin am Ausnahmezoustand an fier do dei richteg Wierder ze fannen wow

luc jung
27. März 2020 - 12.00

Diese Frau kann etwas. Bei den nächsten Wahlen werde ich diese Frau nicht vergessen. Weiter so Frau Lenert.

Nö, elo awer net am Escht
27. März 2020 - 10.59

Sie sieht gut aus, kommt sympatisch und kompetent rüber. Sie redet klar und verstädlich ohne ÖÖÖÖH und Ech mengen, Mir as wichteg usw. Ich glaube sogar das Bettel sich etwas bei Ihr abgekukt hat. Neben Ihr sieht der auch aus wie ein Staatsmann und niht wie ein Teeny. Vielleicht rettet Sie die Sozen, dafür müssten die aber noch ein paar Ältere Herren austauschen. Und noch ein Vorteil hat Sie, wenn nicht sogar den grössten, Sie braucht uns nachher nicht zu erzählen wieviel das Experiment der Virologen uns kostet.

Nomi
27. März 2020 - 9.55

D'Paulette reagei'ert net, mee Sie AGEI'ERT !

Sie reagei'ert net ob de Problem, mee sie ass schon do an prett wann de Problem kennt !

Bravo, Madame, so'u soll et sinn :
Il vaut mieux prévoir que guérir !

Le méchant z.Z London
27. März 2020 - 8.21

Die Frau wirk sachlich und seriös es ist keine Zeit für Trullala à la Bettel mehr...das erklärt alles; aber falls die Lage mal umschlägt könnte die gute Meinung sich eben auch umkehren gegen die Ministerin...abwarten und Tee trinken also....