Wenn in der Gemeindepolitik der Freund zum Feind wird

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Nach einer Mandatszeit von nur 21 Monaten gab es in den Gemeinderäten quer durchs Land bereits sage und schreibe 74 Personaländerungen. Das ist einerseits rekordverdächtig, andererseits spiegeln die vielen Rücktritte, Wechsel und Nachnominierungen die Atmosphäre wider, die in zahlreichen Gemeinderäten herrscht.

Getrieben von Machtgelüsten, Privatinteressen, Unwissenheit, Wichtigtuerei und aufgegebener Dialogbereitschaft werden am Ratstisch aus manchen Freunden von früher von einem Tag zum anderen Feinde. Dass einige Gemeindeväter und -mütter über die Köpfe ihrer „Ratskollegen“ und der Bürger hinweg überdimensionierte Projekte in die Wege leiten und somit hohe Summen an Geldern der Allgemeinheit einsetzen, trägt ebenfalls nicht gerade zur einer Verbesserung der Stimmung in diesen Rathäusern bei. Ganz im Gegenteil!

Die Fähigkeit, auf einem sauberen, sprich fairen Niveau zu diskutieren, scheint bei vielen abhandengekommen zu sein. Persönliche Angriffe und Schläge unter die Gürtellinie sind in manchen Ratssitzungen an der Tagesordnung. „Et ass een deem anere säin Däiwel“, meinte dieser Tage ein Gemeinderatsmitglied aus einer der größten Gemeinden Luxemburgs. Und das ist beileibe nicht zu hoch gegriffen, sieht und hört man in manche Ratssitzungen von Majorz- oder auch Proporzgemeinden hinein. Dass es da der einen oder anderen Person am Tisch zu bunt wird und diese sich die Frage „Brauch ech dat do wierklech?“ stellt, ist mehr als verständlich.

Gemeindeautonomie hin oder her: Sollte man nicht doch wieder den Distriktskommissar einführen, der den aus der Reihe tanzenden Gemeindeoberhäuptern mal auf die Finger schaut und, wenn nötig, auf dieselben klopft? So könnte man den einen oder anderen vielleicht herunterkanzeln, damit er wieder Boden unter den Füßen hat. Außerdem wäre eine genaue Erklärung des Wortes „Gemeinwohl“ in vielen Fällen dringend angebracht.

74 Wechsel in 29 Gemeinden: Das hat sich in den Kommunen zwei Jahre nach den Gemeindewahlen verändert

Janno
9. Oktober 2019 - 13.30

Ët huet een munnechmol éischter eppes ofgeschaft, wéi eppes Gescheites kreeërt. Dat nennt een dann, d'Kand mam Bad ausgeschott, ët kënt näischt Neies an d'Plaz a mir hu méi schlecht wéi gudd gemaach. Ët wier vläicht besser fir d'éischt de Verstand anzeschalten an ze iwwerleeën.

jang_eli
8. Oktober 2019 - 13.44

Bravo. Gudden Artikel. Wat waren d'Argumenter fir den Distriktskommissar oofzeschafen ? Nemmen well dat Geld kascht huet ? Elo mierkt su lues jiddereen datt et net déi allerbeschte Léisung war.

trotinette josy
8. Oktober 2019 - 12.28

" Dass einige Gemeindeväter,-mütter über die Köpfe ihrer " Ratskollegen " und der Bürger hinweg überdimensionierte Projekte in die Wege leiten…. " . Dieser Feststellung können viele Bürger in vielen Gemeinden nur zustimmen, in denen der Schöffenrat nach eigenem Gutdünken schaltet und waltet und die übrigen Gemeinderatsmitglieder eine reine Statistenrolle spielen. Umso bedauernswerter und vielsagend, wenn die das dann einfach so hinnehmen!